Als Nachfolger des beurlaubten Nürnberger Trainers Gertjan Verbeek ist nach Abendblatt-Informationen ausgerechnet Ex-HSV-Trainer Thorsten Fink im Gespräch. Am Wochenende will er sich konkreter mit dem Angebot auseinander setzen.

Nürnberg. Im Kampf gegen den Abstieg hat der 1. FC Nürnberg Trainer Gertjan Verbeek beurlaubt. Dem in der Mannschaft wegen seiner harten Methoden umstrittenen Niederländer wurde der Klassenerhalt nicht mehr zugetraut. Der bisherige U23-Trainer Roger Prinzen und der frühere Torjäger Marek Mintal bereiten die Elf seit Mittwoch auf das Spiel in Mainz vor.

„Wir sind der Überzeugung, dass wir mit der Entscheidung noch einmal etwas freisetzen können“, begründete Sportvorstand Martin Bader die Entscheidung. Als Nachfolger ist nach Informationen des HSV-Blogs vom Hamburger Abendblatt ausgerechnet Ex-HSV-Trainer Thorsten Fink im Gespräch.

Am Wochenende wird sich der 46-Jährige, der zuletzt auch bei Eintracht Frankfurt im Gespräch war, mit seinem noch bis Ende Juni beim HSV unter Vertrag stehenden Assistenten Patrick Rahmen sowie Vereinsoffiziellen unterreden, ob das Job-Angebot interessant ist.

Fink wurde am 5. Spieltag nach dem 2:6-Debakel in Dortmund als Trainer des HSV entlassen. Mit den Hamburgern holte er zu Saisonbeginn gerade mal vier Punkte. Nun könnte er als Nürnberg-Trainer dafür sorgen, dass sein Ex-Club den bitteren Gang in die zweite Liga antreten muss. Fink soll allerdings auch in Frankfurt als Nachfolger des am Saisonende scheidenden Armin Veh gehandelt werden.

Bader: „Werde mich jeder Verantwortung stellen“


Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader scheut im Falle eines Ganges in die 2. Liga keine persönlichen Konsequenzen. „Ich weiß, dass diese Saison auch für mich brutal enden kann, und ich werde mich jeder Verantwortung stellen“, sagte Bader im Interview mit dem kicker.

Bader glaubt aber trotz der misslichen Lage auf Tabellenplatz 17 nach wie vor an die Rettung. „So aussichtslos ist unsere Situation nicht. Wir haben einen Punkt Abstand auf Platz 16, und diese Mannschaft ist kein charakterloser Haufen“, sagte er. Die Entlassung Verbeeks sei „die aller-, allerletzte Möglichkeit“ gewesen, „wir dürfen uns nicht einfach so ergeben. Der Club darf nicht absteigen, wir müssen alles daran setzen, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen.“

Am Sonnabend beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky) soll unter Interimstrainer Roger Prinzen mit Club-Idol Marek Mintal die Wende eingeleitet werden. Bader hält den bisherigen U23-Coach für einen „sehr guten Trainer, dem die Mannschaft vertraut“. Prinzen werde die Spieler „mit Realismus, aber auch mit Optimismus“ auf die Aufgabe in Mainz einstimmen. „Bei ihm wird die Mannschaft den Halt finden, den sie in den letzten Spielen verloren hat“, sagte Bader.

An Verbeek hatte der FCN-Manager dagegen den Glauben verloren. Dazu trug auch Verbeeks Maßnahme bei, der Mannschaft nach dem Leverkusen-Spiel (1:4) zweieinhalb Tage freizugeben. „Was ist das für ein Signal an die Mannschaft?“, fragte Bader: „Ich hatte das Gefühl, dass es bei Herrn Verbeek nie hundertprozentig angekommen ist, in welcher Gefahr der 1. FC Nürnberg schwebt. Wir müssen jetzt sofort in diesen brutalen Endspielmodus kommen.“