Der NFL-Club Minnesota Vikings hat dem öffentlichen Druck nachgegeben und den Running Back Adrian Peterson wieder aus dem Kader gestrichen. Peterson ist wegen Kindesmissbrauchs angeklagt worden.

Eden Prairie/Los Angeles. Nun also doch: Die Minnesota Vikings haben auf den öffentlichen Druck reagiert und den des Kindesmissbrauchs angeklagten American-Football-Profi Adrian Peterson wieder aus dem Kader gestrichen. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den 29-Jährigen hatte der NFL-Club den Running Back zunächst suspendiert, ihn dann aber für das Auswärtsspiel am Sonntag bei den New Orleans Saints zurück ins Aufgebot geholt.

Das Vorgehen des Klubs aus der US-amerikanischen Profiliga hatte landesweit Kritik hervorgerufen. Zudem legte Klub-Sponsor Radisson die Zusammenarbeit mit den Vikings auf unbestimmte Zeit auf Eis. In einer offiziellen Mitteilung des Vereins heißt es nun: „Adrian wird bis zur juristischen Klärung des Falls an keiner Teamaktivität mehr teilnehmen. Das gibt ihm Zeit, seine persönliche Situation in den Griff zu bekommen.“

Peterson wird vorgeworfen, seinen vierjährigen Sohn mit einem Ast verprügelt haben. Das Kind hatte an den Beinen, auf dem Rücken, dem Gesäß und an den Hoden Blutergüsse und Schnittwunden erlitten. Peterson, gegen den zwischenzeitlich ein Haftbefehl erlassen worden war, stellte sich anschließend der Polizei und ist nach Zahlung einer Kaution wieder auf freiem Fuß.

Nur wenige Tage zuvor hatte ein weiterer NFL-Profi für Schlagzeilen gesorgt. Der ehemalige Baltimore-Ravens-Profi Ray Rice soll seine frühere Verlobte und heutige Ehefrau bewusstlos geschlagen haben.

Nach den Vorfällen haben nun auch die Sponsoren der Vereine den Druck erhöht. Die Groß-Brauerei Anheuser-Busch, Lieferant des offiziellen NFL-Bieres, kritisierte die Liga in einer offiziellen Mitteilung am Dienstag scharf. „Wir sind enttäuscht und zunehmend besorgt über die letzten Vorfälle, die die NFL-Saison überschattet haben. Wir sind nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie die Liga diese Fälle bisher geregelt hat, die im direkten Widerspruch zu unserer Firmenkultur und Moral liegen.“ Auch McDonalds, das Kreditkarten-Unternehmen Visa sowie der Lebensmittelkonzern Campbell Soup Co. äußerten ähnliche Bedenken.