Thomas Müller erledigt Frankfurt fast im Alleingang. Köln setzt sich in Hoffenheim mit 4:3 durch, während die Fans in Leverkusen eine Null-Nummer sehen. Augsburg, Freiburg und Bremen gewinnen ihre Heimspiele.

Rekordmeister Bayern München zieht dank Thomas Müller weiter einsam seine Kreise an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga. Der Double-Gewinner gewann am 11. Spieltag auch bei Eintracht Frankfurt ohne Mühe 4:0 (1:0) und krönte damit eine perfekte Woche.

Drei Tage nach dem vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Champions League als Gruppensieger erzielte Weltmeister Müller einen Dreierpack (22./64./67.) und sorgte fast im Alleingang für den nie gefährdeten achten Saisonsieg. Den Endstand stellte Xherdan Shaqiri (86.) her.

Nationalspieler Jerome Boateng feierte mit dem Erfolg einen Rekord: Der 26-Jährige blieb auch im 50. Spiel in Folge ungeschlagen und ist alleiniger „Mr. Unbesiegbar“ der Liga.

Düster sieht es dagegen für die Eintracht aus. Nach der fünften Pflichtspielpleite hintereinander, eine davon bedeutete das Aus im DFB-Pokal, und angesichts der kommenden Aufgaben in Mönchengladbach und gegen Borussia Dortmund droht der Abstiegskampf.

Es dauerte zwar nur 18 Sekunden bis zur ersten Bayern-Chance. Müller versuchte vor Eintracht-Keeper Felix Wiedwald statt des eigenen Abschlusses einen erfolglosen Pass auf Robert Lewandowski. Dann aber schalteten die Gäste vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena zunächst zwei Gänge zurück – mehr war auch nicht nötig.

Die Hausherren bemühten sich zwar nach Kräften, dem Starensemble von der Isar den Raum zu nehmen, in der Offensive fand die Eintracht aber nicht statt. Vor Müllers Führungstreffer brauchten Franck Ribéry und Lewandowski nur kurz per Doppelpass das Tempo anzuziehen, und der Nationalspieler bekam den Ball perfekt vor dem Tor serviert. Er verwandelte im Nachschuss.

Bayern-Coach Pep Guardiola hatte trotz der komfortablen Ausgangssituation in der Liga fast seine beste Elf auf den Rasen geschickt. Einzig der zuletzt überragende, aber angeschlagene Arjen Robben (Magen-Darm-Infekt) saß zunächst auf der Bank. Für Medhi Benatia begann Dante, Rückkehrer Sebastian Rode wurde der Startelfeinsatz an alter Wirkungsstätte verwehrt. Dass in David Alaba ein weiterer Hochkaräter verletzt fehlte, fiel zunächst kaum auf.

Bezeichnenderweise verhalf eine Standardsituation der Eintracht zur ersten Chance. Torjäger Alexander Meier prüfte Nationaltorwart Manuel Neuer nach einem Freistoß aus 16 Metern (41.). Trainer Thomas Schaaf hatte gegen den Rekordmeister („Das Maß der Dinge in der Bundesliga und in Europa“) dreimal getauscht. Im Sturm begann nach abgesessener Sperre und überstandener Schulterblessur wieder Haris Seferovic, der aber – wie das gesamte Frankfurter Team – in der ersten Halbzeit mehr in der Defensive gefordert war.

Auch nach der Pause zogen die Gäste gemächlich ihr Spiel auf und gingen nach den kraftraubenden vergangenen Wochen kein großes Risiko ein. Trotzdem blieben sie gefährlich: Wiedwald bewahrte sein Team gegen Lewandowski gleich zweimal (55./56.) vor dem klaren Rückstand. Gegen Müller war der Keeper im Anschluss aber machtlos.

Bei den Frankfurtern zeigte Keeper Wiedwald eine gute Leistung, bei den Bayern überzeugten Mülller und Ribéry.

Heimmacht Augsburg stoppt Paderborn

Der FC Augsburg bleibt zu Hause eine Macht. Die Schwaben setzten sich dank Doppel-Torschütze Tobias Werner mit 3:0 (1:0) gegen den frechen Aufsteiger SC Paderborn durch und feierten damit den vierten Heimsieg hintereinander. Die vor allem kämpferisch überzeugenden Augsburger zogen nach dem Erfolg nach Punkten mit den Ostwestfalen gleich, die weiter auf ihren zweiten Auswärtssieg warten müssen.

Vor 27.755 Zuschauern in der SGL-Arena machte sich Werner mit seinen beiden Treffern (7./47.) zum alleinigen Rekordtorschützen des FCA in der Bundesliga. Der 29-Jährige hat jetzt 19-mal im Oberhaus für Augsburg getroffen – und damit zwei Mal häufiger als Kultfigur Sascha Mölders. Auf Freistoßvorlage von Werner machte Jan-Ingwer Callsen-Bracker schließlich alles klar (68.).

Paderborns Trainer André Breitenreiter hatte Augsburg vor dem Spiel als „Vorbild“ für den SCP bezeichnet, doch es war der Gast, der lange das Spiel bestimmte. Spitze Elias Kachunga hatte früh eine gute Chance, verfehlte aber das Tor (3.). Ein Ballverlust von Marvin Bakalorz vor dem eigenen Strafraum leitete dann die überraschende Führung des FCA ein. Der neben Werner auffälligste Augsburger Halil Altintop spielte den Torschützen frei, und Werner bezwang Torhüter Lukas Kruse aus neun Metern eiskalt.

Altintop selbst hätte in der 14. Minute nachlegen können, zielte aber vorbei. Dennoch spielte Paderborn weiter mutig nach vorne und hatte die komplette erste Hälfte über mehr vom Spiel. Und das, obwohl der Aufsteiger große personelle Probleme hatte. Zwar konnte Süleyman Koc trotz seiner Knöchelverletzung ebenso mitwirken wie die angeschlagenen Christian Strohdiek und Moritz Stoppelkamp. Doch Kapitän Uwe Hünemeier fehlte, und kurz vor der Pause musste in Ersatzspielführer Jens Wemmer auch noch der bis dahin beste Paderborner raus.

Bei Augsburg ersetzte Markus Feulner den gelbgesperrten Dominik Kohr, Tim Matavz hatte im Angriff den Vorzug vor Alexander Esswein erhalten. Doch der Stürmer, teuerster Zugang der Augsburger Klubgeschichte, blieb erneut einiges schuldig. Doch Augsburg hatte ja Werner, der nach einer Flanke von Kapitän Paul Verhaegh freistehend zum 2:0 einköpfte.

Paderborn ließ sich auch von diesem Nackenschlag nicht entmutigen. Stoppelkamp (49.) und Patrick Ziegler (61.) hatten den Anschlusstreffer auf Fuß und Kopf, vergaben aber jeweils. Auf der anderen Seite verzog Matavz nach einem Alleingang (62.).

Augsburg setzte nun verstärkt auf Konter. Paderborn kämpfte, gab nicht auf, hatte auf dem fast schon traditionell schwierig zu bespielenden Platz aber Mühe, seine technischen Vorteile auszuspielen. Als Werner mit seinem Standard den Kopf von Callsen-Bracker fand, war das Spiel jedoch entschieden – auch, weil Mario Vrancic den Ball nicht mehr von der Torlinie kratzen konnte.

Köln gewinnt Tor-Spektakel in Hoffenheim

Fußball ohne Rückwärtsgang: Wegen fast vergessener Abwehrschwächen hat 1899 Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Köln unglücklich und überraschend mit 3:4 (3:3) verloren. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol kassierte am Samstag trotz eines Sturmlaufs die erste Saisonniederlage in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena. Pawel Olkowski erzielte in der 83. Minute den Siegtreffer für den Aufsteiger.

Mit zwei Toren empfahl sich der erneut überragende Brasilianer Roberto Firmino (39. und 45. Minute) dennoch für ein Länderspiel-Debüt in der Seleção. Für die Hoffenheimer traf außerdem Adam Szalai (2.). Vor 30 150 Zuschauern im ausverkauften Stadion hatten die Kölner zwischendurch sogar mit 3:1 vorn gelegen: Olkowski (5.), Matthias Lehmann (12.) und Anthony Ujah (35.) jubelten nach ihren Toren. Eine Woche nach der ersten Niederlage beim 1:3 in Mönchengladbach erlitten die Hoffenheimer den nächsten Rückschlag und haben erstmal den Anschluss an die Tabellenspitze verloren.

Nationalspieler Sebastian Rudy fand sich bei den Hoffenheimern überraschend zunächst auf der Bank wieder, nachdem Ermin Bicakcic in die Abwehr zurückkehrte – ihr aber nicht unbedingt Halt verschaffte. Angreifer Kevin Volland, den Bundestrainer Joachim Löw ebenso wie Rudy und den Kölner Linksverteidiger Jonas Hector für die beiden Länderspiele gegen Gibraltar und in Spanien nominiert hatte, konnte nach überstandener Wadenblessur auflaufen.

Bevor sich die Gäste überhaupt sortiert hatten, musste Timo Horn nach nicht einmal zwei Minuten hinter sich greifen: Der Keeper sah allerdings bei einem holprigen Schuss von Szalai ziemlich schlecht aus. Keine drei Minuten später erwischte Olkowski auf der Gegenseite den Ball aus 17 Metern perfekt – diesmal streckte sich Torwart Oliver Baumann vergebens.

Die Anfangsphase erinnerte jedenfalls an die vogelwilden Zeiten der TSG in der vergangenen Saison. Plötzlich lagen die Kraichgauer bei dem offenen Schlagabtausch sogar zurück. Lehmann trat mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze das Leder so vehement ins rechte Eck, dass Baumann quasi mit ins Netz flog – 2:1 für die Rheinländer.

Kölns Aufsteiger Hector war in seinem elften Erstliga-Spiel gegen Volland mächtig gefordert, oft sogar überfordert: Fast alle Angriffe der Hoffenheimer liefen über den Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft.

Nach dem Rückstand nahm die TSG das Spiel in die Hand, doch dann schüttelte Gisdol auf der Bank ungläubig den Kopf: Kölns Angreifer Ujah tankte sich mitten durch die Hintermannschaft der Hoffenheimer, Niklas Süle griff nicht mehr ein und Baumann wurde von dem FC-Stürmer überspielt – 3:1 für die Gäste.

Mit einem Flachschuss sorgte Firmino kurz darauf für den Anschlusstreffer und köpfte dann auf Vorarbeit von Volland zum Ausgleich ein. Brasiliens Nationalcoach Carlos Dunga hatte den 23-Jährigen für die Partien in der Türkei am 12. und in Österreich am 18. November erstmals in die Seleção berufen.

Die bärenstarken Firmino und Volland suchten und fanden sich immer wieder in Hoffenheims Sturm- und Drangphasen. Die TSG-Profis konnten aber trotz deutlicher Überlegenheit in der zweiten Halbzeit nicht mehr viele Chancen herausspielen und gingen am Ende enttäuscht vom Platz. Sie konnten das sechste Spiel hintereinander nicht gegen die Kölner gewinnen, die den dritten Auswärtssieg nach dem Aufstieg feierten.

Schalke stolpert auch gegen Freiburg

Drei Tage nach dem Ausrutscher in der Champions League ist Schalke 04 auch in der Fußball-Bundesliga gestolpert. Am elften Spieltag musste sich die Mannschaft von Trainer Roberto Di Matteo beim SC Freiburg mit 0:2 (0:1) geschlagen geben und im Kampf um die internationalen Plätze den nächsten Rückschlag verdauen.

Christian Günter (22.) schoss die Breisgauer mit seinem ersten Treffer im deutschen Oberhaus in Führung, Jonathan Schmid (68.) erhöhte. Für die Schalker, die am Mittwoch bei Sporting Lissabon 2:4 verloren hatten, reichte es trotz spielerischer Überlegenheit vor allem im ersten Durchgang wegen mangelnder Kreativität nicht zu etwas Zählbarem.

Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion, darunter Bundestrainer Joachim Löw, übernahm Königsblau zwar schnell die Initiative. Die Spielgestaltung allerdings erwies sich als äußert diffizil, weil die Gastgeber sich komplett zurückzogen und die Räume ab der Mittellinie extrem eng machten. Dennoch gelang es den Schalkern durch geschickte Rhythmuswechsel zweimal, Lücken im Freiburger Defensiv-Verbund zu finden – Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (10.) und Jungstar Max Meyer (16.) konnten diese aber nicht zur Führung nutzen.

Die hätte schon zuvor auf der anderen Seite beinahe Sebastian Freis (6.) erzielt. Nach einem Schalker Ballverlust schalteten die Hausherren blitzschnell um, Freis stand plötzlich allein vor Ralf Fährmann. Schalkes Keeper aber bewahrte sein Team mit einem glänzenden Fußreflex in dieser Szene noch vor dem Rückstand. Gegen Günters Schuss aus kurzer Distanz – Schalkes Weltmeister Benedikt Höwedes hatte den Ball zuvor unglücklich abgelenkt – war aber auch Fährmann chancenlos.

Und der Treffer änderte die Spielanteile auf dem Platz grundlegend. Schalke, ohne sieben verletzte Akteure und im Vergleich zur Pleite in Lissabon auf zwei Positionen verändert, wirkte danach noch ideenloser als zuvor. Immer wieder verzettelten sich die Gäste in Einzelaktionen und erspielten sich auch deshalb bis zur Pause keine gute Torchance mehr. Die Freiburger hingegen, mit der gleichen Startelf wie beim ersten Saisonerfolg am vergangenen Sonntag beim 1. FC Köln (1:0) angetreten, agierten nun entschlossener.

Viel Ballbesitz, aber eben keine zündenden Ideen: Das große Schalker Offensivfeuerwerk blieb auch nach dem Seitenwechsel aus. Vielmehr waren es die Freiburger, die sich ihrem zweiten Treffer näherten. Erst aber scheiterte Vladimir Darida (57.) mit einem Distanzschuss, dann lenkte Fährmann den Versuch von Schmid (60.) an die Latte.

Überhaupt war es Schmid, der in Freiburgs stärkster Phase groß auftrumpfte. Auch nach seinem Lattentreffer steckte er nicht auf, fasste nach einer guten Stunde erneut Mut und knallte den Ball in den Winkel.

Bei den Freiburgern überzeugten Günter, Schmid und der sichere Innenverteidiger Stefan Mitrovic, auf Schalker Seite lediglich Fährmann.

Leverkusen vergibt gegen Mainz Chancen am Fließband

Bayer Leverkusen tut sich in der Fußball-Bundesliga weiter schwer. Gegen den FSV Mainz 05 erwies sich die Werkself erneut als Meister der vergebenen Chancen und kam vor 29.714 Zuschauern in der BayArena nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. In den vergangenen sechs Liga-Partien gelang den Leverkusenern nur ein Sieg. Die auswärtsschwachen Mainzer konnten am Samstag nach zwei Niederlagen immerhin einen Punkt mitnehmen.

Der Werkself mobilisierte nach vier Pflichtspielen binnen zehn Tagen alle Kräfte, um nach dem Einzug in das Pokal-Achtelfinale und dem Champions-League-Auswärtserfolg bei Zenit St. Petersburg (2:1) in der Bundesliga nicht abgehängt zu werden. Allerdings brachte der Kraftakt mit Dauerpressing und Powerplay in der ersten Halbzeit keinen zählbaren Gewinn. Wie so oft in dieser Saison kreierte die Bayer-Profis hochkarätige Chancen am Fließband – nur mit der Verwertung haperte es einmal mehr.

In der 6. Minute zog Heung-Min Son, der zweifache Torschütze von St. Petersburg, aus 20 Metern ab, verfehlte aber das Gehäuse knapp. Vier Minuten später schickte der Südkoreaner Jung-Nationalspieler Karim Bellarabi steil, dessen Schuss aber am Tor vorbeistrich. Beim Gegenangriff der Mainzer – dem einzigen gefährlichen Konter der Gäste vor der Pause – hatte Bayer jedoch Glück: Bei einer Hereingabe von Diaz stand Yunus Malli (19.) völlig allein, traf den Ball aber nicht richtig und schoss aus 13 Metern weit am Bayer-Tor vorbei.

Danach dominierten fast nur die Gastgeber – allerdings nur bis zum gegnerischen Strafraum, in dem die Mainzer engagiert und mit Fortunas Hilfe das 0:0 verteidigten. So konnte Bayer-Torjäger Stefan Kießling, der seit dem ersten Spieltag in der Liga nicht mehr traf, zweimal kurz hintereinander gute Möglichkeiten nicht nutzen: Nach einem Freistoß verfehlte er mit einem Volleyschuss (38.) ebenso knapp das Tor wie zwei Minuten später frei stehend aus zwölf Metern.

Nach dem Wiederanpfiff stürmte Bayer weiter, die meist in der eigenen Hälfte eingeschnürten Mainzer verteidigten mit Mann und Maus. Fast zum Alleinunterhalter im Angriff wurde Bellarabi, der in der 63. Minute bei einem großartigen Solo an der ganzen 05-Abwehr vorbeigeflitzt war. Dessen präzisen Schuss lenkte Mainz-Torwart Loris Karius aber mit einer Glanzparade ebenso am Pfosten vorbei wie einen Fernschuss von Hakan Calhanoglu (80.). Die Gäste konnten nur noch wenige Nadelstiche setzen: Ein Kopfball von Sami Allagui (75.) hätte den Spielverkauf auf den Kopf stellen können, ging aber knapp vorbei.

Bremens Aufschwung geht weiter

Das Heimdebüt von Werder Bremens Trainer Viktor Skripnik ist voll und ganz gelungen. Der 44-Jährige gewann am Samstagabend mit seinem Team 2:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart und damit sein drittes Pflichtspiel in Serie als Chefcoach des norddeutschen Fußball-Bundesligisten. Sebastian Prödl (30. Minute) brachte die Bremer vor 40.284 Zuschauern in Führung, Fin Bartels (57.) erhöhte. Mit zehn Punkten gaben die Hanseaten auch die Rote Laterne in der Bundesliga-Tabelle ab und überholten die Schwaben (9 Punkte). Der VfB ist nun seit acht Partien ohne Sieg an der Weser.

Skripnik, der bei seiner Premiere im Weserstadion als Nachfolger von Robin Dutt frenetisch begrüßt wurde, bot anders als im Pokal in Chemnitz nicht Ludovic Obraniak als Zehner hinter den Spitzen auf, sondern den früheren St.-Paulianer Bartels. Felix Kroos vertraute er dagegen erneut als einzigem Sechser in der Raute.

Werder begann mit mehr Schwung und hatte nach drei Minuten die erste Möglichkeit durch einen Distanzschuss von Zlatko Junuzovic aus rund 25 Metern. Der Ball ging nur knapp links am Tor von Keeper Thorsten Kirschbaum vorbei. Der Österreicher (16.) prüfte den Schlussmann gleich noch einmal, ohne dass die Gäste zwischendurch gefährlich werden konnten.

Beim VfB fehlte nur Innenverteidiger Georg Niedermeier. Die beste Chance hatte die Mannschaft von Trainer Armin Veh, als Sercan Sararer (21.) den Ball über rechts gefährlich in den Strafraum brachte, doch der Ex-Bremer Martin Harnik verfehlte knapp. Davon schienen die Norddeutschen beeindruckt und zogen sich etwas zurück. Durch einen Kopfball von Prödl nach Vorlage des starken Junuzovic gingen die Gastgeber in Führung. Der Ball prallte von Antonio Rüdiger ins Netz, das Tor wurde aber dem Österreicher gutgeschrieben.

Fast im Gegenzug hätte Christian Gentner (31.) für den Ausgleich sorgen müssen, doch der Kapitän köpfte den Ball am langen Pfosten auf den Boden und dann über die Latte statt ins leere Tor. Ein Weitschuss der drängenden Gäste von Alexandru Maxim (34.) ging ebenfalls drüber. Werders Abwehr war alles andere als sattelfest. Wolf rettete gegen Harnik (38.) zur Ecke, kurz danach zog Eljero Elia auf der Gegenseite äußerst eigensinnig zu früh ab. Die Bremer Führung war zur Pause äußerst glücklich.

Nach der Pause verfehlte Rüdiger nach einer Ecke von Maxim per Fallrückzieher nur knapp (49.). Werder hatte große Mühe, den Offensivdrang der Schwaben in Grenzen zu halten, bäumte sich aber im Laufe der zweiten Halbzeit auf. Nach einer Ecke von Junuzovic traf Bartels unhaltbar zum 2:0. Der umworbene Argentinier Franco di Santo (68.) vergab erneut. Der VfB verpasste es, aus seinen Torchancen wie erneut durch Rüdiger (63.) Kapital zu schlagen und wurde zusehends mutloser.