hamburG . Der Publikumsliebling beendet vorzeitig seine NHL-Karriere und stürmt wieder für Hamburg

Es war ein Paukenschlag, den die Hamburg Freezers am Freitagnachmittag um 13.46 Uhr via Pressemitteilung zu verkünden hatten. Publikumsliebling David Wolf kehrt völlig überraschend nach nur einem Jahr in der nordamerikanischen Profiliga NHL nach Hamburg zurück. Der bis 2018 datierte Vertrag des 25-Jährige, der während des Intermezzos bei den Calgary Flames lediglich ruhte, tritt ab sofort wieder in Kraft.

„Ich hatte ein tolles Jahr in Calgary, in dem ich mich menschlich und sportlich weiterentwickelt habe. Ich fühle mich in Deutschland aber einfach wohler und kann so näher bei meiner Familie und meinen Freunden sein. Ich freue mich in Hamburg auf viele alte Bekannte und die Fans. Ab August will ich mit den Freezers wieder voll angreifen“, sagte Wolf, dessen Wechsel vorwiegend private Gründe hat. Der 1,91 Meter große Stürmer ist ein Familienmensch, der ein funktionierendes Umfeld braucht, um Bestleistungen abzurufen. Zudem ist Wolf mit einer Hamburgerin liiert. Die Fernbeziehung hat nun ein Ende.

In den vergangenen Tagen hatten sich die Meldungen ob der Zukunft des Nationalspielers überschlagen. Zunächst wurde bekannt, dass Wolf ein Angebot zur Vertragsverlängerung bei den Calgary Flames abgelehnt hatte. Für die Kanadier absolvierte er in der vergangenen Saison vier Partien, kam zumeist in der unterklassigen AHL bei den Adirondack Flames zum Einsatz. Ein solches Szenario wollte Wolf nicht noch einmal erleben. Dem Vernehmen nach wollte er einen Vertrag unterschreiben, der ausschließlich für die NHL Gültigkeit hat.

Seit seiner Rückkehr aus Nordamerika hielt sich der Flügelstürmer bei den Adler Mannheim fit. Dort hielt sich im Umfeld hartnäckig das Gerücht, Wolf würde einen Wechsel zum deutschen Meister anstreben. Freezers-Sportchef Stéphane Richer rief am Donnerstag nach Abendblatt-Informationen aus seinem derzeitigen Urlaubsort Las Vegas bei seinem Mannheimer Amtskollegen Teal Fowler an, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Erst in den letzten 24 Stunden wurde die Rückkehr perfekt gemacht.

Mit Wolf, der wieder seine alte Trikotnummer 89 tragen wird, bekommen die Freezers einen Topspieler mit Strahlkraft hinzu, der die Meisterambitionen der „Eisschränke“ untermauert. Sportlich ist der Torjäger über jeden Zweifel erhaben. Es wird viel mehr spannend sein, wie sich der extrovertierte Wolf wieder in das homogene Gebilde innerhalb der Kabine einordnen wird. Bereits vor seinem Abschied nach Kanada im Sommer 2014 wurde intern sein immer größer werdendes Ego kritisch beäugt. Zu Mitarbeitern soll er bereits den NHL-Profi heraushängen gelassen haben, obwohl er noch kein einziges Spiel in der Eliteliga absolviert hatte. Die Verantwortlichen sehen kein Problem bei der Rückkehr des Stürmers. „Wir freuen uns, dass David wieder das Freezers-Trikot tragen wird. David hat gezeigt, wie wertvoll er für die Freezers sein kann“, sagte Freezers-Geschäftsführer Uwe Frommhold.

Durch den Transfer von Wolf, der zu den Topverdienern gehört, muss der Gehaltsetat erhöht werden, da die Hamburger bereits alle Personalplanungen abgeschlossen hatten. Mit dem Freezers-Besitzer Anschutz Entertainment Group war aber das Szenario einer Wolf-Rückkehr besprochen. Zudem laufen sowohl der Dauerkartenverkauf als auch die Verlängerung von Sponsorenverträgen hervorragend.

Auf das erste Pflichtspiel muss Wolf aber noch warten, schließlich muss er noch einen Teil seiner Sieben-Spiele-Sperre aus der Saison 2013/14 absitzen, nachdem er Gegenspieler Benedikt Schopper vom ERC Ingolstadt in einem Boxkampf eine Brücke herausgeschlagen hatte. Sein DEL-Comeback feiert Wolf am sechsten Spieltag im Auswärtsspiel beim EHC Red Bull München.