Die Werkself verpasste mit dem torlosen Unentschieden das selbst gesteckte Ziel vom Gruppensieg. Im Achtelfinale müssen die Leverkusener nun mit dicken Brocken wie Real Madrid oder dem FC Chelsea rechnen.

Lissabon. Bayer Leverkusen hat sein selbst gestecktes Etappenziel in der Champions League verfehlt und muss im Achtelfinale der Champions League mit ganz dicken Brocken wie Titelverteidiger Real Madrid oder dem FC Chelsea rechnen. Durch ein 0:0 beim portugiesischen Tabellenführer Benfica Lissabon verpasste die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt den ersehnten Sieg in der Gruppe C.

In der Runde der letzten 16, die am kommenden Montag ausgelost wird, muss Bayer dadurch wie in der Vorsaison zunächst im eigenen Stadion antreten. Zudem ist Abwehrspieler Ömer Toprak gesperrt, der in Lissabon wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (90.).

„Die zweite Halbzeit war besser, davor standen wir viel zu weit auseinander und haben das überhaupt nicht gut gemacht. Lissabon hatte so viele Räume, da kann man nicht gewinnen“, sagte Kapitän Simon Rolfes bei Sky, der einräumte: „Das ist ärgerlich, dass wir es heute und vorher gegen Monaco nicht geschafft haben.“

Leverkusen überließ den ersten Platz dem AS Monaco, der sich im Parallelspiel 2:0 gegen Zenit St. Petersburg durchsetzte und Bayer damit noch von der Spitze verdrängte. Monaco hatte beide Gruppenspiele gegen Leverkusen jeweils 1:0 gewonnen. Benfica war vor dem sechsten und letzten Gruppenspiel bereits als Schlusslicht aus dem europäischen Wettbewerb ausgeschieden.

Fünf Tage vor dem Westderby gegen Borussia Mönchengladbach hatte Schmidt kräftig rotiert und sich damit verhoben. Im Gegensatz zur 0:1-Niederlage bei Bayern München am vergangenen Samstag gab es fünf Veränderungen in der Startelf, was sich zwangsläufig negativ auf den Spielfluss auswirkte.

Die Werkself war in den ersten Minuten zwar optisch überlegen, Benfica verbuchte aber nach und nach mehr Spielanteile und war durchaus gefährlich. In der zwölften Minute hatten die Gäste das Glück auf ihrer Seite, als Lima aus kurzer Distanz nur den Querbalken traf. Zuvor hatte Leverkusens Torwart Bernd Leno eine scharfe Hereingabe von Ola John, der zuvor Roberto Hilbert versetzt hatte, nur nach vorne abwehren können.

Leverkusen legte zwar danach wieder den Vorwärtsgang ein, gute Möglichkeiten blieben aber aus. Standard-Spezialist Hakan Calhanoglu scheiterte in der 19. Minute mit einem Freistoß aus 30 Metern, Rolfes mit einem Kopfball vier Minuten später. Viel mehr war vor dem Benfica-Tor aber nicht los. Dafür vergab Lima auf der anderen Seite kurz vor der Pause noch eine gute Gelegenheit.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den nur 17.654 Zuschauern im Estadio da Luz ein ähnliches Bild. Bayer, mit Julian Brandt für den schwachen Australier Robbie Kruse, begann schwungvoll, aber wie schon vor der Pause fehlte im Angriff die Durchschlagskraft. Die beste Möglichkeit für Leverkusen ergab sich nach einer guten Stunde, als Hilbert im Benfica-Strafraum angeschossen wurde und der Abpraller knapp am Pfosten vorbeistrich.

Beste Spieler bei den Adlern waren der frühere HSV-Leihspieler John und Lima, bei Bayer waren Bellarabi und Calhanoglu am auffälligsten.