Beide Metropolen haben den Reiz des Wassers und verfügen über drei große Arenen. Bei den sportlichen Erfolgen unterscheiden sie sich.

Geografie: Boston liegt an der nördlichen Atlantikküste der USA. Die Stadt dehnt sich auf 231 Quadratkilometern aus, ist in 23 Bezirke (Neighborhoods) eingeteilt und hat rund 645.000 Einwohner. Hamburg hat in seinen sieben Bezirken und 104 Stadtteilen knapp 1,8 Millionen Einwohner, die sich auf 755 Quadratkilometer verteilen. Die Greater Boston Area hat ein Einzugsgebiet von gut 4,5 Millionen, die Metropolregion Hamburg umfasst 5,012 Millionen Menschen.


Besondere Merkmale: Greater Boston hat mit Harvard, der University of Massachusetts, der Boston University und dem Massachusetts Institute of Technology vier Universitäten mit Weltruf, insgesamt studieren zwischen 250.000 und 350.000 Menschen an rund 120 Hochschulen im Speckgürtel. Hamburg ist besonders für seinen Hafen bekannt und zudem weltweit drittgrößter Musicalstandort.


Klima: Im Juli und August, wenn die Sommerspiele ausgetragen würden, ist es in Boston bei durchschnittlich 25 Grad und 72 Prozent Luftfeuchtigkeit schwül-heiß. In Hamburg ist es bei ähnlicher Luftfeuchtigkeit im Schnitt fast acht Grad kälter.


Olympiageschichte: Weder Boston noch Hamburg waren bislang Ausrichter Olympischer Sommerspiele. Im Gegensatz zu Hamburg, das für die Spiele 2000 zugunsten Berlins verzichtete und 2012 gegen Leipzig unterlag, hat Boston auch noch nie kandidiert.


Sporterfolge: Boston ist in diesem Jahrhundert die erfolgreichste Sportstadt der USA. Die vier großen Profiteams gewannen seit 2000 neun Meisterschaften. Die Footballer der New England Patriots holten 2002, 2004, 2005 und 2015 den Titel, die Baseballer der Boston Red Sox 2004, 2007 und 2013, die Basketballer der Boston Celtics 2008 und das Eishockeyteam Boston Bruins 2011. Von den vier Hamburger Profisportclubs waren nur die Handballer des HSV 2011 nationaler Champion.
Sportveranstaltungen:
Neben den Heimspielen der Teams in den wichtigsten US-Profiligen und des Fußballclubs New England Revolution ist Boston Gastgeber eines der weltweit wichtigsten Marathonläufe. Außerdem wird einmal im Jahr eine in den USA bedeutende Ruderregatta ausgetragen. In Hamburg gibt es neben dem nicht ganz so bedeutenden Marathon ein Herrentennisturnier der dritthöchsten weltweiten Kategorie. Außerdem ist die Stadt Teil der Weltserien im Radsport (Cyclassics) und im Triathlon und Gastgeber eines großen internationalen Spring- und Dressurreitturniers.

Sportstätten:
Mit dem TD Garden (17.565 Plätze), Heimstätte der Bruins und Celtics, dem Fenway Park (37.673 Plätze) der Red Sox und dem Gillette-Stadion in Foxborough (68.756 Plätze), in dem die Patriots und die Revolution spielen, existieren in Boston drei große Arenen, dazu hat jede Uni eigene Sportstätten. Als besonderes Highlight soll Beachvolleyball im Boston Common, dem ältesten Park der USA, ausgetragen werden, dies ist allerdings aufgrund von Protesten der Bewohner noch fraglich. Hamburg hat mit dem Volksparkstadion (57.000 Plätze), dem Millerntorstadion (30.000 Plätze) und der O2 World (12.900 Plätze) drei große Arenen. Beide Städte planen den Bau eines temporären Olympiastadions mit bis zu 80.000 Plätzen. Während Hamburg dies nach den Spielen auf 20.000 Plätze reduzieren und weiter nutzen würde, will Boston es nach derzeitigem Stand komplett abreißen.

Olympiakonzept: Beide Städte planen nachhaltige Spiele, bei denen ein Großteil der Sportstätten und das Olympische Dorf in einem Radius von zehn Kilometern erreichbar sein sollen. In Boston, das mit dem Harbourfront und dem University Cluster zwei Austragungs-Ballungsräume plant, sollen die Strecken, die nicht fußläufig zurückgelegt werden können, mit Shuttlebussen oder der U-Bahn gefahren werden. In Hamburg soll die Olympiainsel in der HafenCity autofrei bleiben, jeder Teilnehmer soll ein Fahrrad erhalten.