Wollitz verriet anschließend, dass er schon seit längerem mit Anfeindungen von VfL-Anhängern leben muss und er deswegen auch sehr besorgt ist. Darunter seien auch Morddrohungen.

Osnabrück. Der ehemalige Bundesliga-Profi Claus-Peter Wollitz, derzeit als Trainer beim Fußball-Regionalligisten Viktoria Köln unter Vertrag, wurde am Sonnabend von seiner Vergangenheit eingeholt. Nach dem Auswärtsspiel seines Klubs bei den Sportfreunden Lotte (3:0), störten Fans des Drittligisten VfL Osnabrück die anschließende Pressekonferenz mit Pfiffen und Beleidigungen gegen den Trainer derart massiv, dass Wollitz diese vorzeitig abbrach.

Dem Express verriet Wollitz, dass er schon seit längerem mit Anfeindungen von VfL-Anhängern leben muss und er deswegen auch sehr besorgt ist. „Ich weiß nicht, zu was solche Leute imstande sind. Ich bekomme in Köln viele Briefe, die mir Sorgen machen.“ Darunter seien auch Morddrohungen.

„Ich überlege, die Polizei einzuschalten. Ich habe keine Lust, meine Reifen jeden Tag kontrollieren zu müssen. Die Briefe sind an die Geschäftsstelle in der Merheimer Heide adressiert und anonym. Darin stehen Sachen wie: 'Wir beobachten Dich. Pass auf, wenn du nach links und rechts guckst.' Dazu kriege ich anonyme Anrufe. Eine Stimme brüllt 'Arschloch' in den Hörer und legt auf.“

Wollitz erklärte, woher dieser Hass kommt: „Laut meines Vertrags mit Osnabrück steht mir wegen einer Ausstiegsklausel eine Abfindung zu. Ich habe zweimal einem Vergleichsvorschlag zugestimmt, die Gegenseite nicht. Nun steht zumindest eine außergerichtliche Einigung bevor. Doch die Leute kennen nur eine Meinung, nicht die andere“, sagte er.

Wollitz war in der vergangenen Spielzeit als Sportdirektor und Trainer bei den Niedersachsen tätig, bis er nach einer Wutrede und Konflikten mit den Osnabrücker Klub-Bossen kurz vor Ende der Saison beurlaubt wurde. Osnabrück erreichte dennoch die Relegationsspiele, verlor diese jedoch gegen Dynamo Dresden und blieb Drittligist.