Eine Verlegung in den Winter wird von den europäischen Ligen abgelehnt. Katar steht zudem wegen gravierenden Verletzungen der Menschenrechte seit einigen Jahren in der Kritik.

Hamburg. Die Anzeichen, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 nicht im Emirat Katar stattfindet, verdichten sich. „Persönlich glaube ich, dass die WM 2022 am Ende nicht in Katar stattfinden wird“, sagte Theo Zwanziger (69), Mitglied im Exekutivkomitee des Weltverbandes Fifa, zu Sport Bild Plus. Der ehemalige DFB-Präsident sieht Gesundheitsrisiken wegen der Hitze für Spieler und Fans.

„Die Mediziner sagen – und das habe ich im Protokoll festhalten lassen -, dass sie nicht verantworten können, dass im Sommer unter diesen Bedingungen eine WM stattfindet“, betonte Zwanziger. Das sei zwar in den Stadien durch besondere Kühltechniken möglich, „aber die WM findet nicht nur in den Stadien statt. Es kommen Fans aus aller Welt, die sind in der Hitze unterwegs. Der erste lebensbedrohliche Vorfall würde sofort zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen führen. Das würde niemand im Fifa-Exko verantworten wollen“, äußerte der Jurist aus Altendiez.

Eine Verlegung in den Winter wird von den europäischen Ligen abgelehnt. Katar steht zudem wegen gravierenden Verletzungen der Menschenrechte seit einigen Jahren in der Kritik. Zahlreiche ausländische Arbeitskräfte sollen wie Sklaven behandelt worden sein, Hunderte waren zu Tode gekommen. Außerdem muss sich Katar immer noch mit Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der WM-Vergabe im Dezember 2010 auseinandersetzen.