Leverkusen . Leverkusen glückt die Revanche gegen Kaiserslautern für das Ausscheiden im vergangenen Jahr. Auch Hoffenheimsteht im Viertelfinale.

Bayer 04 Leverkusen ist erst im Nachsitzen die mühevolle Revanche für das Pokal-Aus in der vergangenen Saison gegen den 1. FC Kaiserslautern gelungen. Der Tabellenvierte der Bundesliga setzte sich dank eines Traum-Freistoßtores von Hakan Calhanoglu (102. Minute) und eines Treffers des eingewechselten Stefan Kießling (113.) mit 2:0 (0:0) nach Verlängerung gegen den Dritten der zweiten Liga durch.

Auch 1899 Hoffenheim hat sich mit Ach und Krach und dank eiskalter Chancenverwertung ins Viertelfinale des DFB-Pokals gemüht. Der Bundesligist hatte beim 2:0 (1:0) mit dem wackeren Zweitliga-Vorletzten VfR Aalen große Probleme, setzte sich letztlich aber verdient durch und steht zum fünften Mal binnen sechs Jahren in der Runde der letzten Acht. Bis ins Halbfinale kam 1899 bei zwölf Teilnahmen jedoch nie. Eugen Polanski (16.) und Kevin Volland (56.) erhielten dem Liga-Siebten mit ihren Toren die Chance, über den Umweg Pokal seine Europacup-Premiere zu geben.

Nachdem Leverkusener vor einem Jahr vor eigenem Publikum mit 0:1 im Viertelfinale an den Pfälzern ebenfalls nach Verlängerung gescheitert waren, feierte der Pokalsieger von 1993 vor 26 601 Zuschauern in der BayArena am Dienstag den erneuten Einzug in die Runde der besten Acht.

Die Gäste aus der Pfalz machten es den Leverkusenern allerdings von der ersten Minute an schwer. Einen respektvollen, aber auch frechen Auftritt hatte FCK-Coach Kosta Runjaic angekündigt. Vor allem ein sehr disziplinierter wurde es. Kompakt zogen sich die zweikampfstarken Gäste hinter die Mittellinie zunächst zurück und hofften auf Möglichkeiten durch Konter. Damit kamen die Leverkusener nicht gut zurecht. Nach dem überzeugenden 1:0 in der vergangenen Woche in der Champions League gegen Atlético Madrid und dem 1:0 am Samstag gegen den SC Freiburg wirkte das Team zudem müde.

Torgelegenheiten hatten Seltenheitswert, ebenso die schnellen Direktkombinationen, die die Werksmannschaft sonst auszeichnen. Sturmspitze Josip Drmic, dem Trainer Roger Schmidt zunächst den Vorzug vor Ex-Nationalspieler Kießling gegeben hatte, konnte sich mangels Zuspielen nicht ins Szene setzen. Mit einem Kopfball versuchte es stattdessen in der 19. Minute Kapitän Simon Rolfes. Der Ball streifte am langen Pfosten vorbei. Keeper Marius Müller, der im Pokal anstelle von Tobias Sippel zum Zug kommt, musste kein Mal in der ersten Spielhälfte richtig eingreifen.

Sein Pendant im Bayer-Tor schon. Beim Kopfball von Alexander Ring aus kurzer Distanz in der 31. Minute tauchte Bernd Leno ab und parierte mit der rechten Hand. Fünf Minuten zuvor war ebenfalls ein Kopfballversuch von Simon Zoller aus etwa 16 Metern vorbeigegangen. Und je länger die Partie dauerte, umso frecher wurden die „Roten Teufel“. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff konnte Innenverteidiger Emir Spahic in höchster Not vor Lauterns Jean Zimmer klären.

Danach übernahmen die Hausherren die Hoheit auf dem Platz. Einen schönen Schlenzer von Julian Brandt (63.) hielt Müller. Ebenso den auch noch leicht abgefälschten Schuss von Bellarabi rund zehn Minuten später und einen Eckball von Hakan Calhanoglu. Letztlich aber blieb es in einem wenig ansehnlichen Spiel beim torlosen Remis nach 90 Minuten.

Wie beim Pokal-Aus der Leverkusener vor einem Jahr mussten beide Teams in die Verlängerung, in der Bellarabi mit einem brachialen Lattenschuss Pech hatte (98.). Genauer zielte Standardspezialist Calhanoglu mit seinem entscheidenden Freistoß aus über 20 Metern über die FCK-Mauer hinweg. Kießling nutzte dann ein Missverständnis von FCK-Torwart Müller und Verteidiger Willi Orban zum zweiten Tor.