Hier erfahren Sie alle Hintergründe und Ergebnisse rund um die Schwimm-EM in Berlin: Der Hamburger Markus Deibler hat das Halbfinale über 100 Meter Freistil als Neunter erreicht.

Italiens Frauen-Staffel siegt über 4 x 200 Meter Freistil

19.56 Uhr: Italiens Frauen sind Staffel-Europameisterinnen über 4 x 200 Meter Freistil. Schlussschwimmerin Federica Pellegrini fing kurz vor dem Ziel die lange führenden Schwedinnen ab und schlug nach 7:50,53 Minuten an. Rang drei ging an die Ungarinnen. Deren Schlussschwimmerin Katinka Hosszu hatte kurz zuvor jeweils über 200 Meter Lagen und 100 Meter Rücken gesiegt. Eine deutsche Freistil-Staffel hatte sich nicht für die EM qualifiziert.

Zwei EM-Titel für Schwimmerin Hosszu

19.51 Uhr: Katinka Hosszu setzt ihre Titeljagd fort. Die Weltmeisterin aus Ungarn gewann über die 200 Meter Lagen in 2:08,11 Minuten vor der Britin Aimee Willmott und der Österreicherin Lisa Zaiser. Anschließend gewann die Weltcupsiegerin auch die 100 Meter Rücken. Allerdings musste sich Hosszu in 59,63 Sekunden den Sieg mit der zeitgleichen Dänin Mie Nielsen teilen. Nielsens dänischer Landsmann Viktor Bromer setzte sich über die 200 Meter Schmetterling in 1:55,29 Minuten durch. Alle diese Finals fanden ohne deutsche Beteiligung statt.

Wenk als Achte ins Finale über 100 m Schmetterling

19.44 Uhr: Die deutsche Meisterin Alexandra Wenk hat das Finale über 100 m Schmetterling erreicht. Die Münchnerin erreichte nach 58,59 Sekunden im Halbfinale den achten Rang. Auch Vanessa Grimberg (Stuttgart) schied in 2:27,01 Minuten als Zehnte über 200 m Brust aus.

Rückenschwimmer Graesser verpasst EM-Bronze um zwei Hundertstel

19.33 Uhr: Nicolas Graesser hat eine Medaille über 50 Meter Rücken nur ganz knapp verpasst. Der 20-Jährige schlug nach 25,02 Sekunden an und lag damit nur zwei Hundertstelsekunden hinter dem drittplatzierten Briten Chris Walker-Hebborn. Graesser trainiert und studiert in den USA. Europameister wurde in 24,64 Sekunden der Russe Wladimor Morozow. Rang zwei ging an Jeremy Stravius aus Frankreich.

Koch mit deutschem Rekord Europameister über 200 Meter Brust

19.00 Uhr: Marco Koch hat den deutschen Beckenschwimmern bei den Europameisterschaften in Berlin die erste Goldmedaille beschert. Der WM-Zweite gewann am Donnerstag über 200 Meter Brust mit deutschem Rekord von 2:07,47 Minuten. Der 24-Jährige verbesserte seine fünf Jahre alte Bestmarke aus der Ära der Hightech-Anzüge um 86 Hundertstelsekunden. „Es hat so viel Spaß gemacht, so was hatte ich noch nie“, sagte der Darmstädter in der ARD. Sein Heimtrainer Volker Kreisel jubelte lautstark von der Tribüne aus mit und schrie immer wieder „Ja, Ja!“

Zweiter wurde drei Zehntelsekunden hinter Koch der Weltjahresbeste Ross Murdoch aus Großbritannien. Der Commonwealth-Games-Sieger schlug nach 2:07,77 an. Rang drei ging an den Litauer Giedrius Titenis. Koch holte die insgesamt vierte Medaille der deutschen Beckenschwimmer und das 16. Edelmetall dieser EM.

Markus Deibler verpasst Finale über 100 Meter Freistil

18.32 Uhr: Markus Deibler hat das Finale über 100 Meter Freistil verpasst. Der Hamburger schlug in 49,13 Sekunden als Gesamt-Zwölfter beider Halbfinal-Läufe an. Als Schnellster geht 50-Meter-Olympiasieger Florent Manaudou aus Frankreich ins Finale an diesem Freitag. Er schwamm 48,61 Sekunden. Paul Biedermann hatte sich am Morgen für den Vorlauf abgemeldet und schont sich für die anstehenden Staffeln.

Sarah Köhler EM-Siebte über 800 Meter Freistil

18.24 Uhr: Sarah Köhler hat Platz sieben über 800 Meter Freistil belegt. Die 20-Jährige aus Frankfurt/Main schlug in ihrem ersten großen internationalen Finale in persönlicher Bestzeit nach 8:30,94 Minuten an. Den Sieg sicherte sich die Britin Jazmin Carlin. Die Gewinnerin der Commonwealth Games lag in starken 8:15,54 Minuten vor der Olympia-Zweiten Mireia Belmonte aus Spanien. Rang drei ging an Boglarka Kapas aus Ungarn.

Patrick Hausding gewinnt dritten Titel

17.26 Uhr: Kunstspringer Patrick Hausding hat seinen dritten Titel bei den Europameisterschaften gewonnen. Nach den Erfolgen im Synchronspringen vom Turm und im Einzel vom Ein-Meter-Brett entschied Hausding auch die Konkurrenz vom Drei-Meter-Brett für sich. Nach dem verpatzten ersten Sprung war der 25-Jährige noch Letzter gewesen und kämpfte sich vom zwölften Platz nach ganz vorn. Dank des besseren letzten Sprungs, eines viereinhalbfachen Saltos, fing Hausding mit 487,85 Punkten den bis dahin stets führenden russischen Titelverteidiger Ilja Sacharow (483,20) noch ab. Bronze sicherte sich der Ukrainer Illja Kwascha mit 477,20 Zählern.

Stephan Feck belegte mit 429,50 Punkten den achten Platz. Hausding hatte 2010 bei der EM in Budapest als erster Springer fünf Medaillen gewonnen. Auch bei der Heim-EM startet der gebürtige Berliner fünfmal. Noch nie seit der Etablierung des Ein-Meter-Bretts 1989 hat es ein Springer geschafft, alle drei Einzel-Titel bei einer EM zu gewinnen. Hausding tritt vor der Entscheidung vom Turm am Samstag gemeinsam mit Feck noch im Drei-Meter-Synchronspringen am Freitag an.

Wasserspringer Hausding und Feck locker ins Finale

14.26 Uhr: Wasserspringer Patrick Hausding greift nach seiner dritten Medaille. Der frisch gekürte Europameister vom Ein-Meter-Brett und im Turm-Synchronspringen qualifizierte sich im Vorkampf von drei Metern als Zweiter (465,20) souverän fürs Finale am Donnerstagnachmittag. Der Leipziger Stephan Feck weckte als Vierter (459,85) ebenfalls Medaillenhoffnungen. Vorkampfsieger wurde der Russe Ilja Sacharow (469,40) trotz eines völlig verpatzten Rückwärtssaltos im zweiten Durchgang.

Synchron-Weltmeister Hausding strebt bei den Titelkämpfen in seiner Heimatstadt fünf Medaillen in fünf Wettbewerben an. Sollte ihm das gelingen, würde der 25-Jährige seinen EM-Rekord von 2010 einstellen. Im Vorkampf hatte Hausding leichte Probleme mit dem viereinhalbfachen Vorwärtssalto in gehockter Ausführung. Es ist der Sprung mit dem höchsten Schwierigkeitsfaktor in Hausdings EM-Programm. „Mit dem Wettkampf-Adrenalin ist der möglich“, hatte der zehnmalige Europameister im Vorfeld gesagt.

Heintz: Eis-Dusche für Bundestrainer nach Silber

13.45 Uhr: Am Tag nach dem Silber-Coup machte Philip Heintz den Chef-Bundestrainer mal so richtig nass. Genüsslich schüttete der EM-Zweite über 200 Meter Lagen in Berlin neben dem EM-Dritten Jan-Philip Glania den Eimer voller Eiswasser über Henning Lambertz. Dieser nominierte im Rahmen des Internet-Hypes „Ice Bucket Challenge“ wiederum unter anderem Heintz für die nächste kalte Dusche. Der Student der Geowissenschaften hatte wieder mal seinen Spaß. „Ich bin eh ein Mensch, der selten schlecht gelaunt ist“, sagte er.

Der Kurzbahn-Europameister macht derzeit nur Freude und ist der Gegenentwurf zu Schwimmern, die sich etwa von der Konkurrenz beeindrucken lassen. „Ein fröhlicher Typ, der mit einem Lachen auf die Startbrücke kommt und wieder runtergeht – tolle Einstellung, sehr trainingsfleißig“, charakterisierte Lambertz am Donnerstag einen seiner Musterknaben. Der 23-Jährige hat seit seinem Wechsel nach Heidelberg zu Trainer Michael Spiekermann noch einmal verbessert.

Nicht ohne Grund sicherte er sich in dem engen Rennen Silber: „Ich trainiere zweimal am Tag meine Anschläge.“ Eine weitere Besonderheit: Um den Körper auf Touren zu bringen, absolviert er beim morgendlichen Einschwimmen „volle Pulle“ 100 Meter Schmetterling. Seitdem zeigt er nach einigen Enttäuschungen seine Trainingszeiten auch im Wettkampf.

Deibler im Halbfinale über 100 Meter Freistil

12.03 Uhr: Markus Deibler hat das Halbfinale über 100 Meter Freistil erreicht. Der Hamburger kam am Donnerstag in 49,19 Sekunden als Neunter in die nächste Runde am Abend. „Ich bin froh, dass ich weiter bin“, sagte Deibler, der nur vier Zehntelsekunden über seiner persönlichen Bestzeit blieb. Sein unglücklicher vierter Platz über 200 Meter Lagen am Abend ist für den 24-Jährigen „immer noch eine Riesenenttäuschung, aber man muss halt so professionell sein und es abhaken“. Der europäische Jahresbeste hatte vor der letzten Wende geführt und lag im Ziel nur 19 Hundertstelsekunden hinter dem Sieger Laszlo Cseh (Ungarn). Mit einer Steigerung am Abend ist für Deibler das Finale über 100 Meter Freistil drin.

Biedermann verzichtet auf die 100 Meter Freistil

11.30 Uhr: Schwimmstar Paul Biedermann hat einen Tag nach seiner Silbermedaille über 200 m Freistil auf einen Start über die halbe Distanz aus Kraftgründen verzichtet. Stattdessen will sich der 28-Jährige aus Halle ganz auf seine Staffeleinsätze über 4x200 m Freistil (Sonnabend) und 4x100 m Lagen (Sonntag) im Berliner Velodrom konzentrieren. „Ich stelle mich jetzt ganz in den Dienst der Mannschaft. Da muss man sehen, was dem Team nützt, und wo man sich sinnlos zerschießt“, hatte der Doppel-Weltmeister von 2009 nach seinem zweiten Platz über 200 m gesagt. Aufgrund einer Erkrankung konnte der Weltrekordler in der Vorbereitung drei Wochen nicht trainieren.

Bundestrainer Henning Lambertz erklärte, Biedermann sei nach dem 200-m-Rennen am Mittwoch „stehend K.o.“ gewesen: „Die Regenerationsprozesse sind langsamer verlaufen als erhofft.“ In der Europarangliste belegte Biedermann auf seiner Nebenstrecke 100 m mit seiner Saisonbestzeit von 48,31 Sekunden, die er bei seinem deutschen Meistertitel in Berlin geschwommen war, zwar den dritten Platz. Die Medaillchancen wären aufgrund des Trainingsrückstandes dennoch eher gering gewesen.