Aufsteiger Paderborn ging nach einem Kopfballtor von Kapitän Hünemeier kurz vor dem Abpfiff in Führung. Doch Mainz schaffte in der Nachspielzeit durch einen verdienten Elfmeter den 2:2-Ausgleich.

Paderborn. Für den SC Paderborn hat das Bundesliga-Abenteuer mit einem Punktgewinn begonnen. Der FSV Mainz 05 mit seinem neuen Trainer Kasper Hjulmand dagegen erlebte beim 2:2 (1:1) eine weitere Enttäuschung. Nach dem Ausscheiden in der Europa-League-Qualifikation und im DFB-Pokal wartet der Nachfolger von Thomas Tuchel weiter auf sein erstes Erfolgserlebnis. „Wir waren nervös, haben aber eine gute Moral gezeigt“, sagte der Däne. Vor der Sky-Kamera gab er zu: „Es ist nicht leicht, einen neuen Stil einzuführen.“

Shinji Okazaki (34. Minute) hatte die Gäste vor 14 824 Zuschauern in der Benteler-Arena in Führung geschossen. Doch nur drei Minuten später sorgte Elias Kachunga am Sonntag für den Ausgleich und das erste Paderborner Bundesliga-Tor in der Fußball-Geschichte. Die erste SC-Führung im Oberhaus machte dann Kapitän Uwe Hünemeier (87.) per Kopf perfekt, ehe Ja-Cheol Koo in der Nachspielzeit (90+4.) einen Foulelfmeter zum letztendlich verdienten Ausgleich in einer turbulenten Schlussphase verwandelte.

„Wir sind enttäuscht, das sagt alles“, befand Paderborns Trainer Andre Breitenreiter. „In der zweiten Halbzeit haben wir hundertprozentig überzeugt. Wir sollten sehr stolz auf diese Mannschaft sein.“ Man habe versucht, das dritte Tor zu schießen. „Das ist dann bitter bestraft worden.“

Mit einem Lizenzspieleretat von nur 15 Millionen Euro und dem kleinsten Stadion der Liga wagt sich der Neuling in die Bundesliga. Schon in der Aufstiegssaison hatten die Paderborner mit rund sechs Millionen Euro in der zweiten Liga einen Mini-Etat. Auch wenn die Ostwestfalen noch nicht einmal über ein eigenes Trainingszentrum verfügen, zeigte sich das Breitenreiter-Team beim Liga-Debüt in einem starken Fitnesszustand. Angefeuert vom Gesang der heimischen Fans, von denen sich 9500 eine Dauerkarte gesichert haben, setzten sie die Gäste bereits ab der Mittellinie unter Druck.

Selbst die zunächst verdiente Mainzer Führung nach einem Abstaubertor von Okazaki nach einer guten halben Stunde schockte den Außenseiter nicht. Nur Augenblicke später erzielte Kachunga den umjubelten Premieren-Treffer. Einmal mehr sah die FSV-Abwehr nicht gut aus. „Wir hatten das spielerisch ganz gut im Griff. Der Fehler darf nicht passieren“, grantelte 05-Manager Christian Heidel.

Auf ihren Kapitän Nikolce Noveski mussten die Mainzer kurz nach der Pause verletzungsbedingt verzichten. Nach dem Aus ihres Spielführers kamen sie prompt in Schwierigkeiten. Die Ostwestfalen bestimmten über weite Strecken das Geschehen. Das zweite Paderborner Bundesliga-Tor gelang, als Hünemeier eine erneute Unsicherheit in der Mainzer Verteidigung ausnutzte. Kurz vor Schluss traf der Mainzer Okazaki noch die Latte und wurde dann von Hünemeier gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Koo sicher. „Wenn ich die Bilder sehe, da kann man Elfmeter geben“, sagte Breitenreiter.