Madrid. Real Madrid hat zwar das Liga-Spiel gegen Malaga gewonnen. Dafür verloren die Königlichen die Leistungsträger Modric und Bale verletzungsbedingt.

Das war ein teurer Sieg: Real Madrid gewinnt am Sonnabend zwar gegen den FC Malaga mit 3:1, verliert dabei aber die beiden Leistungsträger Gareth Bale und Luka Modric verletzungsbedingt. Und das ausgerechnet vor dem heiklen Champions League Viertelfinal-Rückspiel gegen Stadtrivale Atlético (Hinspiel 0:0). Trainer Carlo Ancelotti war sichtlich bedient.

Der Sieg, der dem Team um Weltmeister Toni Kroos in der Primera División bei weiterhin zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Barcelona Chancen auf den Titel lässt, war den Madrider Sport-Blättern am Sonntag auch (fast) egal. „Kaputt“, titelte „Marca“, und „As“ klagte: „Was für ein Pech.“ Modric zog sich nach einer Clubmitteilung vom Sonntag einen Bänderriss im rechten Knie zu und wird rund sechs Wochen ausfallen. Bei Bale werden schwerere Muskelprobleme in der linken Wade befürchtet. Auch er werde, so die Medien, ebenso wie der gesperrte Marcelo beim Derby zuschauen.

Ancelotti beteuerte, er sei für das Duell trotzdem „optimistisch“. Anders als sein Coach räumte dagegen sein Offensivstar James Rodríguez ein: „Wir sind sehr besorgt.“

Bale war vor 78.354 Zuschauern schon in der dritten Minute ausgewechselt worden. Modric, der in der Kabine wie ein Kind geheult haben soll, folgte in 60. Minute. Nach dem Führungstreffer durch Sergio Ramos aus abseitsverdächtiger Position (23.) schoss Superstar Cristiano Ronaldo dann auch noch einen Elfmeter (66.) an den Pfosten. Nach dem 2:0 durch Rodríguez (68.) und dem Anschlusstreffer von Juanmi (70.) hielt das große Zittern bis in die Nachspielzeit an. Mit seinem 50. Saisontreffer erlöste Ronaldo die Real-Fans.

Auf dem Nachhauseweg wussten aber alle „Madridistas“, dass es kein guter Tag gewesen war. Atlético hatte sich beim 2:1-Sieg in La Coruña kaum verausgabt. Und Titel- und Erzrivale Barça hatte beim 2:0 über Valencia zwar einige Probleme, dank Luis Suárez (1.) und Lionel Messis 400. Pflichtspieltor für die Katalanen (93.) aber eine schwere Hürde auf dem Weg zur Meisterschaft überwunden.

In Madrid rückten unterdessen zwei Deutsche in den Vordergrund: Weltmeister Sami Khedira, bei Real wegen seines bevorstehenden Weggangs seit Wochen lustlos und auf dem Abstellgleis, wird nun als möglicherweise wichtiger Akteur im Saison-Endspurt gehandelt. Und Ancelotti muss sich mit Spekulationen um den Noch-Dortmund-Coach Jürgen Klopp auseinandersetzen. Der Italiener wurde von „Marca“ heftig kritisiert, weil er vor dem Derby wieder keinem der Leistungsträger eine Ruhepause gegönnt hat. Er werde sich beim Himmel bedanken müssen, wenn er nächste Saison im Amt bleibe, hieß es. (dpa)