Ein Kommentar von Andreas Hardt

Abwarten.

Carina Witthöft hat bislang bei den Australian Open in Melbourne starke Leistungen gezeigt. Zwei überzeugende Siege gegen deutlich besser in der Weltrangliste platzierte Gegnerinnen, die zeigen, dass die 19 Jahre alte Hamburgerin tatsächlich das spielerische Vermögen hat, erfolgreich auf der Profitour mitzumischen.

Wegen dieses Potenzials wurde sie ja auch vor mehr als zwei Jahren von Bundestrainerin Barbara Rittner in das Porsche-Talentteam berufen. Dort gibt es finanzielle Unterstützung bei den Kosten für Trainer und Reisen, bei vielen der Dinge eben, die den Durchbruch im Profisport zunächst einmal teuer machen. Der Ertrag aber, der ließ lange auf sich warten.

Schon als sie sich im Sommer 2013 in Wimbledon erstmals für das Hauptfeld eines Major-Turniers qualifizieren konnte, sprossen die großen Hoffnungen. Danach aber folgte anonymes Mittelmaß. Sie spielte auf der tristen ITF-(Tor)Tour statt im großen WTA-Glanz. Die Schinderei der zweiten Garde jenseits der Top 100.

Gleichzeitig testete sie neue Trainer und verschreckte sie wieder. Der Einfluss der Familie mit Vater Kai, Trainer-Mutter Gaby und Trainer-Freund Philipp war so stark, dass Rittner sogar über eine vielleicht notwendige Abnabelung vom Elternhaus nachdachte. Und außerdem weniger jugendliche Lebensfreude, aber mehr professionellen Ernst einforderte.

Der familiäre Einfluss ist immer noch da. Professionelle Einstellung jetzt anscheinend auch. Sie spielt in Melbourne gut und erfolgreich.

Ob das jetzt der Durchbruch ist?

Abwarten!