Hamburg.

Er weiß, welche Belastung auf die HSV-Spieler am Donnerstag und im Rückspiel am Montag gegen den Karlsruher SC zukommt. Denn Robert Tesche stand vor einem Jahr bei den Relegationshinspielen gegen die SpVgg Greuther Fürth selbst für den HSV auf dem Platz. „Das waren neben dem Europa-League-Halbfinale in Fulham die heftigsten Spiele in meiner Karriere. Zwei absolute Endspiele, nicht zu vergleichen mit einer normalen Bundesligapartie“, sagt Tesche, der mittlerweile in Englands zweiter Liga kickt – eigentlich für Nottingham Forest, doch seit März überzeugte der Mittelfeldmann bei seinem Leihclub Birmingham City.

Dort hatte Tesche mit dem Abstiegskampf nichts zu tun. Der 28-Jährige kann sich aber noch gut an die Situation vor einem Jahr erinnern. „Wir hatten vorher ganz normal trainiert, versucht, die Abläufe so beizubehalten, wie wir es gewohnt waren. Vor dem Hinspiel im eigenen Stadion war es dann aber schon deutlich ruhiger in der Kabine als sonst. Wir waren ja unter Zugzwang, wollten mit einem guten Ergebnis die Basis für das Rückspiel legen. Doch dann entwickelte sich die Partie ganz anders, wir kamen kaum ins Spiel. Auch die Stimmung unter den Fans war spürbar nervöser also sonst“, sagt Tesche. Nach der Pause hätte sich das Team dann zusammengerissen. „Irgendwann denkt man nicht mehr dar­an, was passieren könnte, sondern blendet alles außerhalb des Platzes aus. So hätten wir das Spiel Mitte der zweiten Halbzeit auch für uns entscheiden können.“

Das Hinspiel endete torlos. Im Rückspiel sei dann neben der psychischen aber auch die physische Komponente entscheidend gewesen. „Wir waren nach 65 Minuten völlig platt, da wir viele Spieler im Kader hatten, die durch Verletzungen nicht ihre Top-Form fanden. In dieser Saison scheint die Fitness ja zum Glück nicht das Problem zu sein“, ist Tesche guter Dinge für seine alten Kollegen, mit denen er immer noch mitfiebert. „Gegen Schalke haben sie ja bewiesen, dass sie liefern können, wenn es darauf ankommt. Und deshalb bin ich mir auch sicher, dass der HSV erstklassig bleibt.“