Die Fed-Cup-Spielerin aus Bad Oldesloe musste sich der Lisicki-Bezwingerin Ana Ivanovic nach einer zeitweise starken Leistung in drei Sätzen geschlagen geben. Maria Scharapowa erreicht Viertelfinale.

Stuttgart. Die Magie von Stuttgart reichte am Ende nicht mehr: Trotz eines perfekten Starts hat die einstige Turniersiegerin Julia Görges das Viertelfinale des WTA-Turniers in Stuttgart verpasst. Die Fed-Cup-Spielerin aus Bad Oldesloe musste sich der Lisicki-Bezwingerin Ana Ivanovic (Serbien/Nr. 9) nach einer zeitweise starken Leistung mit 6:1, 2:6, 3:6 geschlagen geben.

„Am Ende hat mir die Kraft gefehlt. Aber das Positive ist, dass ich trotz der Reisestrapazen in der Lage war, so Tennis zu spielen“, sagte die Weltranglisten-94.

Nach einem Traumstart und dem schnellen Gewinn des ersten Satzes ließen bei der Jetlag-geplagten Görges in der Folge die Kräfte nach. „Ich kam beim Aufschlag nicht mehr richtig hoch, aber trotzdem überwiegt bei mir das Positive“, meinte die Stuttgart-Gewinnerin von 2011. Die 25 Jahre alte Wildcard-Inhaberin war mit dem Fed-Cup-Team erst am Montag vom Halbfinale in Australien (3:1) zurückgekehrt und hatte am Mittwoch trotz Müdigkeit mit ihrem Erfolg gegen Sorana Cirstea (Rumänien) überrascht.

Damit sind bei der mit 710.000 Dollar dotierten Hallensandplatz-Veranstaltung fünf der sechs im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis ausgeschieden. Am Donnerstagabend bestritt die an Position vier gesetzte Angelique Kerber (Kiel) ihr Auftaktmatch. Die Weltranglistensiebte und letztjährige Halbfinalistin traf im Achtelfinale auf Carla Suarez Navarro (Spanien), nachdem sie zum Auftakt ein Freilos hatte.

Zuvor hatten bereits die topgesetzte Agnieszka Radwanska (Polen) und Titelverteidigerin Maria Scharapowa (Russland/Nr. 6) relativ mühelos das Viertelfinale erreicht. Radwanska besiegte in ihrem Auftaktmatch die Italienerin Roberta Vinci mit 6:3, 6:2.

In der Runde der letzten Acht trifft die 25-jährige Radwanska am Freitag auf Scharapowa. „Wir kennen uns gut, haben aber länger nicht gegeneinander gespielt. Es wird interessant“, sagte die Russin. Die frühere Nummer eins setzte sich am Donnerstag mit 6:4, 6:3 gegen ihre Landsfrau Anastasia Pawljuschenkowa durch und benötigte 1:32 Stunden für ihren zehnten Sieg in Stuttgart in Serie.

Doch Scharapowa steht bei einem ihrer Lieblings-Veranstaltungen unter Druck: Wenn die 27-Jährige nicht mindestens in die Vorschlussrunde kommt, wird sie am kommenden Montag erstmals seit über drei Jahren (April 2011) nicht mehr in den Top Ten stehen. Die viermalige Grand-Slam-Siegerin Scharapowa könnte nach ihren Erfolgen 2012 und 2013 in diesem Jahr den Stuttgart-Hattrick schaffen.

Allerdings hat die bestverdienende Sportlerin der Welt (rund 21 Millionen Euro pro Jahr) noch nie in ihrer seit 2001 andauernden Laufbahn ein Turnier dreimal in Serie gewonnen.

In einem weiteren Viertelfinale stehen sich am Freitag die Serbin Jelena Jankovic, Stuttgart-Siegerin von 2008, und Alisa Klejbanowa gegenüber. Die Russin hat inzwischen den Kampf gegen den Krebs gewonnen, nachdem bei ihr im Mai 2011 ein bösartiger Tumor im Lymphsystem entdeckt worden war.

Am Mittwoch waren Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki (Berlin) und Andrea Petkovic (Darmstadt) in der ersten Runde gescheitert. Vor allen Dingen Lisicki hatte beim 1:6, 3:6 gegen Ivanovic enttäuscht. (sid)