Dabei hat der an der Elbe geborene Eric Maxim Choupo-Moting in seiner Karriere ursprünglich gar nicht für Kamerun gespielt, sondern für die Nachwuchs-Mannschaften des DFB.

Gelsenkirchen. Der Wetterdienst aus Malabo in Äquatorialguinea meldet: 29 Grad und ein wolkenloser Himmel. Zumindest in dieser Hinsicht hat es Eric Maxim Choupo-Moting prächtig getroffen. Für Schalkes Stürmer beginnt an diesem Dienstag (20 Uhr, live bei Eurosport 2) mit dem Spiel zwischen Kamerun und Mali in Malabo der Afrika-Cup. Was für Schalke ein großes Ärgernis ist, weil der Top-Scorer der Hinrunde wahrscheinlich in den ersten drei Spielen der Rückrunde ausfällt, ist für Choupo-Moting eine große Herausforderung: Er will mit Kamerun den Titel holen und zählt sein Team selbstbewusst „zu den Mitfavoriten“.

Schalkes Manager Horst Heldt hat sich fürchterlich über die Terminierung des Afrika-Cups aufgeregt: Aus seiner Sicht verständlich. Was inzwischen beinahe in Vergessenheit geraten ist: Dabei hat der in Hamburg geborene Choupo-Moting in seiner Karriere ursprünglich gar nicht für Kamerun gespielt, sondern für die Nachwuchs-Mannschaften des DFB.

Mit Deutschland wurde der Stürmer 2008 Europameister der U19-Junioren – erst als es für ihn beim DFB nicht mehr so recht weiterging, nahm er das Angebot von Kamerun an und wechselte kurz vor der WM 2010 das Nationaltrikot. „Choupo“ gibt ehrlich zu, dass ihn neben seiner Herkunft – sein Vater stammt aus Kamerun – vor allem die Chance auf Länderspiele und große Turniere gereizt habe. Die damals beim DFB für die Nachwuchsarbeit verantwortlichen Matthias Sammer, Horst Hrubesch und Rainer Adrion seinen zwar „nicht glücklich“ darüber gewesen, hat Choupo-Moting unlängst einmal dem „Schalker Kreisel“ verraten, „aber ich habe ihnen meine Gründe erklärt.“

Choupo-Moting kennt das Land Kamerun, seit er ein kleiner Junge war, sein Vater habe ihn immer wieder mal dorthin mitgenommen. Außerdem spricht er sehr gut Französisch und es sei anfangs ein Traum für ihn gewesen, „mit einer Legende wie Samuel Eto’o zusammenzuspielen.“ Dennoch sei Deutschland zunächst seine Priorität gewesen, und wenn man sich heutzutage die Stürmersituation in der deutschen Nationalmannschaft ansieht, kann man wohl sagen: Irgendwie dumm, dass es nicht so gelaufen ist. Aber das sieht Choupo-Moting anders.

„Ich bereue nichts“, sagt er zu seiner Entscheidung pro Kamerun: „Ich bin jetzt 25 Jahre alt und habe bei zwei Weltmeisterschaften gespielt, das können auch nicht so viele von sich behaupten.“ Selbst den WM-Titel, den er mit der deutschen Mannschaft im vergangenen Sommer theoretisch hätte holen können, sieht er nicht als verpasste Chance. Er habe der DFB-Elf auch die Daumen gedrückt, nachdem er mit Kamerun ausgeschieden war. Einzig, dass er nun den Rückrunden-Start mit Schalke verpasst, „nervt“ ihn. Aber er sagt: „Man kann es nicht ändern. Und es gibt noch viele Spiele in der Bundesliga – auch wenn ich mit Kamerun weit kommen sollte, verpasse ich im schlimmsten Fall drei Spiele.“ Und zumindest das Wetter ist in Afrika ja auch schöner...