Die Silberpfeile liefern sich einen spannenden WM-Zweikampf. Gut für die Formel 1, gut für Mercedes, könnte man meinen? Mitnichten. Bei Mercedes tobt ein böser Streit. Ein Kommentar

Es war ein Plan, der endlich wieder für Spannung sorgen sollte: Mit einer umfassenden Änderung des Regelwerks zur neuen Saison schafften es die Formel-1-Bosse, die Dominanz des Vierfachweltmeisters Sebastian Vettel im Red Bull zu stoppen. Die Folge: Im Formel-1-Jahr 2014 dominiert nun Mercedes. In den ersten zehn Rennen gewannen bis auf eine Ausnahme wechselseitig die Teamkollegen Lewis Hamilton und Nico Rosberg.

Von Langeweile ist aber nichts zu spüren. Die Silberpfeile liefern sich einen spannenden WM-Zweikampf. Gut für die Formel 1, gut für Mercedes, könnte man meinen? Mitnichten. Bei Mercedes tobt ein böser Streit. Hamilton und Rosberg liegen seit Wochen im Streit, der nach der „Schlitzaffäre“ von Spa (Rosberg fuhr Hamilton in den Reifen) jetzt schmutzig wird. Motorsportchef Toto Wolff spricht bereits von „Konsequenzen“.

Die hausgemachte Mercedes-Krise hat indes einen großen Gewinner: die Formel 1. Rosberg und Hamilton sei Dank. Oft genug ärgerten sich Fans und TV-Zuschauer über Teamabsprachen und interne Überholverbote. Nicht so bei Mercedes. Hier gibt es keine Nummer eins. Und das ist auch gut so. Wer will schon dabei zusehen, wie Rosberg seinem Rivalen Hamilton gehorsam hinterherfährt?

Zu sehr sollten sich die beiden aber nicht mit Schmutz beschmeißen. Im Schatten der Silberpfeile hat sich Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo nach zwei Siegen in Folge in Position gebracht. Will Mercedes seine WM nicht riskieren, müssen sich Rosberg und Hamilton an Regeln halten. Sonst lacht am Ende doch wieder Red Bull.