Hier erfahren Sie alles rund um die Leichtathletik-EM in Zürich: Alle drei deutschen Diskuswerferinnen stehen im Finale. Nackt-Jubler Mekhissi-Benabbad bekommt die Chance zur Wiedergutmachung.

Heidler und Klaas ohne Hammerwurf-Medaille - Wlodarczyk siegt

22:13 Uhr: Die deutschen Hammerwerferinnen Betty Heidler und Kathrin Klaas haben bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich eine Medaille verpasst. Klaas kam mit 72,89 Metern auf Rang vier, Weltrekordlerin Betty Heidler (beide Frankfurt) wurde mit 72,39 nur Fünfte. Die Polin Anita Wlodarczyk verteidigte mit der Weltjahresbestweite von 78,76 Metern überlegen ihren Titel von 2012. Silber ging an Martina Hrasnova aus der Slowakei (74,66), Bronze an die Polin Joanna Fiodorow (73,67).

Brite Gemili gewinnt 200-Meter-Titel bei EM - Lemaitre Zweiter

22:07 Uhr: Der Brite Adam Gemili hat Titelverteidiger Christophe Lemaitre bei der Leichtathletik-EM in Zürich über 200 Meter entthront. In 19,98 Sekunden lief der neue Europameister am Freitag dem Franzosen davon. Lemaitre kam in 20,15 Sekunden als Zweiter ins Ziel. Dritter wurde Serhij Smelik aus der Ukraine in 20,30 Sekunden. Deutsche Läufer waren nicht im Finale.

Hochsprung-Weltmeister Bondarenko sichert sich auch EM-Titel

22:04 Uhr: Weltmeister und Top-Favorit Bogdan Bondarenko hat bei der EM in Zürich den Titel geholt. Der Europarekordler aus der Ukraine war im Letzigrund nach übersprungenen 2,35 m als Einziger noch im Wettkampf und setzte sich damit vor seinem Landsmann Andrej Protsenko (2,33) durch. Bronze ging an Olympiasieger Iwan Uchow (Russland/2,30). Der 24 Jahre alte Bondarenko hatte sich 2013 um zehn Zentimeter auf 2,41 m gesteigert und damit in Moskau den WM-Titel geholt. In New York egalisierte Bondarenko den 27 Jahren alten Europarekord des Schweden Patrick Sjöberg. Höher sprang überhaupt nur Weltrekordler Javier Sotomayor, dessen Bestmarke bei 2,45 m liegt. Ein deutscher Hochspringer war in Zürich nicht am Start.

Siebenkämpferin Schäfer EM-Vierte - Französin Djimou verteidigt Titel

21:39 Uhr: Siebenkämpferin Carolin Schäfer ist bei der Leichtathletik-EM in Zürich auf dem vierten Platz gelandet. Die 22 Jahre alte Frankfurterin sammelte 6395 Punkte und verpasste die Bronzemedaille am Freitagabend nur um 28 Zähler. Die Französin Antoinette Nana Djimou verteidigte ihren Titel mit 6551 Punkten. Silber erkämpfte Hallen-Weltmeisterin Nadine Broersen aus den Niederlanden (6498) vor der Belgierin Nafissatou Thiam (6423). Lilli Schwarzkopf aus Hannover wurde mit 6332 Punkten starke Fünfte, Schäfers Vereinskollegin Claudia Rath landete auf dem achten Rang.

Hussein holt über 400 Meter Hürden erstes EM-Gold für Schweiz

21:05 Uhr: Der Schweizer Kariem Hussein hat bei der Leichtathletik-EM in Zürich Gold über 400 Meter Hürden und damit die erste Medaille für die Gastgeber erkämpft. Der 25-Jährige gewann am Freitagabend in 48,96 Sekunden vor dem Esten Rasmus Mägi (49,06). Bronze erkämpfte der Russe Denis Kudrjawzew in 49,16 Sekunden. Der deutsche Meister Felix Franz von der LG Neckar/Enz landete auf dem fünften Rang (49,83), der Magdeburger Varg Königsmark wurde in 49,91 Sekunden Siebter.

Niederländerin Schippers gewinnt zweites Sprint-Gold bei EM

20:35 Uhr: Dafne Schippers hat bei der Leichtathletik-EM in Zürich ihr zweites Sprint-Gold gewonnen. Die Niederländerin dominierte zwei Tage nach den 100 Metern am Freitagabend auch den 200-Meter-Sprint in der Jahresweltbestzeit von 22,03 Sekunden. Die zweitplatzierte Britin Jodie Williams lag in 22,46 schon deutlich zurück. Auf den Bronzeplatz sprintete die Französin Myriam Soumaré in 22,58 Sekunden. Deutsche Sprinterinnen waren über 200 Meter nicht am Start.

Pleite für Weitsprung-Titelverteidiger Bayer - Reif im Finale

20:27 Uhr: Titelverteidiger Sebastian Bayer ist in der Weitsprung-Qualifikation bei der Leichtathletik-EM in Zürich gescheitert. Der Hamburger kam am Freitagabend vor 20 000 Zuschauern im Letzigrund-Stadion nur auf schwache 7,56 Meter und ist damit nicht bei der Medaillenvergabe am Sonntag dabei. Hingegen überstand Christian Reif, der Europameister von 2010, das Zitterspiel schadlos. Der Rehlinger sprang im zweiten Versuch 8,02 Meter.

Pole Kszczot holt EM-Titel über 800 m - Favorit Bosse bricht ein

20:07 Uhr: Der Pole Adam Kszczot hat sich bei der Leichtathletik-EM in Zürich den Titel über 800 m gesichert. Der Europameisterschafts-Dritte von 2010 lief in starken 1:44,15 Minuten einen ungefährdeten Sieg vor seinem Landsmann Artur Kuciapski (1:44,89) und dem Iren Mark English (1:45,03) heraus. Den 36 Jahren alten Meisterschafts-Rekord von DDR-Läufer Olaf Beyer (1:43,84) verpasst Kszczot nur knapp.

Top-Favorit Pierre-Ambroise Bosse aus Frankreich erlebte hingegen ein Debakel. Der 22-Jährige legte auf den ersten 600 m ein viel zu hohes Tempo vor, brach völlig ein und wurde in 1:46,55 Minuten Achter und damit Letzter. Bosse war im Juli beim Diamond-League-Meeting in Monaco mit 1:42,53 Minuten die beste Zeit eines Europäers seit fast 13 Jahren gelaufen.Der deutsche Meister Dennis Krüger aus Berlin hatte als Sechster in seinem Halbfinale den Endlauf klar verpasst.

Siebenkampf: Schäfer und Schwarzkopf kämpfen um Bronze

19:59 Uhr: Das deutsche Siebenkampf-Duo Carolin Schäfer (Frankfurt) und Lilli Schwarzkopf (Hannover) kämpft bei der Leichtathletik-EM in Zürich weiter um eine Medaille. Die lange verletzte Olympiazweite Schwarzkopf verbesserte sich mit 52,17 m im Speerwurf auf Platz sechs (5477 Punkte) und gilt zudem als starke Läuferin über die abschließenden 800 m. Schäfer rangiert vor der letzten Disziplin auf Platz vier (5536). Gold und Silber scheinen die Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou aus Frankreich (5661) sowie die starke Niederländerin Nadine Broersen (5642) unter sich auszumachen. Nafissatou Thiam (5610/Belgien) könnte von Schäfer und Schwarzkopf allerdings noch abgefangen werden. Die WM-Vierte Claudia Rath (5352/Frankfurt) meldete sich nach einem bisher durchwachsenen Wettkampf mit neuer persönlicher Bestleistung im Speerwurf (43,45 m) zurück und will sich von Platz acht aus noch weiter nach vorne arbeiten.

Sujew wird EM-Achte über 1500 m - Hassan siegt

19:38 Uhr: Die deutsche Vizemeisterin Diana Sujew (Hamburg) ist bei der EM in Zürich Achte über 1500 m geworden. Die in Riga geborene 23-Jährige lief im Letzigrund nach einem couragierten Rennen in 4:08,63 Minuten durchs Ziel. Erstmals Europameisterin wurde nach einem packenden Duell der beiden Topfavoritinnen auf der letzten Runde Sifan Hassan (Niederlande/4:04,18) vor Abeba Aregawi (Schweden/4:05,08). Beide Läuferinnen sind in Äthiopien geboren. Bronze holte die Britin Laura Weightman (4:06,32). 2012 in Helsinki hatte Sujew Platz fünf belegt. Dieses war die beste EM-Platzierung einer deutschen Läuferin seit dem Silber durch DDR-Athletin Ellen Kießling 1990 in Split gewesen.

Libania Grenot holt 400-Meter-Gold für Italien

19:21 Uhr: Die Italienerin Libania Grenot hat bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich einen Favoritensieg über 400 Meter gelandet. Die gebürtige Kubanerin siegte am Freitagabend in 51,10 Sekunden vor der Ukrainerin Olga Zemljak (51,36) und Indira Terrero aus Spanien (51,38). Der britischen Weltmeisterin Christine Ohuruogu blieb nur Platz vier. Die Wattenscheiderin Esther Cremer war im Halbfinale ausgeschieden.

400-m-Läufer Gaba Sechster im EM-Finale

19:00 Uhr: Der deutsche 400-m-Meister Kamghe Gaba aus München hat bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich den sechsten Platz belegt. Beim Sieg des Briten Martin Rooney in starken 44,71 Sekunden kam der 2,02-m-Hüne in 45,83 Sekunden ins Ziel. Der 30 Jahre alte Gaba war der erste Deutsche seit dem Titelgewinn von Ingo Schultz 2002 in München in einem EM-Finale über die Stadionrunde. Rooney ist der erste britische Europameister seit Iwan Thomas über die einstige Paradestrecke des Vereinigten Königreiches.

Siebenkämpferin Schäfer nach dem Weitsprung in Führung

14.50 Uhr: Siebenkämpferin Carolin Schäfer hat nach dem Weitsprung die Führung übernommen. In der fünften Disziplin überzeugte die 22 Jahre alte Frankfurterin am Freitag mit 6,30 Metern. Schäfer hatte danach 4788 Punkte, 32 Zähler mehr als die zweitplatzierte Belgierin Nafissatou Thiam. Ihre Vereinskollegin Claudia Rath schob sich als Weitsprung-Siegerin mit 6,32 Metern auf den sechsten Platz vor. Lilli Schwarzkopf aus Hannover war nach der fünften Disziplin Achte.

Pinto und Reus vor Staffelrennen bei Leichtathletik-EM verletzt

13.55 Uhr: Vor den Staffel-Wettbewerben am Wochenende bangt das deutsche Team um den Einsatz seiner 100-Meter-Meister Julian Reus und Tatjana Pinto. „Er hatte extrem starke Schmerzen in der Kniekehle und ist gespritzt worden“, sagte Sprint-Bundestrainer Ronald Stein am Freitag in Zürich über den deutschen Rekordhalter Reus. Der Wattenscheider hatte bereits auf einen 200-Meter-Start verzichtet. Pinto (Münster) habe Probleme mit der Gesäßmuskulatur. Die Vorläufe über 4 x 100 Meter sind am Samstag, die Finals am Sonntag. Das deutsche Quartett der Frauen ist Titelverteidiger, die Männer hatten 2012 in Helsinki Silber gewonnen.

50 km Gehen: Diniz verteidigt Gold mit Weltrekord

13.06 Uhr: Titelverteidiger Yohann Diniz aus Frankreich hat mit Weltrekord erneut Gold über 50 km Gehen gewonnen. Der 36-Jährige verwies nach einem wahren Krimi mit mehreren Führungswechseln in 3:32:33 Stunden den Slowaken Matej Toth auf Rang zwei (3:36:21). Bronze sicherte sich der Russe Iwan Noskow (3:37:41). Vor Diniz hatte der Russe Dennis Nischegorodow mit 3:34:14 Stunden die Weltbestzeit gehalten. Bei den Titelkämpfen in der Schweiz fiel damit am vierten Wettkampftag der erste Weltrekord. Carl Dohmann (Baden-Baden) ging nach 3:51:27 Stunden als 15. durchs Ziel.

Siebenkampf: Schäfer geht nach dem Weitsprung in Führung

12.47 Uhr: Siebenkämpferin Carolin Schäfer aus Frankfurt greift überraschend weiter nach einer Medaille. Die frühere U20-Weltmeisterin übernahm am Freitag nach dem Weitsprung mit 4788 Punkten die Führung, hat im Vergleich mit ihren Konkurrentinnen im Rennen um Gold allerdings Schwächen in den abschließenden Disziplinen Speerwurf und 800 m.

Die lange verletzte Olympiazweite Lilli Schwarzkopf (Hannover/4575) und die WM-Vierte Claudia Rath (Frankfurt/4618) blieben im Weitsprung unter ihren Möglichkeiten und belegen im Moment die Plätze acht und sechs. Zumindest Schwarzkopf kann aber noch in den Kampf um Bronze eingreifen. Auf Platz zwei rangiert derzeit die starke Belgierin Nafissatou Thiam (4756) vor Nadine Broersen (4740/Niederlande) und Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou aus Frankreich (4720).

1500 m: Deutsches Trio und Nackt-Jubler im Finale

12.31 Uhr: Das deutsche 1500-m-Trio um den WM-Fünften Homiyu Tesfaye (21/Frankfurt) hat ebenso wie „Nackt-Jubler“ Mahiedine Mekhissi-Benabbad aus Frankreich das Finale (Sonntag 15.05 Uhr/ZDF und Eurosport) erreicht. Tesfaye (3:39,64 Minuten) und dem deutschen Meister Timo Benitz (3:39,83/LG Nordschwarzwald) reichten kontrollierte Läufe, um sich direkt für den Kampf um die Medaillen zu qualifizieren. Florian Orth (25/Regensburg) kam nach 3:39,99 Minuten als Achter seines Vorlaufs gerade noch über die Zeitenregelung in den Endlauf. Mekhissi-Benabbad hatte sich am Donnerstagabend klar in Führung liegend auf der Zielgeraden des 3000-m-Hindernis-Finals das Trikot vom Leib gerissen – statt über seinen vermeintlichen dritten EM-Titel in Serie jubeln zu dürfen, wurde er disqualifiziert. Titelverteidiger Henrik Ingebrigtsen aus Norwegen zeigte ebenso wie der britische Mitfavorit Chris O'Hare keine Schwäche.

Alle drei deutschen Diskuswerferinnen im Finale

12.10 Uhr: Die deutsche Meisterin Shanice Craft (Mannheim) und Julia Fischer (Berlin) haben das Finale im Diskuswerfen (Samstag, 16.45 Uhr/ARD und ZDF) erreicht. Die erst 21 Jahre alte Craft kam in der verregneten Qualifikation gleich im ersten Versuch auf 61,88 m und übertraf die für den Endkampf geforderten 57,50 m deutlich. Fischer, Freundin des alten und neuen Europameisters Robert Harting, benötigte einen zweiten Wurf (57,78). Vize-Weltmeisterin Mélina Robert-Michon (63,62/Frankreich) zog ebenso souverän in den Endkampf ein wie Anna Rüh (59,84/Neubrandenburg). Einen ganz starken Eindruck hinterließ Titelverteidigerin und Top-Favoritin Sandra Perkovic (Kroatien). Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin warf 63,93 m und dürfte unter normalen Bedingungen kaum zu schlagen sein. Vize-Europameisterin Nadine Müller (Halle/Saale) hatte ihre Saison wegen Knieproblemen bereits frühzeitig beenden müssen.

Hochsprung: Jungfleisch zieht souverän ins Finale ein

11.45 Uhr: Die deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch (Tübingen) ist souverän ins Hochsprung-Finale (Sonntag 15.16 Uhr/ZDF und Eurosport) eingezogen. Der 23-Jährigen reichten wie dem Rest der Konkurrenz 1,89 m, um sich für den Endkampf zu qualifizieren. Titelverteidigerin Ruth Beitia (Spanien) zeigte ebenfalls keine Schwäche. Europas Jahresbeste Anna Tschitscherowa (2,01/Russland) fehlt wegen einer Knöchelverletzung, Ex-Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien) hatte ihren Start wegen Knieproblemen kurzfristig abgesagt. Die deutsche Rekordhalterin Ariane Friedrich (Frankfurt) erwartet ihr erstes Kind.

3000 m Hindernis: Möldner-Schmidt und Krause auf Kurs

11.20 Uhr: Die deutsche Meisterin Antje Möldner-Schmidt (Cottbus) und Gesa Felicitas Krause (Frankfurt) haben souverän das Finale (Sonntag 16.08 Uhr/ZDF und Eurosport) über 3000 m Hindernis erreicht. Möldner-Schmidt, EM-Dritte von 2012, lief als Zweite ihres Vorlaufs lockere 9:52,02 Minuten und peilt im Endlauf erneut eine Medaille an. Krause (Frankfurt) kam als Dritte ihres Rennens in 9:47,36 Minuten weiter. Jana Sussmann (Hamburg) kam nach einem Wackler am Wassergraben nicht über 10:07,99 Minuten hinaus und schied als 18. aus. Europas Jahresbeste Charlotta Fougberg (9:52,04/Schweden) gab sich dagegen keine Blöße.

Kugelstoßerin Schwanitz untermauert Anspruch auf Gold

10.45 Uhr: Top-Favoritin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) ist leicht und locker ins Kugelstoß-Finale (Sonntag 15 Uhr/ZDF und Eurosport) eingezogen. Die 28 Jahre alte Vize-Weltmeisterin benötigte in der verregneten Qualifikation am Freitagmorgen nur einen Stoß und untermauerte mit 19,35 m zugleich ihren Anspruch auf den ersten großen Titel ihrer Karriere.

Nach dem lockeren Aufgalopp beendete Schwanitz die Qualifikation, um Kräfte für den Kampf um Gold zu sparen. Bei den Männern hatte ihr Trainingskollege David Storl (Chemnitz) überlegen den Titel gewonnen. Titelverteidigerin Nadine Kleinert (Magdeburg) hat ihre Karriere mittlerweile beendet.