Trotz Leistungssteigerung verlor Oldie Haas sein Match. Auch für Zverev war nach Runde zwei Schluss. Petkovic hingegen zog in Runde drei ein.

Zwei deutsche Damen und zwei deutsche Herren kämpften am dritten Tag beim bedeutendsten Tennisturnier der Saison um den Einzug in die dritte Runde. Andrea Petkovic musste ihr „mental schwieriges“ 6:0, 6:0 zum Auftakt abhaken, Anna-Lena Friedsam bekam es mit der aufstrebenden Schweizerin Belinda Bencic zu tun. Bei den Herren hatte der Hamburger Grand-Slam-Debütant Alexander Zverev gute Chancen auf den Einzug in die dritte Runde; der mehr als doppelt so alte Tommy Haas dagegen hatte es gegen den Vorjahres-Halbfinalisten Milos Raonic schwer.

Abendblatt.de hält Sie mit dem Wimbledon-Ticker auf dem Laufenden:

Lisicki und Brown auf dem Center Court

21.23 Uhr: Sabine Lisicki und Dustin Brown bestreiten ihre Zweitrunden-Partien beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon am Donnerstag auf dem Center Court. Das Match der Finalistin von 2013 gegen die Amerikanerin Christina McHale wurde als erstes Match im größten Stadion angesetzt (14.00 Uhr). Anschließend stehen sich dort Roger Federer und Sam Querrey gegenüber, ehe es zum Duell zwischen Brown und Rafael Nadal kommt.

Angelique Kerber bekommt es im ersten Spiel des Tages auf Court 18 (12.30 Uhr) mit der Russin Anastasia Pawljutschenkowa zu tun. Im zweiten Spiel auf Court 11 (ca. 14.00 Uhr MESZ) trifft Tatjana Maria auf die chinesische Qualifikantin Duan Ying Ying. Das geht aus der am Mittwochabend veröffentlichten Spielplan-Ansetzung hervor.

Williams ohne Probleme weiter

21.00 Uhr: Top-Favoritin Serena Williams ist problemlos in die dritte Runde von Wimbledon eingezogen. Die 20-malige Grand-Slam-Siegerin aus den USA gewann gegen Timea Babos (Ungarn) 6:4, 6:1, am Freitag spielt Williams gegen die Britin Heather Watson um den Einzug ins Achtelfinale. Die 33-Jährige hat in Wimbledon bereits fünfmal triumphiert.

Williams peilt im All England Club den sogenannten "Serena Slam" an: Gewinnt sie das bedeutendste Tennisturnier der Welt, hat sie bei allen vier Majors nacheinander triumphiert. Zudem hat die 33-Jährige die Chance, als erste Frau nach Steffi Graf 1988 den Kalender-Grand-Slam zu gewinnen - die Titel bei den Turnieren in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York innerhalb einer Saison.

Ivanovic als dritte Top-Ten-Spielerin raus

20.30 Uhr: Die ehemalige Weltranglisten-Erste Ana Ivanovic ist in Wimbledon als dritte Top-Ten-Spielerin ausgeschieden. Die Weltranglisten-Siebte aus Serbien verlor am Mittwoch in der zweiten Runde gegen die Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands 3:6, 4:6. Zuvor waren bereits die an Position drei eingestufte Rumänin Simona Halep und die Spanierin Carla Suárez Navarro als Nummer neun der Setzliste bei dem Grand-Slam-Tennisturnier in London gescheitert..

Petkovic als erste Deutsche in der dritten Runde

19.39 Uhr: Andrea Petkovic steht als erste deutsche Spielerin in der dritten Runde von Wimbledon und hat damit bereits ihr bestes Ergebnis beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt egalisiert. Die Weltranglisten-14. aus Darmstadt gewann gegen Mariana Duque-Marino nach 66 Minuten 6:3, 6:1 und spielt nun gegen Sarina Dijas aus Kasachstan um den Einzug ins Achtelfinale.

Am Donnerstag haben zudem Angelique Kerber (Kiel/Nr. 10), Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 18) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) die Chance, die Runde der besten 32 Spielerinnen im All England Club zu erreichen. Zehn deutsche Spielerinnen hatten in Wimbledon im Hauptfeld gestanden.

Petkovic hatte bereits 2011 und 2014 die dritte Runde beim dritten Grand Slam des Jahres erreicht. Zum Auftakt deklassierte sie in diesem Jahr die sichtlich angeschlagene US-Amerikanerin Shelby Rogers mit 6:0, 6:0.

Friedsam nach Drei-Satz-Match ausgeschieden

18.45 Uhr: Anna-Lena Friedsam ist als sechste deutsche Tennisspielerin ausgeschieden. Die 21-Jährige aus Andernach verlor am Mittwoch bei dem Grand-Slam-Turnier in London gegen die Schweizerin Belinda Bencic 5:7, 6:4, 0:6. An diesem Donnerstag haben Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Tatjana Maria noch die Chance auf den Einzug in die dritte Runde. Am mit 35,7 Grad Celsius heißesten Tag in der Geschichte des ältesten Tennisturniers der Welt konnte Friedsam zwar zwei Sätze lang mithalten, musste sich aber der zuletzt auf Rasen überzeugend aufspielenden Bencic nach 1:46 Stunden geschlagen geben. Damit hat am heutigen Mittwoch nur noch Andrea Petkovic die Cahnce auf die dritte Runde.

Auch Zverev verpasst die dritte Runde

18.35 Uhr: Alexander Zverev hat bei seiner Grand-Slam-Premiere den Einzug in die dritte Runde verpasst. Der 18 Jahre alte Hamburger verlor gegen Denis Kudla aus den USA mit 3:6, 6:3, 6:7 (2:7), 4:6. Zwei Tage zuvor hatte das größte deutsche Tennis-Talent noch mit seinem ersten Fünf-Satz-Match gegen den Russen Teimuras Gabaschwili für Furore gesorgt. Damit sind sieben von anfangs acht deutschen Tennis-Herren ausgeschieden. Am Donnerstag hat Dustin Brown noch gegen den Spanier Rafael Nadal die Chance auf den Einzug in die dritte Runde.

Haas lässt Rothenbaum-Teilnahme offen

18.20 Uhr: Tommy Haas hat sich sehr zurückhaltend zu einem möglichen Start beim Traditionsturnier am Hamburger Rothenbaum geäußert. „Ich weiß es noch nicht genau. Es muss auch Sinn machen“, sagte der 37-Jährige nach seinem Zweitrunden-Aus gegen den Kanadier Milos Raonic in Wimbledon. Er überlege derzeit, dank einer Wildcard Mitte Juli beim Rasenturnier in Newport anzutreten. „Jede Woche zu spielen“, habe er aber auch nicht vor, sagte Haas.

Ob er dann vor der amerikanischen Hartplatz-Serie nochmals in Europa auf dem ungeliebten Sand spielt, scheint derzeit kaum vorstellbar.

Zuletzt hatte Turnierdirektor Michael Stich die Hoffnung geäußert, den gebürtigen Hamburger in diesem Jahr zu einer Rückkehr in die Hansestadt bewegen zu können. „Wir möchten ihn sehr, sehr gerne haben“, sagte Stich. 2012 hatte Haas am Rothenbaum das Finale erreicht und bei dem Siegeszug für ein volles Stadion gesorgt.

Hitzrekord gebrochen

17.45 Uhr: Am dritten Turnier-Tag wurden Temperaturen von 35,7 Grad im Schatten gemessen Wimbledon. Der Höchstwert datierte bis dato aus dem Jahr 1976, als das Thermometer 34,6 Grad zeigte.

Zweitrunden-Aus für Tommy Haas

16.48 Uhr: Tommy Haas hat den Einzug in die dritte Runde von Wimbledon verpasst. Der 37-Jährige musste sich am Mittwoch trotz einer deutlichen Leistungssteigerung dem Kanadier Milos Raonic mit 0:6, 2:6, 7:6 (7:5), 6:7 (4:7) geschlagen geben. Raonic nutzte seinen fünften Matchball und trifft beim dritten Grand-Slam-Tennisturnier der Saison nun auf den Australier Nick Kyrgios. Haas dagegen schied bei seiner 15. Wimbledon-Teilnahme als sechster von anfangs acht deutschen Herren aus. Der gebürtige Hamburger hat bislang offengelassen, ob er im kommenden Jahr seine Karriere fortsetzt.

Hitze macht Spielern, Fans und Balljungen zu schaffen

16.40 Uhr: Auch in Wimbledon hat die drückende Hitze Spielern, Zuschauern und Balljungen zu schaffen gemacht. So musste während des Matches zwischen dem Amerikaner John Isner und Matthew Ebden aus Australien auf dem Außenplatz 17 ein Balljunge medizinisch behandelt werden. Ihm gehe es aber wieder gut, teilten die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers in London am Mittwoch mit. Auch eine Zuschauerin wurde versorgt, ist aber ebenfalls wieder wohlauf.

Die Spieler wie Tommy Haas in seiner Partie gegen Milos Raonic oder Maria Scharapowa im Spiel gegen Richel Hogenkamp legten sich während der Seitenwechsel mit Eis gefüllte Handtücher in den Nacken. Auf Court 1 zeigte das Thermometer zu Beginn des Duells Haas gegen Raonic eine Temperatur von 35,9 Grad Celsius an.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in Wimbledon schon einmal so heiß war“, sagte die frühere Weltklassespielerin Tracy Austin, die jetzt als Kommentatorin für die BBC arbeitet. Bereits am Dienstag trat die Heat Policy in Kraft, bei der - allerdings nur bei Damen-Spielen - zwischen zweitem und drittem Satz zehn Minuten Pause gemacht werden kann, wenn es 30,1 Grad warm oder heißer ist.

Djokovic ohne Mühe gegen Nieminen

16.00 Uhr: Titelverteidiger Novak Djokovic ist ohne Satzverlust in die dritte Runde von Wimbledon eingezogen. Der serbische Schützling des dreimaligen Champions Boris Becker gewann gegen den Finnen Jarkko Nieminen 6:4, 6:2, 6:3. Zum Auftakt hatte Djokovic den Augsburger Philipp Kohlschreiber geschlagen. In der Runde der besten 32 Spieler trifft der Weltranglistenerste auf den Australier Bernard Tomic.

Die Partien mit deutscher Beteiligung im Überblick:

ALEXANDER ZVEREV: Bei seinem Grand-Slam-Debüt musste sich der 18 Jahre alte Hamburger übergeben und bekam Krämpfe. 6:3, 1:6, 6:3, 3:6, 9:7 gewann die größte deutsche Nachwuchshoffnung am Ende doch noch gegen den Russen Teimuras Gabaschwili. „Mir gefällt es einfach, zu kämpfen“, berichtete er später. Gegen den Amerikaner Denis Kudla, Nummer 105 der Welt, hat Zverev sogar realistische Chancen auf den Einzug in die dritte Runde. Auf die Frage, was er über ihn wisse, antwortete der jüngste Spieler im Hauptfeld ganz cool: „Er spielt schnell, gute Vorhand, guter Aufschlag, wie halt alle Amerikaner.“

TOMMY HAAS: Der 37-Jährige gewann in der ersten Runde als ältester Spieler seit Jimmy Connors im Jahr 1991 ein Wimbledon-Match. Der gebürtige Hamburger steht nach seiner mehr als einjährigen Auszeit wegen der vierten Schulteroperation zum ersten Mal seit den French Open 2013 wieder bei einem Grand Slam in der zweiten Runde. Den Dienstag wollte Haas zur Regeneration und Vorbereitung auf sein Duell mit dem Vorjahres-Halbfinalisten Milos Raonic nutzen. „Er ist eines der größten Aufschlagmonster auf der Tour. Es wird schwer. Aber wenn ich einen guten Tag erwische - mal schauen, was passiert“, sagte er.

ANDREA PETKOVIC: Die 27-Jährige aus Darmstadt trifft auf Mariana Duque-Marino aus Kolumbien. Gegen die Nummer 99 der Welt hat Petkovic noch nie gespielt. In der ersten Runde gewann sie „in einem der seltsamsten Matches meines Lebens“ 6:0, 6:0 gegen Shelby Rogers aus den USA, die sich wegen einer Knieverletzung kaum auf dem Platz bewegen konnte. „Für mich ist das Spiel jetzt nochmal wie eine erste Runde“, sagte die an Nummer 14 gesetzte Petkovic vor der Partie gegen Duque-Marino. Den Tag nach dem „mental schwierigen“ Auftakt gegen Rogers wollte sie für einen Besuch im Museum Tate Modern nutzen.

ANNA-LENA FRIEDSAM: Die 21-Jährige aus Andernach hat nach den French Open nun auch in Wimbledon die zweite Runde erreicht. Die Rheinland-Pfälzerin bestreitet erst ihr fünftes Grand-Slam-Turnier. Zum Auftakt zeigte sie bei ihrem 3:6, 6:3, 7:5-Erfolg gegen die Russin Witalia Dijatschenko großen Kampfgeist und drehte einen 1:4-Rückstand im dritten Satz noch zum Sieg. Gegen die formstarke Schweizerin Belinda Bencic wird sie es allerdings schwer haben. Doch in Paris zeigte Friedsam bereits, dass sie keinen Respekt vor großen Namen hat: Sie unterlag Serena Williams nur knapp 7:5, 3:6, 3:6.

(HA/dpa/sid)