Hamburg. Siegen ist jetzt Pflicht. HSV-Handballer kämpfen noch um einen Europapokalplatz. Für das Duell in Berlin ist die Strategie klar.

Als Jens Häusler, 47, als Nachfolger des beurlaubten Franzosen Christian Gaudin am 16. Dezember Cheftrainer der HSV-Handballer wurde, erhielt er zwei Aufträge: In der Bundesliga sollten die Hamburger, damals Tabellenzehnter, noch um den Europapokalplatz fünf kämpfen, im europäischen EHF-Pokal das Final 4 am 16./17. Mai in Berlin erreichen. Dreieinhalb Monate später sind beide Ziele weiter in Wurfweite. Im europäischen EHF-Pokal steht der HSV im Viertelfinale gegen den schwedischen Spitzenclub Eskilstuna Guif, in der Bundesliga dürften nach fünf Siegen und vier Nieder­lagen unter Häuslers Herrschaft die nächsten beiden Begegnungen entscheidend für den Saisonerfolg werden.

Am heutigen Mittwoch tritt der Tabellenachte HSV (28:28 Punkte) beim -siebten Füchse Berlin (28:26) an, am Ostersonntag (17.15 Uhr) gastiert der -fünfte Göppingen (34:24) in der O2 World. Bei zwei Siegen wären die Hamburger wieder voll im Geschäft, auch angesichts des machbaren Restprogramms. Allein im Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt trifft der HSV am 24. Mai (15 Uhr) noch auf einen vor ihm in der Tabelle platzierten Gegner.

Für das Duell mit den in dieser Saison ebenfalls unberechenbaren Berlinern ist die Strategie klar: schnell hin, gewinnen, schnell zurück. Knapp zwölf Stunden soll die Mission dauern. Um 15.05 Uhr fährt die Mannschaft mit dem ICE nach Berlin, um 22.55 Uhr von dort wieder zurück. Mit an Bord ist nach andauernden Achillessehnenschmerzen Linksaußen Torsten Jansen, Kollege Kevin Schmidt muss wegen muskulären Problemen im Oberschenkel erneut passen. Was Häusler optimistisch stimmt: Die Bilanz, zwölf Siege in 15 Spielen gegen die Berliner, und beim 33:25-Sieg im Hinspiel boten der HSV und Torhüter Johannes Bitter ihre bislang beste Saisonleistung.

„Wir werden uns nicht noch mal so abschlachten lassen“, ist sich dagegen Berlins Mannschaftskapitän Iker Romero sicher. „In diesem Jahr haben wir von 13 Spielen nur drei verloren, und die gegen starke Gegner. Wir haben nicht mehr diese Formschwankungen wie in der ersten Saisonhälfte.“ Der 34 Jahre alte Spanier wird im Juni seine Karriere beenden, „und bis dahin werden wir kämpfen, kämpfen, kämpfen“.

Das Rückspiel im Viertelfinale des EHF-Pokals gegen Eskilstuna Guif trägt der HSV am Sonntag, dem 19. April (17 Uhr) in der Sporthalle Hamburg aus, das Hinspiel findet am 11. April in Schweden statt.