Die Zuversicht vor dem Achtelfinale in der Champions League gegen Juventus Turin ist bei Dortmund groß. Sorgen bereitet dem BVB aber Kevin Kampl.

Turin. Sorgen bei Borussia Dortmund vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Juventus Turin. Auf dem Flug nach Turin soll Kevin Kampl mit einem Kreislaufkollaps zusammengeklappt sein, berichtet die “Bild“. Der Winter-Neuzugang wurde offenbar umgehend von Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun versorgt und im Rollstuhl nach der Landung aus dem Flugzeug transportiert. Der 24-Jährige kämpft mit einer Magen-Darm-Grippe und soll daher die Nacht in einem Einzelzimmer verbringen.

Dennoch geht der BVB mit Zuversicht in die Partie gegen Juventus Turin. Ungeachtet der auch nach zuletzt drei Siegen noch immer vorherrschenden Nöte in der Bundesliga hofft Jürgen Klopp auf eine starke Leistung seiner Mannschaft. „Übermorgen geht es in der Bundesliga wieder gegen den Abstieg, aber morgen wird man uns nicht anmerken, dass wir im Abstiegskampf stecken“, sagte der BVB-Coach.

Nach nervenzehrenden Wochen im heimischen Abstiegskampf überwog auch bei Torhüter Roman Weidenfeller die Vorfreude: „Endlich steht mal wieder ein Feiertag für uns an.“ Erst der Klassiker der 90er gegen Juventus Turin, dann das Revierderby gegen Schalke – Borussia Dortmund steht vor einer wegweisenden Woche.

Immobile verwundert über Medienecho

Die Abwechslung vertreibt die Alltagssorgen – zumindest für wenige Tage. Auch die Aufregung um kritische Aussagen von Ciro Immobile konnte die gute Stimmung nicht trüben. Der zuletzt auf die Bank verbannte ehemalige Juve-Profi, der sich in einem Interview über die „kalten“ Deutschen und den fehlenden Anschluss an die Mannschaft beklagt hatte, zeigte sich verwundert über das Medienecho. Auf seiner Facebook-Seite schwächte er die Aussagen ab und erklärte das Thema kurzerhand für beendet: „Jetzt genug von diesem Quatsch, es gibt eine Champions League zu spielen!“

Rechtzeitig zum Start in die K.o.-Runde zeigt die Formkurve beim BVB deutlich nach oben. Dass Dortmund nach den Erfolgen gegen Freiburg (3:0), Mainz (4:2) und Stuttgart (3:2) in der Bundesliga schon so gut wie gerettet sei, wies Sportdirektor Michael Zorc am Montag weit von sich: „Diejenigen, die das schreiben, haben in der Schule in Mathematik gefehlt.“

Beim Tabellenführer der Serie A ist eine Leistungssteigerung vonnöten, um sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 18. März zu verschaffen. Zorc ist zuversichtlich, dass sich das Team von seiner besten Seite zeigt: „Wir fühlen uns wohl in diesem Wettbewerb. Daran gilt es anzuknüpfen.“ Ähnlich sah es Marco Reus. „Man hat in der Hinrunde gesehen, dass wir in der Champions League anders unterwegs sind“, sagte er dem „Kicker“.

Leistungsträger kehren zurück

Es passt ins Bild vom zuletzt aufstrebenden BVB, dass sich auch die Personalsituation vor dem Duell mit Turin und dem prestigeträchtigen Derby gegen Schalke am Sonnabend langsam aber sicher wieder entspannt. Die Rückkehr solcher Leistungsträger wie Mats Hummels, Sven Bender und Sebastian Kehl in den Kader erhöht die Chance auf mehr Stabilität in der Abwehr. „In Turin müssen wir defensiv besser stehen“, forderte Nationalspieler Ilkay Gündogan nach der nur bedingt gelungenen Generalprobe am Freitag in Stuttgart. Kampl wird dagegen wohl gegen Turin ausfallen.

In der schmucken Juventus Arena erwartet den Revierclub eine ungleich schwerere Aufgabe. Mit neun Punkten Vorsprung führt Meister Juve die Tabelle in Italien an. Obwohl sich die Profis von Trainer Massimiliano Allegri beim 2:1 zuletzt gegen den Abstiegsaspiranten Atalanta Bergamo schwertaten, strotzen sie vor Selbstvertrauen. Immerhin sind sie seit zehn Heimspielen in Uefa-Wettbewerben ungeschlagen. Die letzte Niederlage vor eigener Kulisse gab es im März 2013 gegen den FC Bayern.

Allegri ist vom Viertelfinal-Einzug überzeugt. „Weil wir die Voraussetzungen dafür haben, gegen Dortmund zu gewinnen“, sagte er der „Sport Bild“ und kündigte eine Revanche für die schmerzliche Endspiel-Niederlage von 1997 an.