Hamburg. Das Abendblatt bewertet die neun Turniertage am Rothenbaum. Was gut war, was besser werden muss

Was war gut, was schlecht in der Turnierwoche? Das Abendblatt gibt einen Überblick.

Die Fans: Das Konzept, die Anlage inklusive der Außenplätze kostenfrei für alle zu öffnen, ging wieder auf. Die Zuschauer strömten zahlreich auf die Plätze abseits des Centre-Courts, feuerten an, schnupperten Turnieratmosphäre. Die Stimmung war super.

Im Stadion hingegen mussten die Spieler teilweise minutenlang mit ihrem Aufschlag warten, bis sich alle Zuschauer gesetzt hatten. Während der Seitenwechsel wurde zu lange Einlass gewährt, und es gibt zu wenig Zugänge.

Spieler: Rafael Nadal zu sehen, gehörte zu den absoluten Highlights. Nach Roger Federer 2013 hatte Michael Stich es erneut geschafft, einen der absoluten Tennis-Superstars nach Hamburg zu holen. Lokalmatador Alexander Zverev hatte mit Tommy Robredo Lospech, präsentierte sich aber wieder als sympathischer Hoffnungsträger.

Allgemein enttäuschten die Deutschen. Nur drei Einheimische standen im Hauptfeld, Florian Mayer schied als Letzter bereits im Achtelfinale aus, fünf scheiterten in der Qualifikation. Das Problem: Sie sind einfach nicht besser.

Wetter: Von Freitag an strahlte die Sonne, es war endlich sommerlich warm. Traumwetter für alle Beteiligten, so macht Tennis am Rothenbaum Spaß!

Zu Beginn der Woche war es allerdings kalt und regnerisch, und nicht nur der Mallorquiner Nadal fragte sich, ob es in Hamburg Sommer oder Winter sei. Leider schreckt gerade dieses Schietwetter seit Jahren zahlreiche Spieler von einem Start in Hamburg ab.

Dach: Ohne das so oft kritisierte Dach über dem Centre-Court wäre das Turnier auch in diesem Jahr nur schwer durchzuführen gewesen. Die vielen Spielunterbrechungen wegen Regens auf den Außenplätzen zeigten erneut, wie wichtig es ist, dass der Centre-Court allzeit bespielbar ist.

Der 1998 errichtete „Regenschirm“ ist allerdings längst marode. Und bei Platzregen trommelt es ohrenbetäubend auf die vielfach geflickte Zeltplane. Für die dringend notwendige Sanierung fehlt dem Stadioneigner Deutscher Tennis-Bund jedoch das Geld. Lange geht das nicht mehr gut.

Preise: Die Eintrittspreise zwischen 29 und 69 Euro für einen vollen Turniertag waren fair und angemessen.

Das galt für die Verpflegung auf der Anlage nur bedingt. Sieben Euro für Currywurst/Pommes, zwei Euro für eine Kugel Eis oder 3,60 Euro für 0,5 Liter Cola waren „Grand-Slam-Niveau“.