Eine Woche nach den Krawallen durch Hooligans in Rom haben Feyenoord-Anhänger auch rund um das Rückspiel für Ausschreitungen gesorgt.

Rotterdam Erst vor Wochenfrist sorgte sie für negative Schlagzeilen, jetzt haben Anhänger von Feyenoord Rotterdam erneut randaliert. Rund um das Rückspiel des niederländischen Fußballclubs gegen den AS Rom in der Europa League kam es am Donnerstagabend zu schweren Ausschreitungen und etlichen Festnahmen.

Insgesamt seien 42 Personen festgenommen worden, wie die Polizei nach der Partie mitteilte. Bereits das Hinspiel (1:1) in Rom war von schlimmen Randalen überschattet worden. Die Italiener stehen nach dem 2:1 (1:0)-Rückspielsieg im Achtelfinale.

An verschiedenen Stellen in Rotterdam waren nach Polizeiangaben Personen in Gewahrsam genommen worden, unter anderem für das Zünden von Feuerwerkskörpern, Waffenbesitz und wegen Schlägereien. Nach den Krawallen von Feyenoord-Hooligans in der vergangenen Woche in Rom blieben zumindest aber die von der Polizei in Rotterdam befürchteten Rache-Aktionen der Italiener aus.

Rassismusfrage nach Bananenwurf

Eine aufblasbare Banane, die in der ersten Halbzeit von Fans der Niederländer auf das Spielfeld geworfen worden und neben Roms dunkelhäutigem Spieler Gervinho gelandet war, sei keine rassistische Aktion gewesen, sagte Feyenoords Sportdirektor Eric Gudde: „Die Banane ist zufällig in Gervinhos Nähe gelandet.“

Die Aktion sei ein Zeichen von Unzufriedenheit gewesen, so Gudde, der dennoch eine Strafe durch die Europäische Fußball-Union Uefa befürchtet. Auch Rotterdams Trainer Fred Rutten teilte die Ansicht seines Chefs. „Wir haben verschiedene Nationalitäten in unserem Team, es ist Nonsens. Wir machen zu viel daraus“, sagte der frühere Schalke-Coach.

Allerdings ging Rutten auch hart mit dem eigenen Anhang ins Gericht. „Diese Dinge tun Feyenoord nur weh“, sagte er über mehrfache Würfe von Gegenständen aufs Spielfeld, die insgesamt für zwei Spielunterbrechungen geführt hatten. „Es ist eine Schande, dass es passiert ist“, befand Rutten.

Vor der Partie am vergangenen Donnerstag war es zu schweren Ausschreitungen mit 13 verletzten Polizisten und fünf verletzten Niederländern gekommen. 28 Feyenoord-Hooligans wurden festgenommen, 19 wurden wegen Verletzung von Sicherheitskräften, Verwüstungen und Widerstand gegen die Polizei im Schnellverfahren zu Haftstrafen bis zu 16 Monaten und zu Geldstrafen bis zu 45.000 Euro verurteilt. Sogar Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hatte sich eingeschaltet und eine öffentliche Entschuldigung aus den Niederlanden gefordert. sid/dpa/HA