Hagen. Futsal-Team aus der Hansestadt feiert 7:4-Sieg nach Verlängerung im Finale gegen Schwerte. Neues Ziel ist der Gruppensieg im Europacup

Diese Momente werden die Hamburg Panthers nie mehr vergessen. Umringt von blau-weiß gekleideten Cheerleadern stemmten sie die Schale in die Höhe, und der weiße Schriftzug, hinter dem das Team in der Enervie-Arena in Hagen seine Jubelgesänge anstimmte, verkündete kurz und knapp das Ziel aller Träume: Deutscher Futsal-Meister 2015.

„Lange Zeit haben wir uns schwergetan. Nun sind wir überglücklich“, freute sich Spielertrainer und Chef-Panther Onur Ulusoy über den dritten Titel nach 2012 und 2013. 7:4 nach Verlängerung hatten die Seinen soeben das Finalspiel gegen Holzpfosten Schwerte gewonnen. Unter dramatischen Umständen passierte das, was Ulusoy schon zuvor angekündigt hatte: „Qualität setzt sich durch.“

Nach Treffern von Marc Nebgen (13.) und Patrick Kulinski (32.) für Schwerte sowie Martin Schröders Tor für die Panthers (18.) schien der Traum vom Titel für die Hamburger drei Minuten vor dem Ende schon ausgeträumt. Doch Maher Mahzoud (37.) und Ulusoy (38.) drehten das Spiel. Das 3:2 brachten die Panthers aber zunächst nicht ins Ziel. Schwerte setzte direkt nach dem Rückstand auf das im Futsal erlaubte taktische Mittel des „Flying Goalie“ und wechselte einen fünften Feldspieler für Torwart Daniel Otto ein. Philipp Oldenburg besorgte sofort das 3:3 (38.). Die Halle stand nun Kopf. Zweimal 20 Minuten regulärer Spielzeit folgten zweimal fünf Minuten Verlängerung.

Michael Meyer traf für die Panthers zum 4:3 (46.). Die Schwerter Lokalmatadoren reagierten wieder mit dem „Flying Goalie“. Doch die Panthers hatten aus der regulären Spielzeit gelernt. Ulusoy nutzte das Risiko des Gegners und traf ins leere Tor (46.). Mahzoud besorgte das 6:3 (48.), Nils Klems konnte für Schwerte nur noch verkürzen (49.). Panthers-Kapitän Saboor Khalili, gemeinsam mit Onur Saglam erst kurz vor Spielbeginn in Schwerte eingetroffen, machte mit dem 7:4 den Deckel drauf (50.).

Stolz auf den dritten deutschen Meistertitel für Hamburg im Futsal zeigte sich auch der vor Ort anwesende Spielausschussvorsitzende des Hamburger Fußballverbandes, Joachim Dipner: „Das war der reinste Wahnsinn. Die robustere und präsentere Mannschaft hat sich durchgesetzt. Eine sehr starke Leistung der Panthers gegen einen guten Gegner. Fazit: tolles Publikum, wahnsinnige Emotionen, das war Werbung für Futsal.“

Das Schlusswort gebührte Ulusoy. „Am Ende sind wir der verdiente Sieger“, analysierte er, bevor er sich mit seinen Panthers ins Hagener Nachtleben stürzte, um den Titel ausgiebig zu begießen. Schon bald sollen die verdienten Feierlichkeiten ihre Fortsetzung auf internationalem Parkett finden. Mit dem Titelgewinn qualifizierten sich die Hamburg Panthers schließlich für die Vorrunde des Europapokals. Das Ziel dort ist, wie 2013, der Gruppensieg.