Die Auseinandersetzung um eine Verkleinerung der Oberliga auf 16 Vereine erinnert seit langer Zeit an den berühmten Ausspruch von Miss Sophie im „Dinner for One“: „The same procedure as every year.“ Der Vorsitzende des HFV-Spielausschusses, Joachim Dipner, schlägt sie vor, die Vereine lehnen sie ab. So läuft das seit Jahren. Nun hat sich Dipner vorgenommen, den ewigen Kreislauf ein für allemal zu durchbrechen. Zur Saison 2016/17 soll die 16er-Staffel unbedingt kommen.

Dieses Vorgehen ist doppelt fragwürdig. Einerseits überzeugen die Gründe inhaltlich nicht. Nur in wenigen Wintern bekam die höchste Hamburger Spielklasse Terminprobleme. In Zukunft ist aufgrund der wachsenden Zahl an Kunstrasenplätzen mit noch weniger Schwierigkeiten zu rechnen. Die Erfüllung von Sonderwünschen bei der Spielplangestaltung ist ein ehrenwertes Ziel – jedoch den Oberligisten weniger wichtig als die 18er-Staffel. Es fragt sich, warum der durch etliche Konkurrenzangebote gebeutelte Amateurfußball das Angebot seiner Eliteklasse um vier Spieltage kürzen soll.

Die ablehnende Haltung der Oberligisten hat andererseits mit Dipners Vorgehen zu tun. Seine starre Haltung verärgert die Vereine zu Recht. Wozu sollen sie Argumente äußern, wenn Dipner erklärt, der Spielausschuss werde seine Meinung nicht ändern? Der Ball liegt nun beim Präsidium des HFV. Hoffentlich versteht es sich in diesem zentralen Punkt ganz als Dienstleister der Vereine – und rettet die 18er-Staffel der Oberliga Hamburg.