Aus beim WTA-Finale für Maria Scharapowa und Ana Ivanovic

Singapur. Nur die Schützenhilfe von Simona Halep aus Rumänien hat Titelverteidigerin Serena Williams doch noch den Sprung in das Halbfinale des WTA-Finals in Singapur ermöglicht und ihr gleichzeitig zum vierten Mal Platz eins in der Tennisweltrangliste zum Jahresende gesichert. Dagegen sind French-Open-Siegerin Maria Scharapowa und die Serbin Ana Ivanovic trotz Siegen am spannenden letzten Vorrundenspieltag beim Jahresabschlussturnier der besten acht Spielerinnen der Saison ausgeschieden.

Damit trifft Serena Williams im Halbfinale an diesem Sonnabend auf die bislang als Einzige noch ungeschlagene Dänin Caroline Wozniacki. Beide bezeichnen sich selbst als „beste Freundinnen“ und verbringen regelmäßig viel Zeit miteinander. Zuletzt setzte sich die US-Amerikanerin im Finale der US Open in New York glatt gegen ihre blonde Freundin durch. In der anderen Vorschlussrundenpartie spielt die WM-Debütantin Halep gegen die Polin Agnieszka Radwanska. Ebenfalls eine langjährige Freundin von Wozniacki.

Maria Scharapowa hatte in ihrem Match gegen Radwanska den Vorstoß in das Halbfinale praktisch schon im Blick, scheiterte aber dennoch an den eigenen Nerven und der Kampfkraft der Polin. Nur bei einem Sieg in zwei Sätzen hätte die Weltranglistenzweite noch Chancen auf die Vorschlussrunde gehabt. Scharapowa führte im zweiten Satz bereits 5:1 und vergab insgesamt drei Matchbälle, bevor sie den zweiten Durchgang noch verlor. Das Aus. Nach 3:09 Stunden Spielzeit gewann sie zwar das Match 7:5, 6:7 (4:7), 6:2, aber das nützte ihr nichts mehr. „Ich weiß, dass ich jetzt nicht weiter nach oben komme, aber ich bin stolz auf das Erreichte und das Jahr so zu beenden“, sagte Scharapowa anschließend trotzig, tapfer.

Weil Wozniacki anschließend mit 6:2, 6:3 gegen Petra Kvitova auch ihr drittes Gruppenspiel gewann, kam Radwanska trotz ihrer Niederlage weiter. Vorher hatte die Polin ihrer Freundin versprochen, mit ihr shoppen zu gehen, wenn die ihr Match gewinnt. „Ich hoffe, Agniezska hält sich daran“, sagte Wozniacki, „sie schuldet mir eine Handtasche.“ Die tschechische Wimbledonsiegerin Kvitova scheiterte wegen der klaren Niederlage ebenso wie Scharapowa vorzeitig. Radwanska, Kvitova und Scharapowa beendeten die Vorrunde jeweils mit nur einem Sieg und zwei Niederlagen, Radwanska wies aber das beste Satzverhältnis auf.

In der Roten Gruppe brachte Ivanovic zum Abschluss Halep mit 7:6 (9:7), 3:6, 6:3 zwar die erste Turnierniederlage bei, scheiterte aber mit zwei Siegen. Die Serbin hätte glatt gewinnen müssen, um Serena Williams zu verdrängen. Als Tabellendritte hinter Halep und Williams wies die einstige Nummer eins das schlechteste Satzverhältnis des Trios auf. Die Kanadierin Eugenie Bouchard blieb ohne Sieg.

Die 33 Jahre alte Williams, die zum vierten Mal nach 2002, 2009 und 2013 das Tennisjahr als Nummer eins beenden wird, hat nun immer noch die Chance, mit ihrem fünften Triumph beim Saisonfinale mit Steffi Graf gleichziehen, Rekordhalterin ist Martina Navratilova mit acht Siegen.

Die als Ersatzspielerin nach Singapur angereiste Kielerin Angelique Kerber blieb nach zwei Teilnahmen in den vergangenen beiden Jahren ohne Einsatz. „Es war nicht leicht, aber ich habe die Zeit genossen und gute Trainingstage gehabt“, twitterte Kerber. Die deutsche Nummer eins bestreitet in zwei Wochen mit der deutschen Auswahl in Prag das Fed-Cup-Finale gegen das tschechische Team um Kvitova.