Für Felix Magath wird es nach drei Niederlagen in den ersten drei Saisonspielen in der 2. englischen Liga mit dem FC Fulham langsam, aber sicher eng. Fans skandieren bereits „Felix Out“.

London/Köln. Sein Englisch ist noch lange nicht perfekt, doch die Forderung der Fans war auch für Felix Magath unmissverständlich. „Felix Out!“, riefen die Anhänger des FC Fulham nach der dritten Niederlage im dritten Spiel des vermeintlichen Aufstiegsaspiranten – „Felix raus!“

Es wird nach der 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Wolverhampton Wanderers langsam eng für den früheren Meistermacher des VfL Wolfsburg. Nach dem Abstieg aus der Premier League hat Magath nach seinen Wünschen eine komplett neue Mannschaft aufbauen dürfen. Neben jungen, ablösefreien Spielern durfte er auch den schottischen Fußball-Nationalstürmer Ross McCormack für die britische Zweitliga-Rekordsumme von 14 Millionen Euro verpflichten.

Nun steckt Fulham schon wieder tief im Keller und Magaths Bitten um Geduld laufen immer mehr ins Leere. Ende vergangener Woche hatte er sich sogar mit einem offenen Brief auf seiner Facebook-Seite an die Fans der Cottagers gewandt, weil „es immer meine Philosophie als Trainer war, mich mit den Fans auszutauschen“.

Dafür bekam der 60-Jährige noch viel Zuspruch, doch der Glaube der Anhänger an ihn schwindet, und so leistete er nach der erneuten Pleite schon Abbitte. „Meine Botschaft an die Fans lautet: Entschuldigung für die Niederlage“, sagte er: „Aber ich kann nur weiter um Geduld bitten. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Magath macht sich noch keine Sorgen


Klubbesitzer Shahid Khan stand zuletzt noch hinter dem deutschen Coach, obwohl dieser schon bei seiner ersten Mission, den Klassenerhalt in der Premier League zu erreichen, im Vorjahr gescheitert war. „Natürlich sprechen wir über die Situation. Auch ihm war bewusst, dass ein Saisonauftakt mit vielen neuen Spielern schwierig sein kann“, berichtete Magath direkt nach dem Schlusspfiff: „Natürlich brauchen wir langsam Siege, aber sobald diese gelingen, wird auch das Selbstvertrauen zurückkommen. Es ist eine lange Saison, deswegen mache ich mir über die Situation jetzt keine Sorgen.“

Allerdings hatte es schon nach dem Abstieg heftige Kritik an „Quälix“ gegeben. Ex-Kapitän Brede Hangeland hatte öffentlich erklärt, ihm sei von Magath per Mail gekündigt worden. Es sei „sehr schwierig, mit ihm zu arbeiten. Anstatt uns zu helfen, den Abstieg zu verhindern, hat er die Dinge schlimmer gemacht“. Magaths Strategie sei es, die Spieler „mental und physisch zu zerstören, um bessere Resultate zu erzielen. Ich denke nicht, dass das der richtige Weg ist“.

Und die nächsten Wochen werden nicht leichter. Zu den kommenden vier Gegnern für das Team um die ehemaligen Bundesliga-Profis Tim Hoogland (Schalke) und Adil Chihi (Köln) sowie den deutschen Mittelfeldspieler Thomas Eisfeld zählen auch die beiden bisherigen Spitzenteams Cardiff City und Nottingham Forest. Und die Ziele Magaths waren nicht grad bescheiden gewesen. Er wolle nicht nur eine Mannschaft aufbauen, die aufsteigt, hatte er noch am vergangenen Freitag geschrieben, „sondern ein starkes Erstligateam mit vielversprechender Zukunft“.

Im Moment geht es für Magath aber erst einmal darum, die Fans zu besänftigen und mit der Mannschaft zurück in die Spur zu finden. Und darum, seinen Job zu behalten.