Wedel. Basketballer erreichen mit einem 91:61-Sieg gegen Iserlohn die Endspiele der 2. Liga ProB

Die Spieler lagen sich in den Armen, sangen „Fi-naaa-le, ohohoho“, Präsident Gernot Guzielski und Marketingchef Thorsten Fechner stießen mit einem Bier auf den Aufstieg des SC Rist Wedel in die Zweite Basketball-Bundesliga ProA an. Die Mannschaft von Trainer Michael Claxton hatte nach dem Hinspiel (94:85) auch das Halbfinalrückspiel gegen die Iserlohn Kangaroos mit 91:61 (43:27) gewonnen und damit die beiden Endspiele gegen die Basketball-Akademie Oldenburg/Werser-Ems – 25. April und 2. Mai, 19 Uhr, in Wedel – erreicht, was gleichzeitig mit dem Wurf in die zweithöchste deutsche Spielklasse verbunden ist.

Den Sprung aus der Zweiten Bundesliga Nord ProB in die landesweite ProA werden die Wedeler aber wie im vergangenen Jahr nicht ausführen. „Als Kooperationspartner der Hamburg Towers macht es für uns wenig Sinn, in derselben Liga zu spielen“, sagt Fechner. „Anderseits müssen wir einen Plan entwickeln, wie wir mittelfristig mit dieser Möglichkeit umgehen.“ Bei der Hauptversammlung des mit rund 700 Mitgliedern sechstgrößten deutschen Basketballvereins sollen am 7. Mai die Weichen für die Zukunft gestellt werden. „Wir können auf die Dauer unsere Fans und Sponsoren nicht damit vertrösten, dass wir sportlich zwar in die ProA gehören, dort aber nie spielen werden“, sagt Fechner. Die Möglichkeit mit einem Lizenzverkauf Geld zu verdienen, schloss er für dieses Jahr aus: „Es gibt diesmal keine zahlungskräftigen Interessenten.“ 2014 profitierten die Towers von Wedels Rückzug.

Kooperation mit den Hamburg Towers soll intensiviert werden

Eine Teilnahme an der ProA wäre sogar in der kleinen städtischen Steinberghalle möglich. Drängelten sich dort am Sonnabendabend gegen Iserlohn fast 1000 Zuschauer, könnten mit Zusatztribünen an den beiden Stirnseiten hinter den Körben die von der Liga geforderten 1500 Besucher Platz finden. Der benötigte Parkettboden wiederum könnte ausgeliehen werden. Dass in Wedel in den nächsten Jahren eine neue Basketball-Arena gebaut wird, die Königslösung, scheint bei der Finanzlage der Stadt vorerst ausgeschlossen.

Für die nächste Saison soll daher die Zusammenarbeit mit den Towers intensiviert werden. Gespräche sind für diese Woche anberaumt, eine gemeinsame Kaderplanung, die die Interessen beider Clubs berücksichtigt, scheint möglich und gewollt. Towers-Trainer Hamed Attarbashi und Sportchef Marvin Willoughby sahen den Sieg gegen Iserlohn und eine starke Vorstellung der Towers-Leihgabe René Kindzeka, 20, als Spielmacher, der mit acht Assists bester Passgeber der Wedeler war. Denzell Erves (20 Punkte), Diante Watkins (14), Brandon Spearman (12) und Fabian Strauß (11) steuerten hauptsächlich die Punkte bei. Die beiden Finalspiele gegen Oldenburg sollen nun die beste ProB-Saison des SC Rist krönen. „Wir haben den nächsten Schritt gemacht. Das freut mich sehr“, sagte Trainer Claxton.