Alpin-Ikone Maria Höfl-Riesch, Diskusstar Robert Harting und die Fußball-Weltmeister sind „Sportler des Jahres“ 2014. 700 Gäste applaudierten ihnen beim festlichen Jahresabschluss des deutschen Sports.

Baden-Baden. Die „Grande Dame“ des Skisports und der Diskus-Riese sind Deutschlands Sportler des Jahres 2014: Maria Höfl-Riesch (30) und Robert Harting (30) holten sich die Titel in den Einzelkategorien, während die Fußball-Weltmeister von den deutschen Sportjournalisten erwartungsgemäß mit großem Vorsprung zur Mannschaft des Jahres gewählt wurden.

Bei einer Gala im schmucken Bénazetsaal im Kurhaus von Baden-Baden wurden die Sieger am Sonntagabend vor 700 geladenen Gästen – darunter auch IOC-Präsident Thomas Bach und DFB-Boss Wolfgang Niersbach – ausgezeichnet.

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Der dreifache Welt- und zweifache Europameister Harting setzte sich mit 2100 Punkten knapp vor Kombinations-Olympiasieger Eric Frenzel (2055) und dem dreimaligen Rodel-Olympiasieger Felix Loch (1467) durch. Der Brandenburger Harting wurde damit zum dritten Mal nacheinander Sportler des Jahres. Ein Triple war zuletzt dem früheren Schwimmstar Michael Groß (1982 bis 1984) gekungen.

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Olympiasiegerin Höfl-Riesch, die kurz nach den Winterspielen in Sotschi ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte, gewann mit 3147 Punkten klar vor Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (1830) sowie Skisprung-Olympiasiegerin Carina Vogt (1782) und triumphierte bei der Abstimmung zum zweiten Mal nach 2010. Höfl-Riesch tritt damit die Nachfolge von Vorjahressiegerin Christina Obergföll (Sperrwerfen) an.

Besonders hell leuchtete am vierten Advent aber der vierte Stern: Bundestrainer Joachim Löw nahm 161 Tage nach dem WM-Finaltriumph von Maracanã gegen Argentinien (1:0 n.V.) die Auszeichnung für die Mannschaft des Jahres entgegen. Die Fußball-Weltmeister setzten sich bei der von rund 1200 Sportjournalisten durchgeführten Wahl mit 4660 Punkten souverän gegen die Skisprung-Olympiasieger (1846) sowie die deutschen Volleyballer (1115) durch, die bei der WM in Polen etwas überraschend Bronze gewonnen hatten.

Löw genoss die Atmosphäre zum Ausklang eines besonderen Sportjahres, bevor er die besinnliche Weihnachtszeit einläutete. „Dieses Jahr hat viel Aufwand, Energie und Konzentration gekostet. Um in die Balance zu kommen, brauchen wir mal ein bisschen Ruhe vom Fußball“, sagte der 54-Jährige.

Rodel-Bundestrainer Norbert Loch ist in Baden-Baden am Sonntagabend als Trainer des Jahres ausgezeichnet worden. Unter der Regie des 52-Jährigen hatten die deutschen Rodler bei den Olympischen Spielen in Sotschi sämtliche vier Entscheidungen gewonnen, unter anderem holte sein Sohn Felix Loch Gold im Einzel und mit der Teamstaffel.

In Sachen Logistik war von den Veranstaltern der Gala wie in jedem Jahr großes Geschick gefragt. Da einige Gäste am Wochenende noch bei Weltcup-Veranstaltungen im Einsatz waren, musste improvisiert werden. Auch in Sachen Unterkünfte: Weil ein fest eingeplantes Hotel wegen kurzfristiger Umbauarbeiten überraschend seine Pforten schloss, mussten für etliche Gäste neue Herbergen gesucht werden.