Der Hamburger Renn-Club zieht Konsequenzen aus dem schweren Unfall in der letztjährige Derbywoche, bei dem zwei Pferde verendeten, und streicht das Hindernis-Rennen aus dem Programm.

Hamburg. Den Zuschauern stockte der Atem, die Stimmung auf der Horner Rennbahn war gespenstisch: Die 144. Deutsche Derby-Woche im Juli des vergangen Jahres wurde von einem schweren Unfall überschattet, bei dem zwei Pferde verendeten und ein Jockey verletzt wurde. Nun ist das Aus des traditionsreichen Hindernisrennens besiegelt, wie die „Bild“ berichtet.

Renn-Club-Präsident Eugen-Andreas Wahler sagte dem Abendblatt bereits unmittelbar nach dem Unfall im Sommer: "Wir werden in Ruhe beraten. Ich persönlich bin dafür, in Horn keine Hindernisrennen mehr durchzuführen." Nun ist offenbar eine Entscheidung gefallen. „Wir werden keine Hindernis-Rennen mehr im Programm haben“, wird Wahler in der „Bild“ zitiert. „Das hat viele Gründe. Bei uns in Deutschland haben wir auch nicht so eine Hindernis-Tradition wie anderswo.“

An einer der Hürden kam es im vergangenen Sommer zu einem fürchterlichen Zusammenprall. Das Unheil hatte sich angebahnt, als nach einem Sturz am ersten Hindernis drei Vollblüter reiterlos waren und mit dem restlichen Feld weitergaloppierten. Als sich Streckenposten bemühten, die drei Pferde einzufangen, machten diese kehrt – und stürmten dem Feld entgegen. Wegen der hohen Hecken konnten die Jockeys die ihnen entgegenkommende Gefahr nicht erkennen. Der Wallach Cool Kid und der Hengst Glad Royal, auf dem Jockey Bohumil Nedorostek saß, waren auf der Stelle tot. Der Reiter wurde in hohem Bogen aus dem Sattel katapultiert. Es waren Bilder des Schreckens, die sich künftig so nicht wiederholen sollen.

Jockey Nedorostek wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Boberg geflogen. Er erlitt einen mehrfachen Unterarmbruch und musste operiert werden. Für Nedorostek und die anderen Jockeys hätte es noch weit schlimmer kommen können. "Der Reiter hat riesiges Glück gehabt", sagte Bahnarzt Peter Wind. Sein Kollege Benjamin Kienast war sofort am Ort des Geschehens. Nedorostek lag regungslos auf dem Grasgeläuf. Den Ärzten gelang es, den Berufsrennreiter zu stabilisieren.