Hamburg.

Auch wenn die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro offiziell erst am 5. August 2016 eröffnet werden: Für Jamilon Mülders haben sie längst begonnen. „Alles, was wir seit Jahresbeginn machen, ist auf ein erfolgreiches Abschneiden in Brasilien ausgerichtet“, sagte der Bundestrainer der deutschen Hockeydamen am Sonnabend nach dem 5:2-Sieg im Testspiel gegen Spanien, das im Rahmen des Viernationenturniers der Herren auf der Anlage des Uhlenhorster HC (siehe Text rechts) ausgetragen wurde.

Nach dem Debakel bei der WM 2014 in den Niederlanden, die Deutschland auf Rang acht beendete, hatte Mülders die Schwachpunkte der Mannschaft in Athletik, Handlungsschnelligkeit und Torabschluss erkannt und konsequent bearbeitet. Erster Lohn war die direkte Olympiaqualifikation beim World-League-Halbfinale im spanischen Valencia Mitte Juni. Damals hatte man den Gastgeber erst mithilfe eines Penaltyschießens bezwungen. Insofern war die Weiterentwicklung, die das Team beim 5:2 unter Beweis stellte, Grund genug für den Coach, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

„Es macht viel Spaß mit den Mädels, weil alle super mitziehen und Erfolg haben wollen“, sagte Mülders. Auf Experimente wird er bei der EM in London (21. bis 30. August), für die er die Hamburgerinnen Yvonne Frank, Lisa Altenburg, Kristina Hillmann, Eileen Hoffmann, Marie Mävers, Janne Müller-Wieland, Katharina Otte, Charlotte Stapenhorst, Jana Teschke (alle UHC), Kristina Reynolds (Polo Club), Anne Schröder (Club an der Alster) und Franzisca Hauke (RW Köln) in seinen 18er-Kader berief, verzichten. „Ich will die Besten dabei haben“, sagte er.

Im September wird er dann einen 22 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen umfassenden, erweiterten Olympiakader nominieren. Anders als Herren-Bundestrainer Markus Weise, der sich vorbehält, sein Rio-Aufgebot noch kurzfristig zu modifizieren, will Mülders den im Herbst berufenen Kader nur im Fall einer Verletzungsseuche noch ändern. „Wer im September nicht nominiert ist, fährt auch nicht mit nach Rio“, sagte er, „es geht dabei auch um Verlässlichkeit.“ Dass er sich auf sein Team verlassen kann, wurde am Sonnabend deutlich.