Ein Kommentar von Andreas Hardt

Emotion, Einstehen für das Team, die Spannung, das Mitfiebern eines ganzen Kontinents. Und dass sogar Engländer plötzlich zu überzeugten Europäern werden. Das ist Ryder-Cup. Es ist großartig.

Von Freitag an treffen im schottischen Gleneagles wieder Europa und die USA aufeinander. Bis zu 60.000 Zuschauer täglich werden auf die Anlage strömen, um 24 Golfprofis anzufeuern. Der Ryder-Cup ist nach Olympia und Fußball-WM das medial drittgrößte Sportereignis der Welt.

Natürlich gibt es da Bestrebungen, dieses Weltereignis auch einmal nach Deutschland zu holen. Zumal in Martin Kaymer einer der besten Spieler der Welt ein Deutscher ist, der 2014 Sportler des Jahres werden müsste.

Doch irgendetwas stimmt nicht mit Golf und Deutschland. Rund 640.000 Menschen spielen aktiv, und dennoch ist das Image des Sports eher schlecht als gut. Es gibt nur noch ein Turnier auf der europäischen Profitour in Deutschland. Deutsche Konzerne laden ihre Geschäftspartner lieber in die Lounges von Fußballstadien ein, statt zu Golfturnieren, während die Deutsche Bank Championship in den USA eines der bedeutendsten Turniere ist. Und Fernsehbilder gibt es nur gegen Geld bei Sky.

Manche Politiker fabulieren immer noch von Millionären in karierten Hosen. Die Bereitschaft, auf Steuereinnahmen zu verzichten, um den Ryder-Cup durchzuführen, wird es deshalb nicht geben. Daran ist unter anderem schon die deutsche Bewerbung für 2018 gescheitert.

Nein, der Ryder-Cup wird in absehbarer Zukunft nicht nach Deutschland kommen. Sehr schade.