Bochum. Die Siegesserie des FSV Frankfurt ist beendet, Darmstadt nähert sich dem Aufstieg und Kaiserslautern verdirbt das Büskens-Comeback.

Der SV Darmstadt 98 hat einen großen Schritt auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga nach 33 Jahren gemacht. Der Aufsteiger bezwang im Verfolgerduell am Freitagabend Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig durch ein spätes Tor von Jan Rosenthal (90.+2) mit 1:0 (0:0) und kletterte auf den zweiten Platz der 2. Liga.

Darmstadt, zuletzt 1982 in der Bundesliga, ist mittlerweile seit 14 Spielen ungeschlagen. Braunschweig, mit sieben Punkten Rückstand Fünfter, wartet weiter auf den ersten Sieg des Jahres.

„Wir haben Zweikampfstärke, Laufarbeit, Disziplin auf den Platz gebracht“, sagte Winter-Neuzugang Rosenthal bei Sky: „Wir wollen einfach so weitermachen. Was hinten raus an Punkten runterfällt, muss man mal sehen.“

Torchancen waren vor 13.600 Zuschauern am Böllenfalltor rar, die Teams lieferten sich harte Zweikämpfe, viele Fouls unterbrachen den Spielfluss. Die beste Möglichkeit hatte Braunschweigs Saulo Decarli, der mit einem Kopfball an Torhüter Christian Mathenia scheiterte (12.).

Erneut nicht zum Zug kam Torjäger Dominik Stroh-Engel. Der Torschützenkönig der vergangenen Drittliga-Saison ist seit 950 Minuten ohne Treffer. Beste Spieler der Gastgeber waren Mathenia und Aytac Sulu. Stärkste Braunschweiger waren Torhüter Rafal Gikiwicz und Decarli.

Kaiserslautern verdirbt Büskens-Comeback

Der 1. FC Kaiserslautern hat das Comeback von Trainer Mike Büskens bei der SpVgg Greuther Fürth verdorben und seine Aufstiegsambitionen unterstrichen. Der viermalige deutsche Meister besiegte die Franken mit 2:1 (1:0) und verbesserte sich zunächst auf Rang drei.

Fürth, im Vorjahr erst in der Aufstiegs-Relegation am Hamburger SV gescheitert, steckt dagegen nach einem Sieg aus den letzten elf Spielen im Tabellenkeller fest. Der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz könnte an diesem Spieltag auf vier Punkte schrumpfen. Die Treffer der Pfälzer erzielten Eigengewächs Jean Zimmer (38.) und Chris Löwe (48./Foulelfmeter), für die Gäste traf Niko Giesselmann (85.).

„Die Schlussphase war aufregend. Wir haben leider verloren, ich denke, dass mehr drin gewesen wäre. Wir haben aber gegen einen guten Gegner gespielt und waren im letzten Drittel nicht zwingend genug“, meinte Büskens bei Sky. Löwe monierte, „dass wir es so spannend gemacht haben, das war unnötig. Wir hatten das Spiel die ganze Zeit im Griff und sind am Ende der verdiente Sieger.“

Bei den Fürthern hatte Büskens, der den Club 2012 erstmals in die Bundesliga geführt hatte, den erfolglosen Frank Kramer beerbt. Beim FCK warf sein Kollege Kosta Runjaic nach dem „schlechtesten Spiel, seit ich hier bin“, beim 0:2 in Frankfurt in Kevin Stöger, Amin Younes und Kerem Demirbay drei Spieler aus dem Kader.

Der FCK begann auch schwungvoll, doch nach einigen Minuten fand die Fürther Defensive ihre Ordnung. So war ein Distanzschuss von Zimmer, den Gästekeeper Wolfgang Hesl wegen eines Schritts in die falsche Richtung nicht parierte, zur Führung nötig. Nicht einmal zwei Minuten nach dem Wechsel foulte Ronny Philp im Strafraum Simon Zoller, Löwe verwandelte den Strafstoß sicher.

Siegesserie des FSV Frankfurt gestoppt

Die Siegesserie des FSV Frankfurt in der 2. Fußball-Bundesliga ist gestoppt. Nach zuletzt drei Erfolgen in Serie mussten sich die Hessen am Freitagabend beim VfL Bochum mit einem 3:3 (0:1) begnügen. Dabei sahen die Bochumer nach den Toren von Marco Terrazzino (16. Minute), Thomas Eisfeld (61.) und Danny Latza (81.) und einer 3:1-Führung wie die sicheren Sieger aus. Doch in der Schlussphase verkürzte zunächst Zlatko Dedic (79.), dann traf Edmond Kapllani erst vom Elfmeterpunkt (84.) und in der Nachspielzeit zum 3:3-Endstand. Eisfeld (85.) sah nach einem Foull die Rote Karte.

Insgesamt war es aber ein glücklicher Punkt für die Gäste, denn Bochum setzte vor rund 11 000 Zuschauern vom Anpfiff an die Akzente. Lediglich FSV-Torhüter Patric Klandt verhinderte mit seinen Paraden mehr Gegentore als den Treffer von Terrazzino, der nach einer Ecke den Ball volley ins Tor schoss.

In der zweiten Hälfte das gleiche Bild: Bochum agierte und Frankfurt reagierte. Eisfeld baute mit seinem ersten Saisontor die VfL-Führung aus, aber in der Schlussphase kam Frankfurt ins Spiel zurück: Der Ex-Bochumer Dedic traf zum 1:2, und als Latza das zwischenzeitliche 3:1 markierte, verwandelte Minuten später Kapplani erst einen Elfmeter und sorgte dann noch für den Ausgleich.