Die Hamburg Freezers verlieren mit 3:4 nach Penaltyschießen gegen unsauber spielende Eisbären Berlin. Nach einer Rangelei flogen die Fäuste. Besucherrekord mit 10.790 Fans.

Hamburg Die Hamburg Freezers haben zum Wiederbeginn der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nach der Länderspielpause die zweite Heimniederlage in Folge einstecken müssen. 10.790 Fans sorgten am Freitagabend in der O2 World zwar für den Rekordbesuch der bisherigen Spielzeit, der Erzrivale Eisbären Berlin erwies sich beim 3:4 (2:1, 1:1, 0:1, 0:1) nach Penaltyschießen allerdings als Partyschreck.

Freunde werden Hamburger und Berliner im Eishockey in diesem Leben wohl nicht mehr. 15 Minuten dauerte die Abtastphase, dann gab eine Rangelei zwischen Jubilar Thomas Oppenheimer, der sein 400. DEL-Spiel bestritt, und Berlins Barry Tallackson den Startschuss für einen Schlagabtausch, wie man ihn erst für diesen Sonnabend beim Klitschko-Kampf erhofft hatte. Negativer Höhepunkt der dreckigen Berliner Gangart war ein Kopfcheck von Julian Talbot gegen Oppenheimer Mitte des zweiten Drittels, den der Hamburger glimpflich überstand. Nico Krämmer rächte seinen Teamkollegen mit einem beherzten Fausteinsatz.

Eishockey wurde zwischendurch auch gespielt; nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch ertragreich beim fein herausgearbeiteten Führungstor durch Garrett Festerling, bei Oppenheimers Schlagschuss zum 2:1 und vor allem beim 3:1 durch Torjäger Kevin Clark, dem eine fast perfekte Einzelleistung Julian Jakobsens vorausging. Es war der Spannung zuträglich, dass Torhüter Sébastien Caron, der am Sonntag (16.30 Uhr) beim Gastspiel in München von Dimitrij Kotschnew abgelöst wird, mit einer Spielverzögerung den Eisbären eine doppelte Überzahl ermöglichte. Daraus resultierte das 2:3.

Zum zerfahrenen Schlussdrittel passte, dass das 3:3 fiel, weil Kevin Schmidt einen Schuss von Petr Pohl mit der Kufe seines Schlittschuhs ins eigene Tor abfälschte. Nach torloser Verlängerung sicherte Pohl im Penaltyschießen mit seinem dritten Tor den Extrapunkt für die Berliner.

Tore: 1:0 (15:22) G. Festerling (Schmidt, Clark) 5-4, 1:1 (17:13) Baxmann (Talbot, Noebels), 2:1 (19:59) Oppenheimer (Pettinger) 5-4, 3:1 (35:06) Clark (Flaake, Jakobsen), 3:2 (39:15) Pohl (Miettinen, Bell) 5-4, 3:3 (56:01) Pohl (Olver, Busch), 3:4 Pohl (Penalty). Strafminuten: 12 + 10 Krämmer/14 + 10 Talbot. Schiedsrichter: Brüggemann/Zehetleitner (Iserlohn/Oberstdorf). Zuschauer: 10.790.