Amateurfußball 3:0 gegen Rugenbergen bei Premiere im Übergangsstadion, Altona kriselt, Mahrt leistet Sozialdienst, Neumann ärgern „Schnarchnasen“

Aufräumen und Tore streichen. Ohne Christopher Mahrt kassierte Oberligaaufsteiger FC Türkiye beim 1:4 in Dassendorf die dritte Niederlage in der Oberliga in Folge. „Mahrt räumt unseren Platz an der Landesgrenze mit auf, hilft unter anderem beim Streichen der Tore. Er leistet seit einer Woche sozialen Dienst bei uns“, erklärte Türkiyes Manager Klaus Klock. In der Vorwoche soll Mahrt beim Spiel gegen Concordia (0:4) heftig mit Cordis Adrian Sousa aneinandergeraten sein und ihn mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Dieser Version wollte Klock „nach ausführlichen Recherchen“ nicht zustimmen. „Zeugen haben mir bestätigt, dass Sousa Mahrt beleidigt und angespuckt hat. Die Zeugenaussagen widersprechen sich bei der Frage, ob Mahrt Sousa geschlagen hat“, sagte Klock. Die Strafe habe Mahrt hauptsächlich für seine übertriebene Aggressivität auf dem Feld erhalten. Klock: „Christopher hat gegen Cordi Mitspieler Serhat Cayir angemacht und später Gelb-Rot gesehen. Das geht nicht.“ Ob Mahrt bald wieder spielt, ist offen.

Concordias Ligamanager Florian Peters, dessen Verein die Anzeige beim Verband gegen Mahrt zurückzog, stellte sich hinter Sousa: „Adrian hat Mahrt weder beleidigt noch bespuckt. Mahrts Schlag hingegen ist beweisbar. Durch die verschiedenen Wahrnehmungen der Situation hätte es aber vor dem Sportgericht keine Klarheit über den tatsächlichen Ablauf gegeben. Zur Wahrung des guten Verhältnisses beider Vereine haben wir uns außergerichtlich geeinigt.“

Altona rauscht ab. Die rasante Talfahrt von Titelkandidat Altona 93 setzte sich gegen den Meiendorfer SV fort. Eine 2:0-Führung gaben die Mannen von Oliver Dittberner ab – und kassierten beim 2:3 die vierte Niederlage im vierten Spiel. Gar nicht dabei sein durften die eigentlich als Stammspieler gesetzten Chris Pfeifer, Ronny Buchholz, Benjamin Lipke und Jakob Sachs. „Mit Buchholz und Pfeifer wird es ein internes Gespräch geben. Lipke und Sachs wurden von Trainer Oliver Dittberner aus sportlichen Gründen gebeten, die zweite Mannschaft in der Kreisliga gegen Lohkamp (7:2) zu unterstützen“, sagte Pressesprecher Andy Sude.
Trainer Oliver Dittberner steht laut Sude „aktuell nicht zur Debatte“. Dittberner selbst will sich auf das Wesentliche konzentrieren: „Wir sind gerade in einer scheiß Spirale und da kommen wir nur mit einem Erfolgserlebnis wieder raus“, so der Coach.

Böses guter Abschied. Mit einer guten Tat verabschiedete sich Curslacks Torwart Frederic Böse vorerst aus Curslack. Böse parierte im Oberligaspiel gegen Buchholz einen Kopfball von Arne Gillich (60.). und rettete so das 2:1 mit ins Ziel. Nun geht der seit fünfeinhalb Jahren unumstritte Stammkeeper im Rahmen seines Masterstudiums „Management und Gesundheitswesen“ zum Auslandssemester ins dänische Odense. „Es ist kein Abschied für immer. Ich halte mich dort an der Uni fit und komme im Januar wieder“, versprach Böse. Curslack will nun einen Ersatzmann für Böse verpflichten.

Barmbeker Humor.
„Das war zu wenig heute!“ Ein Barmbeker Fan machte keinen Hehl aus dem Unmut über die Leistung von Janis Korczanowski, als dieser in der 85. Minute ausgewechselt wurde. Und Korczanowksi machte den Spaß mit: „Klar, einer mehr hätte es sein können!“ Der Barmbeker Stürmer hatte in der Oberligapartie gegen den SV Rugenbergen alle drei Treffer erzielt (30., 45., 61.) und deshalb gab es keine zwei Meinungen über seine Leistung: „Tore schießen ist sein Auftrag, deshalb Note eins. Aber er kann nur so gut sein wie die Leute dahinter,“ lobte Trainer Frank Pieper, dessen Team sein Debüt im Stadion am Borgweg (Heimat während des Stadionneubaus bis Dezember) erfolgreich gestaltete. Barmbeks Fans freuten sich mit und zeigten abermals Humor. „Auswärtssieg“ skandierten sie nach dem 3:0...

Neumanns kreativer Ärger. Eine desaströse zweite Halbzeit bot Hansa-Landesligist Bramfelder SV gegen Altengamme (siehe auch Story) – und ging mit 0:3 unter. Für Erheiterung bei den BSV-Fans sorgten nur ein paar deftige Kommentare von Trainer Florian Neumann. „Ist ja schön, dass ihr ihn alleine lasst, ihr Schnarchnasen!“, rief Neumann seinen Spielern in der 67. Minute zu. Keeper Patrick Möller hatte einen Strafstoß von Philipp Heitmann zunächst abgewehrt. Der Nachschuss war drin, da keiner von Möllers Mitspielern in den Strafraum gelaufen war, um den Abpraller zu klären. Mit „Wie kann man so zum Ball gehen? Sieht aus, als wenn er 180 Kilo wiegt“, fasste Neumann die Laufleistung einiger Bramfelder zusammen. Auch nach der Partie war der Coach – dessen Team zu Beginn der Woche drei Punkte am Grünen Tisch verlor, da Marian Zwiewka beim 5:1 beim SC Vier- und Marschlande nicht spielberechtigt war – sauer: „Für die zweite Hälfte habe ich keine Erklärung. Ich werde mir so was nicht gefallen lassen“, sagte er.