Mehrere wichtige Weltverbände haben der Stadt in der jüngeren Vergangenheit nahegelegt, sich um Weltmeisterschaften in ihrer jeweiligen Sportart zu bewerben. Hamburg kann keine Ausnahme machen.

Hamburg wird im Sport offenbar Großes zugetraut. Mehrere wichtige Weltverbände haben der Stadt in der jüngeren Vergangenheit nahegelegt, sich um Weltmeisterschaften in ihrer jeweiligen Sportart zu bewerben. Dass die Stadt große Ereignisse nicht nur organisatorisch bewältigen, sondern sich auch dafür begeistern kann, ist alljährlich bei Marathon, Triathlon oder Cyclassics zu erleben. Diese Veranstaltungen werden von der Stadt mit jeweils 100.000 Euro bezuschusst.

Eine WM, etwa im Radsport oder Gerätturnen, würde mit mehreren Millionen Euro zu Buche schlagen. Es gab gute Gründe, sich diese Ausgaben zu ersparen. Nachzulesen sind sie in der sogenannten Dekadenstrategie, nach der sich die Hamburger Sportpolitik ausrichtet. Darin werden große Meisterschaften nur für die vier Schwerpunktsportarten empfohlen.

Im Zuge der Olympiabewerbung allerdings wäre die strikte Haltung zumindest zu überdenken. Mag auch der Rückhalt in der eigenen Bevölkerung groß sein: Was das Vertrauen wichtiger Verbände betrifft, national wie international, hat Hamburg Nachholbedarf. Wenn sich die Stadt weiter beharrlich sperrt, Großereignisse auszurichten, wird es die olympischen Entscheider nur schwer davon überzeugen können, ihr das größte aller Ereignisse anzuvertrauen.

Fast alle Gastgeberstädte der Spiele haben der Welt zuvor ihr Können und ihr Interesse als Schauplatz bedeutender Meisterschaften bewiesen. Hamburg wird da keine Ausnahme machen können. Olympische Spiele haben ihren Preis.