Die deutschen Fußballerinnen sind bei der U 20-WM nicht zu stoppen. Mit einem 5:1-Sieg über Südkorea stürmte die DFB-Auswahl ins Finale.

Bochum. Die Party geht weiter: Nach einer erneuten Gala-Vorstellung greifen die deutschen Fußballerinnen bei der U 20-Weltmeisterschaft im eigenen Land nach der WM-Krone. Die Elf von Trainerin Maren Meinert besiegte am Donnerstag im Halbfinale die Auswahl Südkoreas deutlich mit 5:1 (2:0) und trifft im Endspiel am Sonntag in Bielefeld (15.00 Uhr/Eurosport) auf Kolumbien oder Nigeria.

Vor 18 217 begeisterten Zuschauern in Bochum schossen Svenja Huth (13.), Kim Kulig (26./53.) und Alexandra Popp (49./66./Handelfmeter) mit ihrem achten und neunten Turniertreffer den verdienten Erfolg für das DFB-Team heraus, das zum zweiten Mal nach 2004 in Thailand den Nachwuchstitel holen kann. Ji So-Yun (64.) schraubte ihre Turnierausbeute auf sieben Tore und bleibt Popp im Kampf um die Torjägerkrone auf den Fersen. Mit derselben Startformation wie im Viertelfinale gegen Nordkorea (2:0) setzte die deutsche Elf den Gegner gleich unter Druck. Und wie beim 3:0-Testspielsieg Anfang Juni erspielte sich die Meinert-Elf schnell gute Chancen. Die sehr agile Mittelfeldspielerin Sylvia Arnold (7./11.) verpasste zunächst zwar die Führung, doch schon der dritte Versuch saß: Nach einer weiten Flanke von Tabea Kemme war die Frankfurterin Huth (13.) zur Stelle und ließ Torhüterin Moon So-Ri aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit.

Nur drei Minuten später hatte Alexandra Popp ihren achten Turniertreffer auf dem Fuß, doch die Duisburgerin scheiterte freistehend an der koreanischen Torfrau, die ansonsten nervös und unsicher wirkte. Prompt ließ Moon beim 2:0 durch einen Distanzschuss von Kulig den Ball unter dem Körper durchrutschen. Und so durfte sich die A-Nationalspielerin vom Hamburger SV im fünften WM-Spiel endlich über ihr erstes Tor freuen.

EINWÜRFE NACH ÜBERSCHLAG

Mit der Führung im Rücken kontrollierte Deutschland das Geschehen. Popp und Dzsenifer Marozsan hätten noch vor der Pause erhöhen können, doch ihre Weitschüsse streiften knapp am Tor vorbei. Die Abwehr um Marith Prießen und Kristina Gessat wurde von den technisch guten, aber körperlich unterlegenen Koreanerinnen selten gefordert. Auch von der hochgelobten Stürmerin Ji So-Yun war bis zu ihrem Tor wenig zu sehen.

Im Gegenteil: Die Duisburger Torjägerin, bisher in jedem Spiel erfolgreich, setzte ihre Serie fort und bleibt erste Anwärterin auf den „Goldenen Schuh“. Kurios kam Popps zweites Tor per Strafstoß zustande, nachdem eine koranischen Spielerin einen von der Latte zurückspringenden Ball mit den Händen einfach aufgefangen hatte.

Vor dem Anpfiff gedachten die Mannschaften und Zuschauer mit einer Schweigeminute den Opfern der Loveparade am vergangenen Samstag in Duisburg. „Uns allen war es ein tiefes Bedürfnis, unsere Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen“, sagte OK-Präsidentin Steffi Jones.