Djokovic hat einen 0:2-Satzrückstand gedreht und damit das Achtelfinal-Aus mit Mühe abgewendet. Scharapowa im Halbfinale gegen Williams.

Titelverteidiger Novak Djokovic hat die Fortsetzung seines Achtelfinals gegen den Südafrikaner Kevin Anderson gewonnen. Der Weltranglistenerste setzte sich 6:7 (6:8), 6:7 (6:8), 6:1, 6:4 und 7:5 durch, das Match war am Abend zuvor wegen Dunkelheit vor dem fünften Satz abgebrochen worden. Damit gelang dem Serben erst zum vierten Mal in seiner Karriere das Kunststück, einen 0:2-Satzrückstand noch zu drehen.

„Es war eines meiner schwierigsten Matches in meiner Karriere“, sagte der erleichterte Topfavorit auf den Titel: „Ich gratuliere Anderson, er hätte es auch verdient zu gewinnen.“

Zieht Djokovic mit Becker gleich?

Djokovic verwandelte nach 3:48 Stunden seinen ersten Matchball und zog zum 25. Mal nacheinander in ein Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers ein. Dort trifft er am Mittwoch auf US-Open-Champion Marin Cilic. Gegen den Kroaten hat Djokovic alle bisherigen zwölf Aufeinandertreffen gewonnen.

Djokovic hat in diesem Jahr die Chance, zum dritten Mal in Wimbledon zu triumphieren und mit seinem Trainer Boris Becker gleichzuziehen. Der 47-Jährige hatte am Dienstag vor 30 Jahren seinen ersten Titel im Rasenmekka gewonnen, im Finale gegen den gebürtigen Südafrikaner Kevin Curren.

Kerber-Bezwingerin Muguruza im Halbfinale, Williams gegen Scharapowa

Die Spanierin Garbine Muguruza hat unterdessen erstmals in ihrer Karriere das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Die 21-Jährige, die in Runde drei Angelique Kerber (Kiel) aus dem Turnier geworfen hatte, setzte sich gegen Timea Bacsinszky 7:5, 6:3 durch. Die Schweizerin hatte am Samstag die Hoffnungen der Berlinerin Sabine Lisicki beendet.

Am Donnerstag spielt Muguruza, die als erste Spanierin seit Arantxa Sanchez-Vicario 1997 im All England Club im Halbfinale steht, gegen Agnieszka Radwanska um den Einzug ins Finale. Die Polin, Finalistin von 2012, gewann gegen Madison Keys (USA) 7:6 (7:3), 3:6, 6:3 und beendete damit endgültig ihre Formkrise, in die sie Anfang des Jahres geschlittert war.

Top-Favoritin Serena Williams hat sich ebenfalls ins Halbfinale gekämpft. Die Weltranglistenerste aus den USA setzte sich nach 2:03 Stunden Spielzeit gegen die Weißrussin Wiktoria Asarenka 3:6, 6:2, 6:3 durch und darf weiter auf den sogenannten Serena Slam hoffen, den Gewinn aller vier Majors nacheinander.

Im Halbfinale am Donnerstag trifft die fünfmalige Wimbledonsiegerin auf Maria Scharapowa aus Russland, die gegen Williams' Landsfrau Coco Vandeweghe nach 2:45 Stunden 6:3, 6:7 (3:7), 6:2 gewann. Von den bisherigen 19 Aufeinandertreffen mit "La Schara" entschied Williams 17 für sich. Nur im Wimbledonfinale 2004, bei ihrem einzigen Sieg im Rasenmekka, und beim Saisonfinale 2004 in Los Angeles triumphierte Scharapowa.

Die 20-malige Grand-Slam-Siegerin Williams gewann gegen die zweimalige Melbourne-Siegerin und ehemalige Weltranglistenerste Asarenka zum 17. Mal im 20. Duell. Es war ihr 26. Erfolg bei einem Grand Slam in Folge.

(sid/wal)