HSV-Trainer Joe Zinnbauer hatte Probleme, die Garderobe zu finden – es war für ihn die Premiere auf der Sportgala. Ganz verdaut hatte er den späten Ausgleichstreffer der Gladbacher auch am Tag nach dem Spiel nicht. Viel lieber wollte Zinnbauer aber über die Olympischen Spiele reden: „Hamburg ist die schönste Stadt Deutschlands und hätte dieses Ereignis mit seinen sportbegeisterten Menschen verdient.“

Die Hamburg Freezers tauchten in nahezu voller Besetzung in der Handelskammer auf. „In einer Sportstadt wie Hamburg auf den zweiten Platz gewählt zu werden macht uns stolz. Nächstes Jahr wollen wir gewinnen“, sagte Abwehrspieler Duvie Westcott, der noch nie auf einer vergleichbaren Preisverleihung war. „Es ist cool, solche Stars wie Beckenbauer und Klitschko zu sehen.“

Die ehemalige Boxweltmeisterin Ina Menzer verriet, wie sie auch nach der aktiven Karriere, die sie im August 2013 beendete, in Form bleibt. „Mein Mann Denis hat mir die Grenze von 63 kg gesetzt. Wenn ich darüberkomme, gibt es Stress“, sagte die 34-Jährige, die eine launige Laudatio auf den Sportler des Jahres, Markus Deibler, hielt. Noch ist kein Stress zu befürchten: Menzer, die Boxkurse für Firmenkunden gibt, liegt zwei Kilo unter dem Limit.

Auch Tennis-Ikone Michael Stich und die Moderatorin Monica Lierhaus waren von der Sportgala und im Besonderen von Ehrenpreisträger Franz Beckenbauer angetan. „Ich liebe Franz, er ist eine Bereicherung für jede Veranstaltung“, sagte Stich, und Lierhaus fügte hinzu: „Er ist ein so warmherziger Mensch ohne Allüren.“

Alexandra Boll, Frau des ehemaligen St.-Pauli-Profis Fabian, outete sich als Klitschko-Fan und zog ihren Mann in den VIP-Bereich. „Ich hatte ihn vor Jahren schon mal am Millerntor getroffen, damals hatte er aber keine Autogrammkarten dabei. Die sind heutzutage ja sowieso out, nun hab ich mir ein Selfie von uns beiden gesichert“, freute sich Boll.

Pascal Roller, Geschäftsführer des Basketballteams Hamburg Towers, kam viel später zur Sportgala als geplant. „Einer von uns musste sich ja noch die Haare föhnen“, sagte der glatzköpfige Ex-Profi mit gespielt bösem Blick auf seine Frau Maria. Am Ende ging aber alles gut: Die beiden fanden einen Platz direkt hinter Beckenbauer und Klitschko. „Ein kurzweiliger Abend, der Bommes hat toll moderiert“, lobte Roller.

„Ja, ja, der Niersbach hat wieder kein Ende gefunden“, schmunzelte Pascal Hens über die Laudatio für Franz Beckenbauer. Der Kapitän der HSV-Handballer trat ein wenig auf die Spaßbremse. „Wir werden heute nicht so lange bleiben, da wir am Mittwoch ein Spiel in Melsungen haben“, sagte Hens am frühen Abend und fügte verschmitzt hinzu, dass er heute „gar keinen Alkohol“ trinken werde. Der ehemalige Fußballnationalspieler Patrick Owomoyela gesellte sich dennoch in die Runde der Handballer und musste sich freundliche Vorwürfe dafür anhören, dass es ihn eher zum Basketball ziehen würde.

Von der Sportgala berichten: Alexander Berthold, Rainer Grünberg, Carsten Harms, Florian Heil, Henrik Jacobs, Björn Jensen, Alexander Laux, Achim Leoni, Jens Meyer-Odewald, Inga Radel, Kai Schiller, Peter Wenig (Text); Bertold Fabricius, Marcelo Hernandez, Roland Magunia, Witters (Fotos).