In seinem Buch „Wenn das Leben foul spielt“ berichtet Ex-Fußballprofi Thorsten Legat, dass sein Vater ihn als Kind mehrfach sexuell missbraucht hat. Legat bestritt 243 Bundesliga-Spiele.

Köln. Der ehemalige Fußball-Profi Thorsten Legat ist in seiner Kindheit von seinem Vater offenbar mehrfach sexuell missbraucht worden. Das enthüllte der 45-Jährige in seinem Buch „Wenn das Leben foul spielt“, aus dem die Bild-Zeitung am Dienstag Auszüge veröffentlichte. „Es war das reinste Horror-Szenario“, berichtet Legat, der insgesamt 243 Bundesliga-Spiele für den VfL Bochum, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, den VfB Stuttgart und Schalke 04 bestritt.

„Es begann immer damit, dass mein Papa an mich heranrückte, wenn ich mich in einer Tiefschlafphase befand, aus der ich dann verwirrt aufwachte“, schreibt Legat. Zudem sei sein Vater gegen ihn, seinen Bruder und seine Mutter gewalttätig geworden. „Ich wünschte ihm den Tod“, so Legat, der später als Profi als Rüpel galt und aktuell Trainer des Landesligisten 1. FC Wülfrath ist.

Nach seiner aktiven Karriere, die mit der Meisterschaft 1993 in Bremen ihren Höhepunkt fand, hatte Legat sein Leben zunächst nicht in den Griff bekommen, trank regelmäßig und stand vor der Scheidung. „Mit Sicherheit war ich damals hochgradig suizidgefährdet. Es ging mir tatsächlich durch den Kopf, mir ein Messer in die Brust zu rammen, um meinem Leben ein Ende zusetzen“, schreibt der Familienvater.

Legat hatte unter anderem 2007 für Schlagzeilen gesorgt, als ein Verfahren gegen ihn wegen des Vorwurfs der versuchten Körperverletzung mit einer Waffe nach einer Zahlung von 1000 Euro eingestellt wurde. Legat war wegen eines Angriffs auf eine Gruppe pöbelnder Jugendlicher mit einem Samurai-Schwert angezeigt worden. In der Silvesternacht 1996/97 schlug er in Bochum einen Mann krankenhausreif.

Das Schreiben des Buches sei für ihn auch eine Art Befreiung gewesen, sagte Legat: „Die Leute denken doch alle, dass ich ein Psycho bin, einen Knall habe. Das ich nicht so. Ich will nun zeigen, warum ich manchmal so war und alles ausgelebt habe, manchmal auch aggressiv. Aber eigentlich habe ich einen weichen Kern, bin ein Familienmensch“. Derzeit sei er „der glücklichste Mensch der Welt“.