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Mario Gomez hat sich nach gut zweiwöchiger Verletzungspause mit einem Doppelpack zurückgemeldet. Der Nationalstürmer, der für die anstehenden Länderspiele von Bundestrainer Joachim Löw noch nicht nominiert worden ist, erzielte innerhalb von drei Minuten beide Treffer des AC Florenz am Sonntag beim 2:2 im Auswärtsspiel bei Udinese Calcio. Gomez hatte seit seiner Bänderverletzung im Pokalspiel bei Juventus Turin am 5. März pausiert. Florenz liegt mit 46 Punkten auf Platz sechs.

Gomez’ deutsche Kollegen Miroslav Klose und Lukas Podolski gingen am Sonntag dagegen leer aus. Klose feierte aber mit Lazio Rom einen 2:0-Sieg gegen Hellas Verona und festigte mit 52 Punkten den für die Champions-League-Qualifikation so wichtigen dritten Platz hinter Stadtrivale AS Rom (53). Es war der sechste Liga-Sieg für Lazio in Serie. AS Rom gewann bei AC Cesena 1:0. Podolski verlor dagegen mit Inter Mailand bei Sampdoria Genua 0:1 und dürfte kaum mehr Chancen auf eine Europacup-Teilnahme haben.

20.34 Uhr: Arjen Robben wird dem FC Bayern München mehrere Wochen fehlen. Der Niederländer erlitt im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag (0:2) einen Bauchmuskelriss und muss mehrere Wochen pausieren. „Es wird nicht so kurz dauern, es dauert eher länger“, prognostizierte Sportvorstand Matthias Sammer.

Damit fällt Robben zunächst für die Länderspiele mit der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei und Spanien aus. Auch für die Champions-League-Spiele im Viertelfinale gegen den FC Porto (15. und 21. April) dürfte es wohl kaum reichen.

Robben war nach einem Foul von Tony Jantschke (22. Minute) ausgewechselt worden. Mit 17 Bundesliga-Toren ist er der erfolgreichste Münchner Torschütze in dieser Saison. Robben hatte sich schon beim Viertelfinal-Einzug der Münchner in der Champions League gegen Donezk einen Nerv eingeklemmt. Er fiel deshalb gegen Bremen aus. Gegen die Gladbacher war er in die Startformation zurückgekehrt.

19.03 Uhr: Ein "Blitz-Rot" für Steven Gerrard und ein Traumtor von Juan Mata haben das Spitzenspiel der Premier League zugunsten des englischen Fußball-Rekordmeisters Manchester United entschieden. Die Red Devils siegten am Sonntag beim FC Liverpool an der Anfield Road 2:1 (1:0) und schoben sich wieder bis auf einen Punkt an den Tabellendritten FC Arsenal heran (59:60).

Spitzenreiter FC Chelsea (67) kann seine Meisterfeier planen. Die Blues gewannen 3:2 (2:2) bei Hull City und haben außerdem eine Nachholpartie ausstehen. Tabellenzweiter ist Manchester City (61) vor Arsenal, dem Verein der deutschen Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker. Liverpool (54) ist hinter United Fünfter.

Für die Reds war es ein schwarzer Nachmittag. Nicht nur die Niederlage schmerzte, zu allem Überfluss kassierte das Klub-Idol Gerrard einen der schnellsten Platzverweise der Premier-League-Geschichte. In der 46. Minute eingewechselt, stieg der 34-Jährige in seiner letzten Saison für Liverpool überhart gegen Ander Herrera ein, trat nach und wurde nach 48 Sekunden schon wieder in die Kabine geschickt.

13 Minuten später traf der Spanier Juan Mata, der bereits das 1:0 (14.) für United erzielt hatte, mit einem wunderbaren Scherenschlag zum 2:0. Liverpool gelang in Unterzahl noch der Anschlusstreffer durch Daniel Sturridge.

Für Chelsea trafen Eden Hazard (2.) und Diego Costa (9.) früh, doch noch vor der Pause schenkten die Gäste ihren Vorsprung wieder her. Erst Loic Remy (79.) sicherte den Sieg.

18:20 Uhr: Weltmeister Miroslav Klose will nach dem Ende seiner Fußballer-Karriere Trainer werden - und somit irgendwann wieder in der Bundesliga arbeiten. "Die Bundesliga wird mein Ziel sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich immer in der Jugend bleibe. Wenn ich die Trainerscheine angehe, werde ich das voll und ganz durchziehen. So war ich immer", sagte Klose im Interview mit dem Fachmagazin kicker (Montagausgabe).

Zunächst aber erwägt der 36-Jährige, nach seinem Rücktritt klein beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) anzufangen. "Hansi Flick und ich werden uns sicher zusammensetzen. Ich habe schon viele U-Teams gesehen. Diese Aufgabe reizt mich", sagte er.

Noch aber ist Klose Stürmer beim italienischen Erstligisten Lazio Rom. Wie es nach Ablauf seines Vertrages am Saisonende weitergehen wird, weiß er noch nicht. "Es wird eine spontane Entscheidung, die ich mit meiner Familie treffe, wie immer. Es stehen viele Dinge im Raum: ob und wo wir weitermachen. Vieles ist möglich, vielleicht auch die Bundesliga", sagte der WM-Rekordtorschütze, "doch es gibt keinen konkreten Kontakt."

17:39 Uhr: Dank Top-Torjäger Carlos Tévez hat Dortmund-Bezwinger Juventus Turin seinen Spitzenplatz in der italienischen Fußball-Meisterschaft gefestigt. Vier Tage nach dem 3:0-Sieg gegen den BVB im Achtelfinale der Champions League gewann der Rekordmeister gegen den FC Genua am Sonntag mit 1:0 (1:0). Tévez, der im Rückspiel gegen Dortmund zweimal traf, erzielte in der 25. Minute das Siegtor für die Mannschaft von Trainer Massimiliano Allegri. Nach der Pause vergab der Argentinier mit einem verschossenen Foulelfmeter (62.) die Vorentscheidung.

Nach dem dritten Sieg in Serie liegt Juve zehn Spieltage vor Saisonschluss mit nunmehr 67 Punkten vorn. Mit einem Sieg in Cesena konnte Verfolger AS Rom (50) am späten Abend den 14-Punkte-Rückstand aber wieder herstellen.

17:10 Uhr: Der Trainer des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten Hannover 96 bleibt nach einer Krisensitzung mit Präsident Martin Kind und Sportdirektor Dirk Dufner am Sonntag im Amt.

"Martin Kind, Dirk Dufner und Tayfun Korkut haben in einem ausführlichen Gespräch die aktuelle sportliche Situation analysiert. Der Austausch war offen, kritisch und konstruktiv. Als Ergebnis des Gespräches hat Tayfun Korkut das Vertrauen der Verantwortlichen", teilte der Verein am Nachmittag mit.

Kind hatte zuvor bereits erklärt, eine sofortige Trennung von dem in die Schusslinie geratenen Coach sei nicht geplant. "Wir wollen in den kommenden Tagen eine Vielzahl von Themen analysieren. Da geht es nicht nur um Punkte, alles wird auf den Prüfstand kommen", sagte der Klub-Boss bei Sky. Man habe schon das Gefühl, so Kind weiter, dass die Mannschaft dem Trainer folge, müsse aber auch darüber reden, warum es immer wieder schwache Phasen im Spiel gebe.

Die Norddeutschen hatten am Samstag ihr Heimspiel gegen Borussia Dortmund mit 2:3 verloren und sind seit zehn Begegnungen in der Liga ohne Sieg. Der Abstand zu einem direkten Abstiegsplatz beträgt nur noch drei Punkte.

Kinds Zögern könnte damit zu tun haben, dass er für den türkischen Trainer noch keinen direkten Nachfolger gefunden hat. Als Wunschkandidat des Unternehmers gilt André Breitenreiter, Trainer des Liga-Konkurrenten SC Paderborn. Der frühere 96-Profi würde allerdings erst in der kommenden Spielzeit zur Verfügung stehen.

15:51 Uhr: Er war der König des Aufsteigens, einst bestbezahlter deutscher Italien-Legionär und prägte die Karriere des Weltmeisters Jürgen Klinsmann: Im Alter von 91 Jahren ist der frühere Fußball-Star und -Trainer Horst Buhtz in der Nacht zum Sonntag verstorben. Das teilte sein früherer Klub Wuppertaler SV mit.

Buhtz spielte nach dem Krieg bei den Offenbacher Kickers (1947-50), er wechselte zum VfB Mühlburg und 1952 als zweiter Deutscher nach Ludwig Janda Richtung Italien zum AC Turin. "Ich verdiente 150.000 Mark. Das war ein Haufen Geld. Ich habe in Turin fürstlich gelebt", berichtete er einst. Als Trainer schaffte Horst Buhtz Einmaliges: Er stieg mit fünf verschiedenen Vereinen - Borussia Neunkirchen, Wuppertaler SV, Bayer Uerdingen, Borussia Dortmund und dem 1. FC Nürnberg - in die Bundesliga auf.

Sein größter Erfolg war dort Platz vier mit dem WSV 1972/73. Zudem prägte er Klinsmanns Laufbahn bei den Stuttgarter Kickers. "Er fiel mir sofort auf. Er war krankhaft ehrgeizig, verzichtete auf Urlaub, um sich zu verbessern", erinnerte sich Buhtz kurz vor seinem 85. Geburtstag. Zuletzt lebte er im rheinischen Langenfeld.

14:19 Uhr: Fußball-Nationalspieler Karim Bellarabi hat in seinem bis 2020 laufenden Vertrag mit dem Bundesligisten Bayer Leverkusen offenbar keine Möglichkeit, selbst vorzeitig den Klub verlassen zu können. Dies bestätigte Bayer-Sportchef Rudi Völler im Doppelpass bei Sport1: „Er hat keine Ausstiegsklausel. Wir wollten nicht in die Versuchung kommen, ihn verkaufen zu müssen. Deswegen haben wir den Vertrag mit ihm verlängert. Wir müssen auch unsere Ziele erreichen.“

Am 20. Februar hatte der 24-jährige Bellarabi seinen Vertrag bei den Rheinländern vorzeitig verlängert. Der Offensivspieler gehört zu den Shootingstars in dieser Saison und mittlerweile auch zum festen Stamm von Bundestrainer Joachim Löw in der deutschen Nationalmannschaft

13:22 Uhr: Im Kampf um den Klassenerhalt setzt Borussia Dortmund auf Matthias Ginter - allerdings im Drittliga-Team. Der Weltmeister und Zehn-Millionen-Einkauf absolvierte im Punktspiel des Tabellenvorletzten am Samstag beim MSV Duisburg (1:4) sein Debüt in der U23 des BVB als sich seine Profi-Kollegen für den Auftritt bei Hannover 96 aufwärmten.

Ein Nationalspieler in der 3. Liga, wo ansonsten allenfalls Rekonvaleszenten zwecks Spielpraxis für ihr Comeback zum Einsatz kommen? Auch Ginter soll dort Spielpraxis sammeln, aber der Zeitpunkt seiner Rückkehr ist fraglich.

Seit längerem zeichnete sich die Entwicklung des ehemaligen Freiburgers ab, der mit großen Ambitionen zum BVB gekommen war. Nur zwölf Bundesliga-Einsätze, davon fünfmal als Einwechselspieler, stehen bis dato für den 21-Jährigen bei den Westfalen in der Statistik. Sein letzter Liga-Einsatz datiert vom 30. Januar beim 0:0 gegen Bayer Leverkusen, zuletzt durfte er beim Champions-League-Auftritt bei Juventus Turin (1:2) 58 Minuten mitwirken. Ginter wurde dementsprechend auch nicht für die A-Nationalmannschaft, sondern in die U21 von Trainer Horst Hrubesch nominiert.

Als sich das Lazarett des BVB in der Winterpause lichtete und der Kader vergrößerte, reduzierten sich Ginters Chancen auf einen Einsatz. Fest steht: Der Allrounder, in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld einsetzbar, konnte bisher die Hoffnungen nicht annähernd erfüllen. Ginters Perspektive ist ungewiss, wenngleich Klopp bei seiner Verpflichtung überzeugt war: „Ihm gehört die Zukunft.“

13:15 Uhr: Novum in der spanischen Primera Division: Der Clasico zwischen den Fußball-Renommierklubs FC Barcelona und Real Madrid am Sonntagabend sollte in 17 Flugzeugen einer türkischen Luftfahrtgesellschaft (Turkish Airlines) für 5000 Passagiere weltweit übertragen werden.

Eine entsprechende Übereinkunft schloss die spanische Rechteagentur Mediapro mit der Airlines, die seit geraumer Zeit Werbespots mit Barca-Superstar Lionel Messi und NBA-Ass Kobe Bryant von den Los Angeles Lakers ausstrahlen lässt.

13:12 Uhr: Der VfB Stuttgart hat bei Timo Werner Entwarnung gegeben. „Er hat einen Schlag auf den Knöchel bekommen, aber es ist nichts Schlimmes. Am Dienstag oder spätestens am Mittwoch kann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen“, sagte Trainer Huub Stevens am Sonntag. Der Youngster war am Samstag beim überaus schmeichelhaften 3:1 (0:0) in der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt in der 58. Minute humpelnd ausgewechselt worden. Am Sonntag absolvierte der 19 Jahre alte Stürmer dann wegen einer Sprunggelenksprellung nur eine Einheit auf dem Ergometer.

12:34 Uhr: Die Schalker Fans waren angesichts der sich abzeichnenden Niederlage im Sechs-Punkte-Spiel schon unruhig geworden, da brandete plötzlich großer Jubel in der Gelsenkirchener Arena auf. Der Grund dafür hieß Jefferson Farfán, der nach 344 Tagen Verletzungspause ein 12-minütiges Comeback erlebte.

Das taugte nach der deprimierenden 0:1-Niederlage am Ende auch als einziger Mutmacher. Der Peruaner, dessen Tempo den Schalkern im vergangenen Jahr enorm fehlte, sorgte für Belebung und holte gleich vier Freistöße heraus. „Er hat in den paar Minuten einiges bewirkt“, lobte Teamkollege Christian Fuchs: „Er hat gezeigt, wie gut wir ihn gebrauchen können.“

Trainer Roberto Di Matteo hatte sich nach den letzten Trainings-Eindrücken kurzfristig entschieden, den 30-Jährigen in den Kader zu nehmen. Angesichts des Rückstandes wechselte er ihn dann ein. Nun hofft der Coach, „dass noch mehr Spieler zurückkommen“. Acht Stützen fehlten S04 gegen Bayer.

Farfán könnte bei der nun anstehenden Aufholjagd im Kampf um die Champions-League-Teilnahme noch ein wichtiges Pfund werden, wenn auch aufgrund körperlicher Defizite wahrscheinlich nur als Joker. Doch der Samstag zeigte, dass der Offensivspieler auch als Euphorieschub für die Zuschauer dient. Denn trotz immer wieder geäußerter Abwanderungsgedanken ist Farfán bereits seit 2008 Schalker und auch deshalb ein echter Publikumsliebling

12:33 Uhr: Die brasilianische Fußball-Ikone Pelé gibt dem Argentinier Lionel Messi vom FC Barcelona im Vergleich mit Portugals Weltfußballer Cristiano Ronaldo vom Champions-League-Sieger Real Madrid den Vorzug. „Es sind zwei große Spieler, aber in den letzten zehn Jahren war Messi der Bessere. Im Moment werden die beiden immer verglichen, aber ihr Stil zu spielen, ist völlig unterschiedlich“, so der 74-Jährige in einem Interview bei der BBC im Vorfeld des Clasico am Sonntag zwischen Barca und den Königlichen.

Beide seien zweifellos große Spieler, so Pelé weiter, aber auch einstige Fußball-Größen wie Bobby Charlton, Bobby Moore oder George Best sehe er auf dem gleichen Level wie Messi, der schon dreimal mit Barca die Champions League gewinnen konnte.

Pelé äußerte sich auch zu den Problemen des englischen Nationalteams bei großen Turnieren. Den Engländern würden Akteure fehlen, die in anderen Ländern spielen würden, ist der einstige WM-Held überzeugt. Ihnen fehle die Erfahrung und Inspiration solcher Spieler. „Aber dennoch sei der Fußball in England einer der besten der Welt“, so Pelé.

12:28 Uhr: Die Schiedsrichter in der englischen Premier League haben offenbar ein eklatantes Wahrnehmungsproblem: Zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen wurde am Samstag ein falscher Spieler vom Platz gestellt.

Bereits in der zweiten Minute wurde beim 3:0-Erfolg von Meister Manchester City gegen West Bromwich Albion Gäste-Abwehrspieler Gareth McAuley die Rote Karte wegen einer Notbremse gezeigt. Allerdings hatte das Foul Craig Dawson begangen. Der Schiedsrichter schickte den falschen Spieler vorzeitig vom Platz.

Schiedsrichter Neil Swarbrick entschuldigte sich für seinen Fauxpas mittels der Profi-Schiedsrichter-Vereinigung in England, die für die Ansetzungen der Unparteiischen verantwortlich zeichnet. Vor drei Wochen war Sunderlands Wes Brown gegen Manchester United irrtümlicherweise vom Platz gestellt worden. Dabei hatte das Foul, das zur Roten Karte geführt hatte, John O’Shea an Radamel Falcao begangen.

Ähnliches war schon vor Jahresfrist in England passiert: damals flog Arsenals Kieran Gibbs wegen absichtlichen Handspiels auf der Torlinie beim FC Chelsea vom Platz. Das Vergehen hatte aber tatsächlich Teamkollege Alex Oxlade-Chamberlain begangen.

West-Brom-Teammanager Tony Pulis machte sich angesichts des Schiri-Fehlers für zwei Vetos pro Trainer pro Spiel und die Konsultation des Videobeweises stark. Diesen Vorschlag hatte am Rande der WM 2014 in Brasilien erstmals FIFA-Präsident Joseph S. Blatter gemacht und sogenannte „Challenges“ wie im Tennis ins Gespräch gebracht.

11:37 Uhr: Bundestrainer Joachim Löw sieht die Entscheidung für eine Winter-WM 2022 in Katar mit gemischten Gefühlen. „Für die Spieler ist es die bessere Lösung. Aus sportlicher und medizinischer Sicht wäre es wahrscheinlich eine Zumutung gewesen, im Sommer zu spielen“, betonte der 55-Jährige im Aktuellen Sportstudio des ZDF: „Aber ich finde es schade, dass es kein Public Viewing geben wird. Die Bilder davon haben uns auch immer beflügelt.“

Für die Liga sei der Termin im November und Dezember 2022 „eine schwierige Aufgabe, aber ich denke, dass sie eine Lösung finden werden“. Auch die vorherige WM 2018 in Russland sieht Löw kritisch, einen Boykott erachtet er aber nicht als sinnvoll.

„Sportliche Boykotte habe in der Vergangenheit politisch nicht viel bewirkt“, äußerte der Bundestrainer: „Als die Entscheidung für Russland gefallen ist, konnte man nicht voraussehen, dass es zu diesen Spannungsfeldern kommt. Wir alle hoffen, dass sich diese Spannungen bald lösen.“

10:58 Uhr: Die europäischen Fußball-Profi-Ligen haben gegen die Entscheidung des Weltverbandes FIFA protestiert, die Weltmeisterschaft 2022 in Katar im November und Dezember zu veranstalten. „Wir werden die Ligen der einzelnen Länder unterstützen, die rechtlich gegen den FIFA-Beschluss vorgehen“, sagte der Chef des europäischen Ligaverbandes (EPFL), Frédéric Thiriez, auf einer Versammlung in Barcelona.

„Wir repräsentieren 85 Prozent der Wirtschaftskraft des europäischen Fußballs, aber unsere Haltung wurde nicht berücksichtigt.“ Der EPFL-Chef wies nach spanischen Medienberichten vom Sonntag darauf hin, dass sein Verband der FIFA ein Gutachten vorgelegt habe, wonach man in Katar im Monat Mai nach 18.30 Uhr ohne weiteres WM-Spiele austragen könne. „Darauf haben wir von der FIFA nie eine Antwort bekommen.“

Der Präsident der spanischen Liga (LFP), Javier Tebas, betonte, die Profi-Ligen seien nicht gegen eine Ausrichtung der WM in Katar. Es gehe ihnen allein um den Zeitraum. „Den Spielbetrieb der Ligen im Winter für zwei Monate zu stoppen, verursacht den Vereinen schwere wirtschaftliche Schäden“, sagte Tebas. „Was sollen wir in Spanien in diesen zwei Monaten mit den 500 Profis tun, die nicht zur WM fahren?“

10:09 Uhr: Darf er spielen? Muss er zusehen? Riskiert der SC Paderborn mit einem Einsatz gar einen möglichen Punktabzug? Vor dem Bundesliga-Spiel gegen 1899 Hoffenheim (0:0) gab es reichlich Verwirrung um Angreifer Srdjan Lakic. Oder vielmehr: um eine Datenbank der Deutschen Fußball Liga (DFL), laut welcher der Kroate für die Partie gelbgesperrt war.

„Ich wusste nichts davon. Die haben mich gefragt, ob ich vier Gelbe Karten aus Kaiserslautern habe. Das war nicht der Fall. Daher war das schon ein wenig komisch“, sagte Lakic bei Sky.

Sein Verein war ebenfalls sehr verwundert über die plötzliche Sperre des 31-Jährigen und ließ bei der DFL jede einzelne Verwarnung noch einmal explizit nachprüfen. „Wir haben bei der Medienabteilung angerufen, die haben dann alle 17 Spielberichte aus der Hinrunde durchgeschaut. Das hat ein bisschen gedauert, aber hat uns Gewissheit gegeben“, sagte Manager Michael Born.

Herausgekommen beim Nachzählen sind im Übrigen nicht fünf oder vier, sondern gar nur drei Gelbe Karten für Lakic. Zwei sah er bis zur Winterpause im Trikot des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, eine weitere in der Vorwoche bei Eintracht Frankfurt (0:4).

Diese technische Störung führte allerdings dazu, dass die offiziellen Aufstellungen erst rund 20 Minuten vor Spielbeginn herausgegeben werden konnten. Kein Problem für Lakic, der die Angelegenheit nach dem Spiel mit Humor nahm: „Jeder macht Fehler.“

10:09 Uhr: Leonardo Bittencourt war untröstlich. „Das ist wirklich sehr, sehr bitter“, sagte der Flügelflitzer von Hannover 96, nachdem er maßgeblich zur 2:3 (1:1)-Pleite gegen Borussia Dortmund beigetragen hatte. Ausgerechnet im Spiel gegen seinen Ex-Klub, der noch immer eine Rückkaufoption für ihn besitzt, war der bis dahin starke Auftritt des 21-Jährigen jäh mit einer Gelb-Roten-Karte beendet worden.

Schon in der 55. Minute musste Bittencourt nach einem Foul an Sebastian Kehl vom Platz. „Der Platzverweis hat uns sehr weh getan“, sagte Trainer Tayfun Korkut, dessen Job nach der erneuten Niederlage in Gefahr ist. „Ich hätte mir gewünscht, dass der Schiedsrichter etwas mehr Fingerspitzengefühl zeigt“, sagte Bittencourt, der nur fünf Minuten nach seiner ersten Gelben Karte von Schiedsrichter Felix Brych (München) des Feldes verwiesen wurde: „So tut es mir einfach nur leid, denn mit elf Mann hatten wir gute Chancen auf einen Sieg.“

Dazu hatte Bittencourt einen Bärenanteil beigetragen. Immer wieder suchten die 96er über die linke Offensivseite den Weg in Richtung Spitze, den Treffer zum 1:1 von Lars Stindl (31.) legte er mustergültig vor. Bis zur bitteren 55. Minute war es ein Auftritt, der seinen früheren Trainer Jürgen Klopp begeisterte. „Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht und wird erwachsen“, sagte der 47-Jährige: „Das ist eine wirklich tolle Entwicklung“. Doch selbst das Lob des Meistertrainers konnte Bittencourt an diesem bitteren 26. Spieltag nicht mehr trösten.

09:14 Uhr: Dem Salto folgte die Kampfansage. Nach seinem zweiten Treffer beim 3:2-Sieg von Borussia Dortmund bei Hannover 96 zeigte Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang zunächst eine turnerisch gekonnte Flugeinlage und verkündete später selbstbewusst: „Es sind nur noch wenige Punkte bis auf Platz sechs, jetzt sollte unser Blick Richtung Europa League gehen.“

Der Dortmunder Stürmer ist nicht nur auf dem Platz schnell, sondern mit seinen Schlussfolgerungen auch flotter als sein Trainer. Jürgen Klopp jedenfalls wollte vom Thema Europapokal noch nichts wissen. „Wir haben acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz“, sagte der Dortmunder Fußball-Lehrer: „Wenn wir rechnerisch nicht mehr absteigen können, schauen wir uns das nochmal an.“

Trotz des siebten Bundesligaspiels in Serie ohne Niederlage äußerte sich Klopp zurückhaltend. „Ich mache mir keine Gedanken, was noch geht“, versicherte der Coach. Anders als dem fröhlichen Aubameyang war Klopp nicht entgangen, wie anfällig der BVB in Hannover wirkte. Trotz Überzahl ab der 55. Minute musste die Borussia noch zittern. „Dass es bei uns immer dramatischer abläuft als anderswo, das ist einfach so“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke mehr erleichtert als erfreut: „Das ist der BVB-Style.“

08:45 Uhr: Frankreichs Profi-Fußball stellt zwar in Paris St. Germain und AS Monaco zwei Teams im Viertelfinale der Champions League, fährt finanziell aber vor die Wand: Nach einem Dokument, das der Tageszeitung L’Equipe vorliegt, haben die 20 Erstligisten in der Saison 2013/14 einen Verlust von 102 Millionen Euro eingefahren – und das, obwohl Gläubiger und Aktionäre auf die Rückzahlung von 115 Millionen Euro verzichtet haben.

Zum Vergleich: In der Saison zuvor betrug der Verlust „nur“ 18 Millionen Euro. Der französische Liga-Präsident Frederic Thierrez gesteht einen laxen Umgang mit Geld ein, erinnert aber auch an andere Fakten, die Frankreichs Fußball in den Ruin treiben.

Die Ausgaben für die Polizeieinsätze – in Deutschland gratis – steigen permanent. Starspieler werden netto bezahlt, weswegen die Reichensteuer von 75 Prozent die Vereine enorm getroffen hat. Angeblich hat sie den Erstliga-Fußball 40 Millionen Euro gekostet. Thierrez: „Für 600.000 Euro Jahresgehalt betragen die Soziallasten in Frankreich 186.000 Euro pro Spieler, in Deutschland 12.000. Unterläge Paris St. Germain deutschem Recht, hätte der Verein 50 Millionen Euro eingespart.“

Spitzenreiter der Schuldenmacher ist mal wieder der einzig börsennotierte Verein Olympique Lyon. 26,4 Millionen Euro wurden versenkt, 137 Millionen in den letzten fünf Jahren. Insgesamt schreiben 13 der 20 Vereine rote Zahlen.

Die Hoffnung liegt wie immer beim Fernsehen. Ab 2016/17 zahlen die beiden Pay-TV-Konkurrenten Canal plus und BeInSport 748,5 Millionen Euro statt derzeit 625. Free-TV-Sender und Auslandsvermarktung spielen in Frankreich schon längst keine Rolle mehr.

08:34 Uhr: Der am Freitag als Fußball-Nationaltrainer des Iran zurückgetretene Portugiese Carlos Queiroz hat das Land wegen Steuerforderungen des iranischen Staates nicht verlassen dürfen. Dies berichtet die nationale Agentur IRNA. Erst vor sechs Monaten hatte der 62-Jährige seinen Vertrag beim WM-Teilnehmer bis 2018 verlängert.

Queiroz war mit seinem Team auf dem Weg zu Länderspielen gegen Chile (26. März in St. Pölten) und Schweden (31. März in Solna) und konnte seine Auswahl nicht begleiten. Sein Vertrag mit dem iranischen Verband sollte Ende des Monats aufgelöst werden.

Bei den Steuerproblemen geht es wohl um die angebliche Klausel, wonach der Verband für die zu entrichtenden Steuern aufkommen muss. Der iranische Verband will nun so schnell wie möglich eine Lösung herbeiführen.

Queiroz hatte Irans Nationalmannschaft vor gut vier Jahren übernommen. Trotz erheblicher Finanzengpässe aufgrund der UN-Sanktionen gegen sein Gastland führte der ehemalige Trainer von Spaniens Rekordmeister Real Madrid die Asiaten erfolgreich durch die Qualifikation zur WM-Endrunde 2014 in Brasilien, wo der Iran in der Vorrunde ausschied. Beim Asia Cup zuletzt in Australien war für die Iraner im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen den Erzrivalen Irak Endstation.