Die Vorauswahl von 23 Spielern für den Ballon d'Or ist getroffen. Einer der Favoriten des Hamburger Abendblatts ist Arjen Robben.

Vor zwei Jahren war Arjen Robben auf dem Tiefpunkt seiner Karriere. Der Niederländer war das Gesicht der tragischen Niederlage im "Finale dahoam" gegen den FC Chelsea. Auch der verschossene Elfmeter gegen Borussia Dortmund, der den Meisterschaftskampf 2012 endgültig entschied, kreidete man ihm an. In einem Freundschaftsspiel zwischen dem FC Bayern und der niederländischen Nationalmannschaft buhten ihn sogar die eigenen Fans aus.

Doch wer gedacht hatte, dass sich die Karriere des verletzungsanfälligen Offensivakteurs dem Ende zuneigen würde, lag falsch. Robben ist seit zwei Jahren in der Form seines Lebens, spielt in Liga, Champions League und Pokal auf konstant hohem Niveau. Der 30-Jährige gibt dem Spiel des FC Bayern das gewisse Extra und macht den Rekordmeister unter Pep Guardiola noch unberechenbarer. Durch seinen explosiven Antritt, den Tempo-Dribblings und der feinen Technik gehört Robben zu den gefährlichsten Offensivspielern der Welt. Durch seine gute Ausdauer kann er Spiele auch noch in den letzten Minuten entscheiden.

Die positive Entwicklung des Bayern-Profis ist an zwei verschiedenen Faktoren festzumachen. Robben hat endlich seine Verletzungsprobleme in den Griff bekommen. Fiel er in der Vergangenheit häufig monatelang aus, spielt er seit zwei Jahren relativ verletzungsfrei. Doch auch seine mannschaftsdienliche Spielweise ist ein neuer Pluspunkt von Robben. Lange Zeit galt er als Egozentriker, der kein Auge für den Mitspieler hatte. Doch nun stellt er sich zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft und schafft viel Räume für seine Teamkollegen.

In diesem Jahr trumpfte Robben zudem bei der Weltmeisterschaft in Brasilien groß auf und gehörte zu den besten Spielern des Turniers. Auch wenn Robben mit der Niederlande im Halbfinale knapp an Argentinien gescheitert und am Ende nur Dritter geworden ist, hat er es verdient, Weltfußballer zu werden.