Hamburg. Der Mittelfeldspieler wechselt zur neuen Saison ablösefrei zum Zweitligisten aus Berlin

„Man sollte niemals nie sagen“. Diesen Satz sagte Dennis Daube vor genau einer Woche im Gespräch mit dem Abendblatt. Dass der Mittelfeldspieler des FC St. Pauli nur sieben Tage später bei einem neuen Verein unterschreiben sollte, wusste der 25-Jährige zu diesem Zeitpunkt offenbar selbst noch nicht. Nach elf Jahren St. Pauli wechselt Daube zur neuen Saison ablösefrei zum Ligakonkurrenten FC Union Berlin. „St. Pauli ist und bleibt für mich ein besonderer Verein. Deshalb konzentriere ich mich voll auf den Klassenerhalt. Danach ist es Zeit, mich woanders zu beweisen“ wurde Daube am Montag auf der Homepage des Kiezclubs zitiert.

2004 war der gebürtige Bergedorfer vom SV Nettelnburg-Allermöhe in die Jugend des FC St. Pauli gewechselt. Fünf Jahre später gab er in der Zweiten Liga mit 19 Jahren sein Debüt bei den Profis. Dort hatte Daube in den vergangenen Jahren aber mehr mit Verletzungen zu kämpfen als mit seinen Gegenspielern. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga 2010 stoppte ihn ein Mittelfußbruch, in der vergangenen Saison kam er wegen einer Knieverletzung und eines Ermüdungsbruchs im Fuß gar nicht zum Einsatz.

In dieser Spielzeit hat sich Daube nun endlich zum Stammspieler entwickelt. Der defensive Mittelfeldspieler machte nicht nur die meisten Partien, er sammelte mit sieben Vorlagen und zwei Toren auch die meisten Scorerpunkte in seinem Team. Erst am Freitag bereitete er das Siegtor von Lasse Sobiech gegen Nürnberg mit einer maßgenauen Ecke vor. Am kommenden Sonntag beim 1. FC Heidenheim fehlt er dagegen gelbgesperrt. Ein Vorgeschmack für St. Pauli auf die Zeit nach Daube. „Wir bedauern die Entscheidung von Dennis. Wir hätten sehr gerne mit ihm verlängert und haben ihm das auch sehr frühzeitig signalisiert. Dennis hat mir aber mitgeteilt, dass er nach den vielen Jahren bei uns eine Luftveränderung möchte“, sagte St. Paulis Sportchef Thomas Meggle.

An der alten Försterei in Berlin-Köpenick erhält Daube einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. „Dennis ist ein robuster Spieler, der mit seinen Standards immer für Gefahr sorgt. Er übernimmt Verantwortung und kann Fans und Mitspieler mitreißen“, sagte Unions Trainer Norbert Düwel.

St. Pauli hat von der DFL die Lizenz für die kommende Zweitligasaison erhalten. Gelingt der Klassenerhalt, muss als einzige Auflage nur regelmäßig Bericht über den Baufortschritt der Nordtribüne gegeben werden.