Als ob die Maulwurf-Affäre nicht genug wäre: Der FC Bayern kann vor dem Champions-League-Spiel nicht trainieren – Stau und Reise-Stress in Moskau.

Moskau/München. Die Maulwurf-Affäre ist noch nicht ausgestanden, da tut sich kurz nach dem Triumph über Bundesliga-Konkurrent Borussia Dortmund die nächste Baustelle für den Triple-Sieger FC Bayern auf. Der Titelverteidiger in der Champions League hat aufgrund chaotischer Zustände in Moskau auf das Abschlusstraining vor der Partie bei ZSKA Moskau (18 Uhr/Sky und Liveticker bei abendblatt.de) verzichtet. Nachdem die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola gut eine Stunde in der Chimki-Arena vergeblich auf Zeugwart Thomas Reschke gewartet hatte, der mit den Trainingssachen im Stau steckte, machten sich die Münchner auf den Weg ins Teamhotel Ritz-Carlton.

Andauernder Schneefall hatte in Moskau für widrige Umstände im Straßenverkehr gesorgt. Der Bayern-Tross war bereits mit 45 Minuten Verspätung in Moskau gelandet. Der schneebedeckte Platz im Stadion hätte die Einheit aber ohnehin wohl erschwert. Die Spieler vertrieben sich die Wartezeit in der Kabine mit Fußball-Tennis. Zudem gab es einen kleinen Imbiss.

„Mit diesen Bedingungen müssen wir klarkommen“, sagte Guardiola: „ZSKA hatte vor dem Hinspiel auch einen weiten Flug zu uns.“

Der 42-Jährige forderte trotz der unangenehmen Begleiterscheinungen höchste Konzentration. „Wir müssen das hoch professionell angehen“, sagte er. Das Spiel sei nach dem Highlight bei Borussia Dortmund (3:0) und angesichts der bereits feststehenden Qualifikation für das Achtelfinale auch ein Mentalitätstest für die Mannschaft. „Es wird eine Frage des Kopfes. Wir müssen super, super spielen, um zu gewinnen.“

Für Bayern Münchens Präsidenten Uli Hoeneß ist die Maulwurf-Affäre beim Triple-Sieger ein erheiterndes Thema. „Die Spieler lachen sich halb tot über die Schlagzeilen. Ich lächle auch darüber. Wenn das unsere einzigen Probleme sind, können wir gut damit leben“, sagte Hoeneß vor dem Abflug nach Moskau.

Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge äußerte „die leise Hoffnung, dass sich der Maulwurf mit dem Schnee in den Winterschlaf verabschiedet hat und das Thema damit erledigt ist. Das ist ein unsympathisches Thema. Es ist ethisch und moralisch nicht okay, dass Spieler Informationen nach außen streuen“, sagte der Bayern-Boss.

Er sei aber „überzeugt, dass das ein Ausrutscher war, der in Zukunft nicht mehr vorkommt. Alles andere würde mich bei der Mannschaft, die einen guten Charakter hat, überraschen.“ Zu seiner Zeit hätte es „einen Fall Jupp Kapellmann“ gegeben, führte Rummenigge weiter aus, „den musste Uli Hoeneß verkaufen, weil die Mannschaft es so wollte“.