Der FC Bayern München gibt sich vor dem Champions League Spiel gegen Moskau keine Blöße und schlägt Köln mit 2:0. Schalke siegt im Revierderby gegen Borussia Dortmund mit 2:1. Gladbach nach Sieg gegen Paderborn zweiter. Leverkusen nur unentschieden gegen Freiburg. Stuttgart gewinnt gegen Hannover. Bremen verliert gegen Wolfsburg.

Mit der Niederlage im prestigeträchtigen Revierderby beim FC Schalke 04 hat Borussia Dortmund seine Talfahrt in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp unterlag am Samstag bei den Königsblauen mit 1:2 (1:2) und musste den ungeliebten Rivalen mit dem dritten sieglosen Spiel nacheinander in der Tabelle sogar vorbeiziehen lassen.

Das Team von Jens Keller ging in dem intensiven Nachbar-Duell vor 61 153 Zuschauern in der Veltins-Arena durch die beiden Kameruner Nationalspieler Joel Matip (10.) und Eric Maxim Choupo-Moting (23.) in Führung. Pierre-Emerick Aubameyang (26.) schaffte für die Borussia mit seinem dritten Saisontor nur noch den Anschluss.

Beide Teams mussten im 145. Pflichtspiel-Derby auf jeweils sieben Spieler verzichten. Bei den Gästen aus Dortmund stand Mats Hummels nach seinem Kurzeinsatz gegen Stuttgart am Mittwoch erstmals in dieser Saison in der Startelf. Dafür verzichtete Trainer Jürgen Klopp überraschend bis zur 57. Minute auf Spielmacher Shinji Kagawa und stellte sein System zunächst auf 4-2-2-2 um. Als Doppel-Spitze agierten Ciro Immobile und Adrian Ramos. Bei Schalke kehrte Matip für Kaan Ayhan in die Abwehrzentrale zurück, Roman Neustädter blieb nach seinen guten Leistungen in der Innenverteidigung. Während Julian Draxler ausgerechnet im Derby seine Zwei-Spiele-Sperre noch abbrummen musste, war Kevin-Prince Boateng nach Gelb-Rot wieder dabei.

Die Anfangsphase gehörte den Schalkern, die aggressiv und präsent das Mittelfeld eroberten und sich Vorteile erspielten. Nach harmlosen Distanzschüssen von Max Meyer (2.) und Aubameyang (8.) bot sich Choupo-Moting (9.) die erste richtig gute Möglichkeit. Seinen Schrägschuss konnte Roman Weidenfeller nur nach vorn fausten, was aber ohne Folgen blieb. Nur eine Minute später aber war der BVB-Keeper zum ersten Mal geschlagen. Nach einer Ecke von Dennis Aogo kam Matip völlig frei am Fünfmeter-Raum zum Kopfball und ließ dem Nationaltorwart keine Chance.

Erst danach erwachte die Borussia aus dem Tiefschlaf. Kevin Großkreutz (15.) und Immobile (18.) verfehlten das Tor relativ knapp. Das 0:2 aus BVB-Sicht fiel erneut nach einer Standardsituation. Nach einer Ecke flankte Aogo in den Strafraum, wo Weidenfeller gegen Klaas-Jan Huntelaar zunächst gut reagierte. Doch der schwache Klärungsversuch von Ramos in die Mitte landete schließlich bei Choupo-Moting, der aus dem Gewühl heraus traf. Alles sprach nun für die Königsblauen. Aber mit dem schnellen und überraschenden Anschlusstor (26.) war der BVB plötzlich wieder im Spiel. Nach einer Ramos-Hereingabe überwand Aubameyang Schalkes bis dato kaum geprüften Torhüter Ralf Fährmann mit einem halbhohen Schuss ins lange Eck.

Kurz nach dem Wechsel verhinderte Fähmann (48.) mit einer Glanzparade bei einem Distanzschuss von Immobile den möglichen Ausgleich. Auf der Gegenseite zielte Boateng (51.) aus 16 Metern vorbei. Danach drückte Dortmund, ohne nach der Hereinnahme von Kagawa besonders kreativ zu sein. Fährmann war bei einem Freistoß von Aubameyang (62.) erneut gefragt. Die seltenen Schalker Konterversuche erstickten meist schon im Ansatz. Da der BVB aus seiner Feldüberlegenheit in der Schlusspahse kein Kapital schlagen konnte, ist die Bilanz der Kontrahenten in 85 Bundesliga-Spielen nun vollkommen ausgeglichen: Jedes Team hat 30 Siege auf dem Konto.

Bayern ohne Probleme in Köln

Bayern München war auch für den zweiten Aufsteiger 1. FC Köln eine Nummer zu groß. Der deutsche Rekordmeister siegte mit 2:0 (1:0) vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergie-Stadion und feierte eine gelungene Generalprobe vor dem Champions-League-Spiel am Dienstag bei ZSKA Moskau. Nationalspieler Mario Götze erzielte das 1:0 (19. Minute) und der Kölner Daniel Halfar sorgte mit einem Eigentor für das 2:0. Für die Bayern, die vier Tage zuvor schon gegen Bundesliga-Neuling SC Paderborn (4:0) gewonnen hatten, war es der erste Auswärtserfolg und die erste Verteidigung der Tabellenführung in dieser Saison.

Kölns Cheftrainer Peter Stöger hatte seine Mannschaft wieder auf eine extreme Defensivtaktik eingeschworen, die bisher mit nur einer Niederlage (0:1 in Hannover) und einem Gegentor eine Erfolgsstrategie war. „Viel ausrichten werden wir nicht können“, hatte er bereits vor der Spiel gesagt. Er sollte recht behalten. Der Champions-League-Sieger war drückend überlegen und eine Klasse besser als der Gastgeber. Köln war fast nur in der eigenen Hälfte gefangen, verteidigte aber mit Mann und Maus und Glück das eigene Tor.

So konnten es die Kölner als Erfolg verbuchen, dass in der ersten Halbzeit nur Götze nach einem sehenswerten Spielzug traf. Bayern-Star Arjen Robben hatte genial auf Thomas Müller gepasst und dessen scharfe Hereingabe drückte Götze problemlos ins Tor. Die weiteren halbes Dutzend Chancen bis zur Pause brachten Farbe ins Spiel, aber keinen Ertrag für die Gäste.

Die Bayern-Abwehr um Weltmeister Jerome Boateng, der zuvor über muskuläre Probleme geklagt hatte, stand in der Startelf, wurde aber mit Blick auf die Moskau-Partie nach 55 Minuten ausgewechselt. Allerdings hatte er auch vorher nicht viel zu tun gehabt gegen die offensivschwachen Kölner, die zuvor in 326 Minuten ohne eigenen Liga-Treffer geblieben waren.

Nur zweimal konnten sie in der ersten Halbzeit vor dem gegnerischen Gehäuse für Gefahr sorgen. In der 34. Minute flankte Yannick Gerhardt präzise auf Adam Matuschyk. Seinen Schuss aus Nahdistanz wehrte Nationaltorwart Manuel Neuer aber ebenso glänzend ab wie den Nachschuss von Anthony Ujah. Zwei Minute vor der Pause war Neuer wieder zur Stelle, als Jonas Hector aus 20 Metern abzog. Damit hatten die Kölner ihr Pulver in der Offensive bis zum Abpfiff auch verschossen.

Auch der Rekordmeister, der in der zweiten Halbzeit den Schongang einlegte, bot im Angriff nicht mehr viel. Den zweiten Treffer für die Bayern besorgte der Kölner Halfar: Götze hatte von der Grundlinie zurückgepasst und der vom Münchner David Alaba bedrängte Mittelfeldspieler bugsierte den Ball unglücklich ins eigene Tor.

Interessant: Der spanische Fußball-Welt- und Europameister Xabi Alonso hat beim 2:0-Erfolg von Bayern München beim 1. FC Köln mit 204 Ballkontakten einen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Seit Einführung der Datenbank im Jahr 1999 hatte noch niemand so viele Ballkontakte in einem Spiel erreicht.

Borussia kontert Paderborn

Borussia Mönchengladbach stürmt weiter ungeschlagen durch die Fußball-Bundesliga. Der Europa-League-Teilnehmer siegte am Samstag mit 2:1 (2:0) beim SC Paderborn und fügte dem Aufsteiger am sechsten Spieltag die erste Heimniederlage in seiner noch jungen Bundesliga-Geschichte zu. Patrick Herrmann (8. Minute) und Raffael (14.) sorgten mit ihren frühen Treffern dafür, dass die Borussia auch im zehnten Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage blieb und nun Tabellen-Zweiter ist. Jens Wemmer (70.) erzielte lediglich den Anschlusstreffer für die Gastgeber.

Die 15 000 Zuschauer in der ausverkauften Paderborner Arena sahen von Beginn an ein stürmisches Spiel. Die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter setzte die Gladbacher bereits in deren Hälfte unter Druck und zwang die Gäste in den Anfangsminuten zu einigen Fehlern. Nicht mal eine Minute war gespielt, als Stefan Kutschke die erste große Chance für seine Mannschaft hatte. Der Stürmer, der beim jüngsten 0:4 in München noch 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte, wurde frei vor dem Tor in allerletzter Sekunde von Alvaro Dominguez gestoppt.

Die Borussia spielte in den ersten Minuten überraschend abwartend und ließ den stürmischen Neuling agieren. Das Team von Coach Lucien Favre stand tief und versuchte den SCP mit schnellen Angriffen über die Flügel zu überraschen – und schon nach acht Minuten wurde der Aufsteiger eiskalt erwischt. Im eigenen Offensivrausch unterlief den Ostwestfalen ein Aufbaufehler, den die Borussen zu einem blitzschnellen Konter über Branimir Hrgota nutzten. Der Schwede legte vor dem Tor quer auf Herrmann, der den Ball aus wenigen Metern nur noch zur Führung einschieben musste.

Ausgerechnet Herrmann, der nur in der Startelf stand, weil Nationalspieler André Hahn zunächst geschont wurde, war auch am zweiten Treffer für seine Mannschaft maßgeblich beteiligt. Nach einem erneuten Konter flankte der Mittelfeldspieler in die Mitte auf Raffael, der den Ball im zweiten Versuch zum 2:0 ins Tor der Gastgeber stocherte.

Die Abwehr des SCP machte fast über das gesamte Spiel keine gute Figur. Auch im zweiten Durchgang überrumpelte die Borussia mit ihren blitzschnellen Außenspielern die wackelige Viererkette immer wieder. Auf der anderen Seite stand der Defensivverbund der Gäste, angeführt von Weltmeister Christoph Kramer, mit zunehmender Spieldauer immer sicherer und ließ kaum Gelegenheiten der Paderborner zu. Die erste Unkonzentriertheit von Favres Mannschaft wurde indes gleich bestraft. Ein schönes Zuspiel von Moritz Stoppelkamp nutzte der allein gelassene Wemmer am Fünfmeterraum zum Anschlusstreffer.

Das Tor veranlasste die Paderborner zu einer Schlussoffensive, die jedoch nicht zu weiteren guten Gelegenheiten führte. Auch der ehemalige Gladbacher Elias Kachunga, mit drei Treffern bester Bundesliga-Torschütze der Gastgeber, setzte keine Akzente und wurde von der Abwehr seines Ex-Clubs komplett aus dem Spiel genommen.

Torhüter Bürki rettet Freiburg Punkt

Bayer Leverkusen hat sich im Kampf um die Spitze der Fußball-Bundesliga mit einer Nullnummer beim SC Freiburg begnügen müssen. Die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt spielte am Samstag allerdings von der 28. Minute an mit einem Mann weniger, da Abwehrspieler Emir Spahic früh Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels sah. Gegen die auch nach sechs Spieltagen sieglosen Breisgauer hatte die Bayer-Elf vier Tage vor der Champions-League-Parte gegen Benfica Lissabon Pech mit zwei Lattenschüssen.

Auf Freiburg-Seite flog Pavel Krmas in der 78. Minute ebenfalls mit der Ampelkarte vom Platz. Vor 23 500 Zuschauern im Stadion an der Schwarzwaldstraße – darunter Joachim Löws neuer Assistent Thomas Schneider – bestritt Leverkusen seine 1200. Erstliga-Partie ohne großen Glanz. Die Freiburger gingen unbeirrt von den bitteren Last-Minute-Ausgleichstoren gegen Hertha BSC (2:2) und bei 1899 Hoffenheim (3:3) zu Werke. Mit vehementem Forchecking machten sie der Bayer-Elf das Leben schwer, in der Offensive gelang dagegen kaum etwas.

Das verwunderte allerdings nicht, da nicht nur die Angreifer Admir Mehmedi und Dani Schahin verletzt fehlten und Vladimir Darida gesperrt war, sondern auch noch Mike Frantz ausfiel: Der Ex-Nürnberger, in Hoffenheim noch Doppel-Torschütze, bekam beim Aufwärmen Kreislaufprobleme und musste durch Nicolas Höfler ersetzt werden.

Bei Leverkusen, das ohne Simon Rolfes, Julian Brandt, Kyriakos Papadopoulos und Gonzalo Castro antreten musste, versuchte Hakan Calhanoglu das Spiel zu gestalten. Aber auch der frühere Hamburger hatte seine liebe Not mit den aggressiven Freiburgern, die wie Irrwische dazwischenfegten.

Da sich die Gäste nach dem unfreiwilligen Abgang von Spahic oft weit zurückzogen, blieben Chancen in der ersten Halbzeit Mangelware: Heung-Min Son vertändelte in der 19. Minute vor Freiburgs Torhüter Roman Bürki. Felix Klaus war auf der Gegenseite mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel überfordert (37.).

Die Leverkusener erwischten nach der Pause den besseren Start: Torhüter Bürki musste sich mächtig strecken, als der bis dahin unauffällige Stefan Kießling einen Calhanoglu-Freistoß verlängerte. Der Standardspezialist hätte dann mit einem Fernschuss kurz hinter der Mittellinie beinahe Bürki kalt erwischt. Der starke Schweizer Nationalkeeper rettete in der 64. Minute auch gegen Karim Bellarabi und hatte Glück, dass kurz darauf dessen Knaller nur an der Unterkante der Latte landete. Sonn traf in der 88. Minute mit einem Freistoß ebenfalls die Querstange.

Die Freiburger wehrten sich nach Leibeskräften gegen den immer stärkeren Gegner, blieben aber nach vorne weiter harmlos. Da fehlten einfach die Anspielstationen. In der zuletzt so folgenschweren Nachspielzeit hielten zwar die SC-Fans den Atem an, doch diesmal ließ sich die Mannschaft von Trainer Christian Streich nicht überrumpeln.

VfB gelingt erster Heimsieg seit fünf Monaten

Mit einem 1:0 (0:0) gegen Hannover 96 ist dem VfB Stuttgart der erste Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gelungen. Am 6. Spieltag war es zugleich der erste Heimsieg seit mehr als fünf Monaten für den schwäbischen Traditionsclub, der sich am Mittwoch von Sportvorstand Fredi Bobic getrennt hatte. In einer insgesamt schwachen Partie mit wenig Tempo gelang Innenverteidiger Daniel Schwaab nach 69 Minuten das 1:0.

Die 40 500 Zuschauer in der nur zu zwei Drittel gefüllten Mercedes-Benz Arena sahen sonst kaum Gelegenheiten. Den Gästen gelang auch im dritten Anlauf dieser Saison auswärts kein Treffer, der Kontakt zur Tabellenspitze ist erst einmal verloren.

Im ersten Heimspiel nach der Entlassung von Bobic vollzog Trainer Armin Veh einen Torwartwechsel. Stammkeeper Sven Ulreich musste nach seinem Fehler zum späten Ausgleich in Dortmund (2:2) auf die Bank. Thorsten Kirschbaum, der im Sommer 2013 aus Cottbus zum VfB gewechselt war, kam so zu seinem vierten Bundesliga-Spiel. Bitter: Der 26 Jahre alte Ulreich musste schon zum dritten Mal das VfB-Tor räumen.

Kapitän Christian Schulz musste sich in seinem 200. Bundesliga-Spiel für Hannover 96 im Vergleich zum 1:0 gegen Köln nur an einen neuen Mitspieler gewöhnen. Der defensivere Manuel Schmiedebach ersetzte Stürmer Jimmy Briand und reagierte mit der gesamten Gäste-Elf abwartend und kompakt auf die vielen Pässe des VfB. Fast 20 Minuten lang spielten sich die Schwaben über viele Stationen den Ball zu, ohne je in die Nähe von Nationaltorwart Ron-Robert Zieler zu kommen. Versuche von Moritz Leitner, der in der ersten Hälfte häufig mit Kapitän Christian Gentner die Seiten wechselte, und Gotoku Sakai verpufften.

Nach 37 Minuten kam Stuttgart dank des umtriebigen Daniel Didavdi erstmals mit Tempo in den 96-Strafraum, prompt wurde es gefährlich. Leitner und Gentner konnten die scharfe Hereingabe aber nicht verwerten. Die VfB-Fans beklatschten die Chance dankbar. Auf der Gegenseite hatten die mitgereisten Anhänger aus Hannover nicht mal dazu eine Gelegenheit – die Elf von Tayfun Korkut erspielte sich keine. Bis zur 43. Minute, als Schmiedebach aus 35 Metern abzog und nur knapp daneben zielte.

Mit Filip Kostic als neuem Mann entwickelte der VfB nach dem Seitenwechsel mehr Zug zum Tor. Gentner und Timo Werner, der erneut anstelle von Vedad Ibisevic von Beginn an spielte, verpassten aber den schnellen Treffer nach Wiederanpfiff. Erneut Werner rutschte nach 53 Minuten an einer Kostic-Hereingabe vorbei. Viel passierte sonst nicht – bis Gentner eine Ecke verlängerte und Schwaab in seinem 134. Bundesliga-Spiel sein erstes Tor gelang. Danach tat Hannover mehr für die Offensive, weder Joselu (78.) noch Leon Andreasen (80.) kamen aber an Keeper Kirschbaum vorbei.

Bremen verliert auch gegen Wolfsburg

Werder Bremen hat in der Fußball-Bundesliga den schlechtesten Saisonstart seit 44 Jahren hingelegt. Durch ein 1:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg kassierte das Team von Trainer Robin Dutt die dritte Niederlage in Folge und rutschte auf einen Abstiegsplatz ab. Sieglos und mit drei Punkten aus den ersten sechs Spielen ist die Bilanz der Norddeutschen nur unwesentlich besser als in der Saison 1970/71 (2 Remis, 4 Niederlagen).

Bei den Gastgeber herrschte nach dem zweiten Saisonsieg dagegen große Erleichterung. Auch das ambitionierte Team von Trainer Dieter Hecking hatte bisher nur selten überzeugt, mit acht Punkten liegen sie nun aber in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Bereits am Donnerstag tritt der VfL in der Europa League gegen den OSC Lille an. Die VfL-Tore erzielten Ricardo Rodriguez (15.) und Ivica Olic (57.). Für Bremen traf Marnon Busch (37.).

Hecking wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Hertha BSC am vergangenen Mittwoch gleich viermal. Unter anderem stand auch der langjährige Bremer Aaron Hunt in der Startelf. Der Mittelfeldspieler war nach 13 Jahren bei den Hanseaten vor der Saison an den Mittellandkanal gewechselt.

Vor 29.117 Zuschauern in der Wolfsburger Arena war Hunt auch gleich an der ersten wirklich gefährlichen Szene der Gastgeber beteiligt. Nach einer Werder-Ecke blockte er einen Schuss und leitete damit den Konter ein. Kevin de Bruyne trieb den Ball nach vorne und passte auf Ricardo Rodriguez. Der Schweizer Nationalspieler ließ sich die Chance nicht nehmen und schob zum 1:0 ein (15.). Es war bereits das vierte Tor des linken Abwehrspielers in den vergangenen vier Pflichtspielen.

Dabei hatten die Bremer gar nicht schlecht begonnen. Früh versuchten sie die Gastgeber unter Druck zu setzten und im Spielaufbau zu stören. Und hatten sogar Pech als VfL-Torhüter Diego Benaglio Nils Petersen anschoss, der Ball aber nicht ins Tor ging (14.). Dennoch gingen sie mit einem 1:1 in die Pause. Nach einer verunglückten Flanke von Busch kam der Ball nach einigem Hin und her wieder zu dem Außenverteidiger, der zum Ausgleich einschoss.

In der zweiten Halbzeit erhöhten die Wolfsburger noch einmal ihre Offensivbemühungen. Für Sebastian Jung kam der offensivere Vieirinha. Nach einem Alleingang schoss Ivica Olic ans Außennetz (49.), das Spiel blieb jedoch ausgeglichen. Dann machte sich die Einwechslung Vieirinhas schnell bezahlt. Nach einer Flanke des portugiesischen Nationalspielers köpfte Olic frei vor Raphael Wolf ins Tor ein.

Werder gab jedoch nicht auf und blieb in einigen Situation durchaus gefährlich. Die große Chance zum 3:1 vergab rund 25 Minuten vor Schluss Hunt. Nach einem Gewühl im Strafraum bugsierte er den Ball jedoch mit der Hacke am Tor vorbei (68.).

Beste Spieler bei den Wolfsburgern waren Rodriguez und Olic, bei Bremen überzeugte nur Torhüter Wolf.