Es ist ja ein beliebtes Spielchen, dieses „Wenn-dann-Spiel“. Also los: Sollte Joe Zinnbauer den Aufwärtstrend des BVB nicht stoppen können und auch in Hoffenheim mit dem HSV untergehen, dann dürfte schon das Duell gegen Hertha BSC am 20. März zu einem Endspiel für den HSV-Coach mutieren. Oder doch nicht?

Klar, es wäre nicht verwunderlich, würde der HSV in naher Zukunft wieder auf einen Abstiegsrang rutschen. Eine schnelle Rettung ist genauso unwahrscheinlich wie in der vergangenen Saison. Und ja, der HSV hat in der Vergangenheit ausgiebig davon Gebrauch gemacht, den Trainer zu tauschen, um einen Negativlauf zu stoppen – und kurzfristig damit Erfolg gehabt. Vergessen wird häufig aber, dass die Phase der Ungewissheit bis zu einer Entlassung ein Team lähmen, ihm Energie und Punkte nehmen kann.

Wäre es nicht einmal Zeit für einen neuen Weg? Könnte es nicht leistungsfördernd sein, wenn man dem Trainer die maximale Rückendeckung von Vereinsseite gibt? Nähme man nicht so den Spielern ein Alibi, hinter dem sie sich verstecken können, wenn es nicht läuft? Womöglich könnte sogar eine vorzeitige Vertragsverlängerung wirksam die Autorität Zinnbauers stärken. Eine (heimlich vereinbarte) Option auf Kündigung zum Ende einer Saison würde dem HSV die Handlungsfreiheit (ohne teure Abfindungen) lassen.

Es wäre doch mal was ganz Neues, wenn sich ein Trainer beim HSV entwickeln und auch aus seinen Fehlern lernen könnte. Und ein wichtiger Beleg dafür, dass sich der HSV wirklich auf dem Weg zu einer Einheit befindet.