SC Rist Wedel verliert drittes Play-off-Halbfinale der Zweiten Liga Pro B 70:84 gegen Oldenburg

Wedel. Als Hallensprecher Arne Malsch die finalen 20 Sekunden dieser Saison für die Basketballer des SC Rist Wedel ankündigte, erhoben sich die letzten der 850 Besucher in der überfüllten Steinberghalle, die noch nicht standen, von ihren Sitzen und dankten ihrem Team mit rhythmischem Klatschen für die beste Spielzeit der Vereinsgeschichte.

Die Krönung blieb der Mannschaft indes verwehrt. Durch die 70:84 (35:46)-Niederlage im dritten und entscheidenden Play-off-Halbfinale der Zweiten Liga Pro B gegen die Basketball-Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB verpassten die Hamburger Vorstädter den Aufstieg in die eingleisige Zweite Liga Pro A. Das erste Halbfinale hatte Wedel 74:63 gewonnen, das Rückspiel am Ostersonnabend in Oldenburg mit 70:82 (36:44) verloren. Neben dem Oldenburger Bundesliganachwuchs darf künftig auch Baunach, der Sieger des zweiten Halbfinales gegen Schwelm, in der Pro A antreten.

Der Klassenverbleib in der Pro B erleichtert die Planungen der Wedeler. Der Wurf in die Profiliga Pro A hätte den Verein logistisch und finanziell an die Grenzen gebracht, wahrscheinlich wäre er deshalb gar nicht erst vollzogen worden. „Wir sind rundum zufrieden mit dieser Saison, selbst wenn am Ende eine kleine Träne bleibt, die sportliche Chance zum Aufstieg nicht genutzt zu haben“, sagte Gernot Guzielski, der Vorsitzende des SC Rist. Sollten die neu gegründeten Hamburg Towers im Mai die angestrebte Wildcard in der Pro A erhalten, würden die Wedeler die Rolle des Farmteams in der künftigen Hamburger Basketballstruktur übernehmen wollen. „Wir sind bereit zu kooperieren, und wenn sich die Towers sortiert haben, werden wir weitere Gespräche über die Zusammenarbeit führen“, sagte Guzielski.

Ihre Qualitäten als Ausbildungsteam bewies der SC Rist schon in dieser Saison. Mit U20-Nationalspieler Janis Stielow und René Kindzeka, 18, schafften zwei Talente den Sprung in die Startformation. Stielow entwickelte sich dabei zu einem der besten Distanzschützen der Liga. Für den Kader der Towers ist der 19 Jahre alte Student fest eingeplant.

Das Entscheidungsspiel am Ostermontag hatten die Verantwortlichen des SC Rist dann auch relativ schnell abgehakt. „Wir haben zu wenig getroffen und immer wieder Rückschläge nach unseren zwischenzeitlichen Aufholjagden hinnehmen müssen. Die physischen Vorteile der Oldenburger haben das Spiel entschieden“, sagte Manager Thorsten Fechner. Während die Wedeler pro Woche maximal dreimal zusammen trainieren können, kommen die Oldenburger auf bis zu zehn Einheiten.

Noch in dieser Woche will Wedel seinen neuen Trainer vorstellen. Die Verhandlungen sind abgeschlossen, der Verein hat den Vertag unterschrieben. Der bisherige Coach Sebastian Gleim hatte Ende vergangenen Jahres seinen Wechsel nach Frankfurt bekannt gegeben. Er wird beim dortigen Bundesligaclub Skyliners die Jugendarbeit koordinieren. Welches Ansehen Gleim in der Basketballszene inzwischen genießt, zeigt, dass auch Towers-Sportdirektor Pascal Roller den 29-Jährigen engagieren wollte. Er kam zu spät.

Punkte SC Rist Wedel: Watkins 20, Hopkins 16, Stielow 14, Roquette 12, Böke 6, Kindzeka 2. Bester Oldenburger Werfer: Taylor 30.