Der Bundestrainer blickt mit Vorfreude auf das Turnier in Brasilien. Er verspricht, dass die deutsche Mannschaft auf die kommenden Herausforderungen der Weltmeisterschaft bestens vorbereitet sein wird.

Frankfurt/Main Joachim Löw hat 24 Tage vor dem Start der WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) noch einmal den hohen Anspruch der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekräftigt. „Es kann ja nur heißen: Wir wollen Weltmeister werden“, sagte der Bundestrainer zwei Tage vor der Abreise nach Südtirol ins WM-Trainingslager bei DFB.de, fügte aber gleich hinzu: „Ich kann nicht sagen: Wir werden Weltmeister.“

Der 54-Jährige verdeutlichte damit noch einmal, dass es keinen Alleinanspruch der DFB-Auswahl auf den WM-Titel gibt: „Ich bin kein Prophet, das ist nicht meine Aufgabe. Selbst wenn ich den Titel fest versprechen würde, heißt das ja nicht, dass wir damit sicher Weltmeister würden.“

Deutschland ist nach Angaben des 54-Jährigen auf jeden Fall gut gerüstet: „Ich bin durchaus optimistisch. Nur weil andere Teams gut sind, heißt das nicht, dass wir nicht auch gut oder sogar noch besser sein können. Wenn alles ideal läuft. Wenn wir alle alles tun. Wenn wir uns bewusst sind, welch riesige Herausforderung uns in Brasilien erwartet.“

Löw verspricht, dass der dreimalige Welt- und -Europameister, der 1996 seinen letzten Titel gewonnen hat, bestens präpariert in das WM-Turnier starten wird. „Ich kann versprechen: Wir werden gut vorbereitet sein. Ich freue mich auf die Testspiele, auf jede Trainingseinheit, die Zeit in Südtirol und dann auf alles, was uns in Brasilien erwartet“, sagte Löw, der seine 27 Kandidaten am Mittwoch in St. Leonhard im Passeiertal um sich versammelt, wo bis zum 31. Mai täglich trainiert wird.

Der Bundestrainer betonte, dass er trotz mancher personeller Sorgen gelassen der WM-Endrunde entgegenblickt. „Je näher das Turnier rückt, desto ruhiger werde ich, weil ich weiß und darauf vertraue, dass wir an alles gedacht haben“, sagte Löw, der sich unglaublich auf das Turnier am Zuckerhut freut: „Wir erleben eine WM in einem Land, das sich wie kein anderes über den Fußball definiert. Entsprechend groß ist die Begeisterung. Teil dieser Veranstaltung sein zu dürfen, empfinde ich als großes Privileg. Die Vorfreude auf Brasilien übertrifft alles.“

Für Löw, der nach 2008, 2010 und 2012 sein viertes Turnier als Cheftrainer bestreitet und bereits bei der Heim-WM 2006 als Assistent von Bundestrainer Jürgen Klinsmann dabei war, gibt es „kaum etwas Schöneres als eine Fußball-WM in Brasilien“, obwohl die „WM im eigenen Land natürlich auch ein absolutes Highlight“ war.

Der Bundestrainer betonte, dass auch die Nationalmannschaft schon vom WM-Virus infiziert ist: „Auch sie kann sich nicht der besonderen Anziehungskraft und Faszination entziehen, die die WM ausübt. Wenn wir zusammen sind, ist dies zu merken. Schon vor zwei Monaten im Rahmen des Länderspiels gegen Chile in Stuttgart habe ich gespürt, dass auch die Spieler wissen, dass mit dem Turnier in Brasilien etwas Einmaliges und Großes auf sie wartet.“

Zuvor steht aber das Trainingslager an, an dem auf Vorschlag von Assistenztrainer Hansi Flick auch die deutsche U20-Auswahl teilnimmt, was Löw ausdrücklich begrüßt: „Es ist fantastisch, dass sie auf diese Weise in Kontakt zur A-Nationalmannschaft kommen, das gesamte Umfeld kennenlernen und sich daran orientieren können. Sie werden von dieser Erfahrung in ihrem weiteren Werdegang profitieren, davon bin ich überzeugt. Außerdem stärkt es den Zusammenhalt im DFB und die Verbindung zwischen A-Mannschaft und U-Teams. Und für uns ist es toll, dass wir gegen eine Mannschaft testen können, die gegen uns nach gewissen taktischen Vorgaben spielen kann.“