Der seit Monaten pausierende BVB-Profi Ilkay Gündogan spricht über den kommenden Gegner Bayern München, die Rückkehr von Götze nach Dortmund und seine Verletzung.

Dortmund. Für Nationalspieler Ilkay Gündogan ist sein Arbeitgeber Borussia Dortmund als einziger Klub in der Lage, Triple-Sieger Bayern München dauerhaft Widerstand zu leisten.

„Es ist ein Brocken, die schwerste Mannschaft in ganz Europa und ein Highlight, diese Übermannschaft zu empfangen. Im Supercup und im Champions-League-Finale haben wir in den letzten Monaten bewiesen, dass wir die einzige Mannschaft in der Bundesliga, vielleicht in ganz Europa sind, die Bayern Paroli bieten kann. Wir glauben an unsere eigene Stärke, wir sind selbstbewusst, das Spiel zu gewinnen“, sagte der derzeit verletzte 23 Jahre alte Mittelfeldspieler vor dem Spiel gegen die Bayern am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) im Signal Iduna Park.

BVB freut sich auf Rückkehrer Götze

Gündogan freut sich auf das Wiedersehen mit dem Ex-Dortmunder Mario Götze, der für 37 Millionen Euro Ablöse im Sommer zu den Bayern gewechselt war. „Es ist ungewohnt, ihn in Rot zu sehen. Mario ist aber ein Kamerad von uns, auch wenn er bei Bayern München spielt“, sagte der gebürtige Gelsenkirchener, „Kontakt ist noch da, wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er seinen Weg weitergeht.“

Für Götze wird die Begegnung in Dortmund zur ultimativen mentalen Herausforderung. Die Gelbe Wand in der BVB-Arena, die ihn einst verehrte, empfängt ihn nun als Gegner. „Das wird einer der schwersten Momente meiner Karriere“, sagte der 21-Jährige im Fachmagazin kicker.

Journalisten sehen Götze nach Spielen seit einer Weile oft mit tief ins Gesicht gezogener Kappe und seinen großen Kopfhörern. Der Jungstar vermeidet häufig den Kontakt und entfernt sich gerne wortlos aus dem Stadion. Den Reaktionen des BVB-Anhangs muss er sich stellen. „Im Endeffekt muss ich damit klarkommen, denn es war meine Entscheidung zu gehen“, sagt er. Die Fans könne Götze „natürlich“ verstehen.

Nachvollziehbar ist auch, dass vonseiten der Dortmunder kein zusätzliches Öl ins Feuer gegossen wird. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke plädiert für einen respektvollen Empfang. „Pfiffe wären nicht gerecht. Das hätte Mario nicht verdient. Er hat sich uns gegenüber korrekt verhalten.“

Götze wisse, dass ihm der BVB die Karriere erst ermöglicht habe, so Gündogan: „Ich glaube, er wird mit viel Respekt am Samstag hierherkommen, weil er weiß, wie viel er uns oder Borussia Dortmund zu verdanken hat.“ Er hoffe, dass es am Sonnabend keine Pfiffe für Götze geben werde: „Wir freuen uns, Mario wiederzusehen.“

Gündogan will noch stärker zurückkommen

Aufgrund einer Lendenwirbelverletzung steht Gündogan der Borussia noch nicht wieder zur Verfügung. „Es wird noch ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen“, sagte der Mittelfeldakteur am Dienstag.

Gündogan kann es kaum erwarten wieder für den BVB aufzulaufen. „Ich bin sehr ungeduldig, seit drei Monaten nur zuschauen zu müssen, aber ich werde stärker zurückkehren“, sagte der 23-Jährige. „Für mich ist es aber wichtig, dass es ganz ausgeheilt ist.“

„Ich bin auf einem guten Stand, bin zufrieden mit der Entwicklung, eine Reizung des Nervs ist immer eine langwierige Geschichte“, erklärte Gündogan, der wohl erst in der Rückrunde wieder zum Einsatz kommen wird. „Es fällt mir schwer, den genauen Zeitpunkt zu nennen. Ich habe kein Ziel formuliert. Wichtig ist, dass ich zu 100 Prozent fit werde. Vorher werde ich nicht zurückkehren.“