Beim Sommerfest der Förderinitiative für die Olympioniken wurden die Werbeplakate vorgestellt, die den Hamburgern ihre Spitzenathleten näherbringen sollen

Hamburg. Natürlich war auch im Block-Bräu an den Landungsbrücken am Montagabend der Wettstreit zwischen Hamburg und Berlin das Gesprächsthema Nummer eins. Sportsenator Michael Neumann fasste in kurzen Worten das zusammen, was am Vormittag im Rathaus Wissenswertes über die erhofften Bewerbungskampagnen um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 oder 2028 gesagt worden war (lesen Sie dazu die Berichte im Lokalteil). Aber bevor Deutschland Gastgeber für die besten Sportler dieser Welt werden kann, gibt es in nicht einmal zwei Jahren die nächsten olympischen Wettkämpfe in Rio de Janeiro.

Damit dort viele Athleten aus Hamburg antreten können, hat sich die Initiative Team Hamburg 2016 zur Aufgabe gemacht, einen Kader von derzeit 55 Athleten finanziell in der Form zu unterstützen, dass sie sich sorgenfrei auf ihre Medaillenmissionen vorbereiten können. Beim Sommerfest, zu dem Teamchefin Ingrid Unkelbach, Leiterin des Olympiastützpunktes Hamburg/Schleswig-Holstein, in den Hafen geladen hatte, wurde die Bedeutung einer breiten Unterstützung der Sportler in der Hamburger Bevölkerung noch einmal herausgestrichen.

„Jeder noch so kleine Beitrag hilft unserem Team“, sagte Unkelbach, „es macht doch viel mehr Spaß, mit unseren Athleten mitzufiebern, wenn man einen kleinen Beitrag dazu geliefert hat, dass sie uns mit ihren Leistungen beschenken.“ Um den Menschen in den kommenden Monaten die Spitzensportler näherzubringen, wurde eine neue Werbekampagne vorgestellt, die von diesem Dienstag an auf Plakaten in der ganzen Stadt zu sehen sein wird. Unter dem Motto „Ganz Hamburg ist am Start“ wurden ein Straßenbauer, ein Schauspieler und eine Polizistin in verschiedenen Sportarten gemeinsam mit deren Protagonisten in Szene gesetzt.

Wie schwierig es noch immer ist, selbst hochrangige Wirtschaftsvertreter zum Spenden für die Olympiastarter, die mit durchschnittlich sieben Euro Stundenlohn klarkommen müssen, zu bewegen, mussten Sara Goller und Moritz Fürste feststellen. Der Welthockeyspieler von 2012 und die ehemalige Beachvolleyballerin, die den Abend gemeinsam mit Ex-HSV-Vorstandsfrau Katja Kraus moderierte, versuchten bei einer Auktion zugunsten des Teams Hamburg die rund 250 anwesenden Gäste zum Mitbieten zu animieren. Dabei gaben die zu Matjes, Nordseekrabben und Fleischspezialitäten eingeladenen Unterstützer ein derart schwaches Bild ab, dass sich Hockeylegende Christian Blunck mit Kumpel Tom Heinkel erbarmen musste, für ein Abendessen mit Gollers Ex-Strandpartnerin Laura Ludwig 600 Euro zu bieten. Blunck erhöhte freiwillig auf 1000 Euro, weil Goller zusagte, ebenfalls mitzuessen. Senator Neumann war es vorbehalten, für 1200 Euro VIP-Karten für ein Champions-League-Spiel seines Lieblingsclubs Borussia Dortmund zu ersteigern. Es war das Höchstgebot des Abends, und so durfte Neumann mit Recht an die Adresse der Hamburger Wirtschaft sagen: „Da geht noch mehr!“